Krachmaschine und widerspenstige Kulissenteile im Bürgertreff

Kilianstädten
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Kilianstädten. Im zehnten Jahr der Kinder- und Jugendmusicals der Freien Sänger startete das Projekt des Jugendchores eher holprig.



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Für das eigentlich geplante „Schockorange“ kamen nicht genügend Darsteller zusammen. Beinahe hätte es nur das Kinderchormusical auf die Bühne geschafft, aber Chorleiter Michael Knopke fand dann doch noch eine Alternative. So gab es am 13. und 14. Mai wieder eine Doppelveranstaltung mit allen Nachwuchssängern, die von Kuchenbuffet und Würstchenstand abgerundet wurde. Einzig ein Teil der Kulisse spielte seine Rolle hartnäckig nicht und blieb einfach nicht an vorgesehener Stelle hängen.

Den ersten Teil der Nachmittage bestritten jeweils die Kinder als hübsch-gruselige Gespenster in „Geisterstunde auf Schloss Eulenstein“. Dort hatte Karl von Radau (Maximilian Weseler) zu einer Geburtstagsparty für den Flaschengeist (Elinor Hefter) eingeladen. Eben hatte die Kleine Hexe (Laura Rudolph) ihre bahnbrechende Erfindung vorgestellt, da störte Fritz Rabatz von Ach und Krach (Caroline Eyl) das lustige Treiben. Der alte Widersacher des Schlossherrn forderte die Gruselarbeit erleichternde Krachmaschine für sich. Die Gäste, zu denen auch Graf Dracula (Luisa Krämer) und Rübezahl (Renato Stoica) gehörten, schafften es aber trotz des Schlossfriedensbruches die Situation zu entschärfen. Ein wirtschaftlich für alle Seiten lukrativer Kompromiss ließ das von Peter Schindler komponierte Grusical doch noch mit der großen fröhlichen Feier zum 1000. Geburtstag enden.

Nach einer Stärkungspause verwandelte sich die Bühne in einen graffitibeschmierten Hinterhof. Der Jugendchor präsentierte darin das Null Bock-Musical „Zeitgeist“ von Thorsten Rath. War im ersten Teil Jeremy Post der Erzähler, übernahm nun Patricia Lea Klaas diese Funktion. Sie zitierte zwischen den Szenen philosophische Aussprüche über die Jugend von Laotse über Sokrates bis Michael Richter.

Aber nicht nur diese sollten zum Nachdenken anregen. Auch das dargestellte Lebensgefühl der zwei Gruppen auf der Bühne gab etliche Anstöße. Wollte man zu den bocklosen Rumhängern gehören – wie David (Kai Bauer) und seine Kumpels? Oder etwas  bewegen – wie Angie (Emilia Krasowski) und Besim (Marvin Nesswetter)? Beide versuchten ein Musical aufziehen und suchten Unterstützer. Hin- und hergerissen zerbrach der talentierte Patrick (Anna Zeh) und sein Abschiedsbrief wurde der traurige Höhepunkt. Auch andere Probleme unserer Zeit wie die drohende Zwangsheirat von Zamira (Samira Al-Kindy) wurden thematisiert. Am Ende stand dann doch das Musical, da die Mehrheit der Jugendlichen begeistert mitmachten. Spannend an der Inszenierung war, dass live zu hippen und rockigen Songs - als Halbplayback eingespielt - gesungen wurde. Aber auch das unwillige Graffititeil, das sich immer wieder von der Wand löste. Hier hatten die Kulissenbauer zukunftsorientiert geplant und mit auswechselbaren Requisiten gearbeitet, denn auch im nächsten Jahr wollen die jungen Freien Sänger wieder die Bühne stürmen.


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