Glasfaserausbau in Schlüchtern: Kabel da, Telefon tot

Beim Verlegen des Glasfaserkabels in der Bergstraße am Schlüchterner Stadtrand wurde offensichtlich ein Telefonkabel beschädigt - mit Folgen für Anwohner. Foto: Ulrich Schwind

Schlüchtern
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Derzeit verlegt eine Baufirma am Stadtrand von Schlüchtern am Fuße des Hohenzeller Berges die Glasfaserkabel. Das bringt für die Anwohner nicht nur Staub und Dreck mit sich, sondern im Einzelfall auch Ärger. So wie für Marianne Simon in der Bergstraße. Vor ihrem Haus wurde die Straße bereits im Dezember aufgerissen, um das Kabel zu verlegen. Danach wurde alles wieder zugeschüttet. Doch schon damals merkte die ältere Dame nach eigenen Angaben, dass etwas mit der Telefonleitung nicht mehr stimmt.

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Vor knapp zwei Wochen dann der Super-Gau. Nachdem die Arbeiter den Baugraben noch einmal mit einer Rüttelmaschine bearbeitet hatten, ging nichts mehr. Der Telefonanschluss war tot. Schlimmer noch: Da sie an ein Hausnotrufsystem angeschlossen ist, das über die Leitung betrieben wird, gellte eine laute Alarmmeldung durch ihr Haus, dass der SOS-Notruf gestört ist. Ihr Anruf bei der Stör-Hotline ergab tatsächlich, dass mit der Leitung etwas nicht stimmt. Die Telekom habe auch Hilfe versprochen, allerdings könne das etwas dauern, da man derzeit einige Schäden zu bearbeiten habe, so die Mitteilung. Grundsätzlich kann sich Marianne Simon für den Kontakt zur Außenwelt auch mit dem Handy behelfen. Doch der Ausfall des Hausnotrufs bereitete ihr schon Sorgen. Was ist, wenn sie plötzlich Hilfe benötigt und der rettende Knopfdruck nicht zur Verfügung steht?

Doch sie ist nicht die einzige Betroffene in der Bergstraße. Recherchen ergaben, dass weitere Telefonanschlüsse in der Nachbarschaft unterbrochen sind. Bei anderen macht sich der Defekt durch Minderleistungen am Computer und Fernseher bemerkbar.

Simone Roth, Geschäftsführerin der Breitband Main-Kinzig GmbH, erklärt auf Anfrage, von dem Problem zu wissen. Vor wenigen Tagen sei sie von dem Tiefbauunternehmen über die Beschädigung informiert worden und habe die Info an die Telekom weitergegeben. Das Problem dabei: Viele Telefonleitungen würden nur 30 bis 35 Zentimeter tief unter der Erde liegen und seien auch nicht durch entsprechendes Trassenwarnband gekennzeichnet sowie ohne schützende Sandschicht verlegt. Dadurch könne es schnell zu Schäden kommen, sobald die Baggerschaufel Erde aufgräbt. „In Schlüchtern wurden die Telefonleitungen bei Routinearbeiten beschädigt, weil sie vor Jahren nicht tief genug verlegt wurden. Wir achten darauf, die Glasfaser-Leitungen mindestens 60 Zentimeter tief zu verlegen, um genau so etwas von vornherein zu verhindern“, beschreibt Roth.

Die Telekom sei bereits mehrfach darum gebeten worden, sich um das Problem in Schlüchtern zu kümmern. Ein Techniker des Unternehmens sei auch bereits vor Ort gewesen. Er habe allerdings noch nicht den kompletten Schaden beheben können. Oft dauere dieser Service länger als eine Woche. Roth: „Uns liegt aber natürlich etwas daran, dass hier möglichst schnell Bewegung ins Spiel kommt. Deshalb halten wir regelmäßig nach.“

„Die eingegangenen Störungsmeldungen unserer Kunden in Schlüchtern liegen uns vor und werden bereits von unserer Technik bearbeitet“, teilt auch ein Sprecher der Deutschen Telekom in Bonn auf Anfrage mit. Das Unternehmen sei derzeit mit Tiefbauarbeiten vor Ort und habe bereits eine Fehlerstelle in einem Kabel gefunden. Ein voraussichtliches Störungsende kann die Telekom aktuell nicht nennen. Dies hänge maßgeblich vom Umfang der Beschädigung und den erforderlichen Reparaturarbeiten ab. Dies lasse sich erst abschätzen, sobald die Fehlerstelle vollständig freigegraben sei. Wichtig sei jedoch, dass alle Kunden ihre Störung bei der Telekom auch mitteilen. Nur dann könne der Kundschaft geholfen werden, so der Sprecher abschließend.

Immerhin gibt es inzwischen eine freudige Nachricht von Marianne Simon: Bei ihr funktionieren Telefon und Notruf wieder. / hd

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Beim Verlegen des Glasfaserkabels in der Bergstraße am Schlüchterner Stadtrand wurde offensichtlich ein Telefonkabel beschädigt - mit Folgen für Anwohner. Foto: Ulrich Schwind


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