Medienerziehung im digitalen Zeitalter vor vollem Haus

Kilianstädten
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Die vom Schulelternbeirat der Friedrich-Ebert-Schule initiierte und in Kooperation mit ELAN („Eltern schulen aktive Eltern“) realisierte Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Schule in Kilianstädten stieß auf großes Interesse in der Elternschaft.



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Etwa 150 Teilnehmer waren der Einladung von Schulelternbeirat, Schulleitung und Förderverein gefolgt und erlebten einen informativen und kurzweiligen Vortrag der renommierten Medienpädagogin Alia Pagin zu einem hochaktuellen Thema. Neben den Eltern der eigenen Schule konnten Schulleiter Bernhard Engel und die Vorsitzende des Schulelternbeirats, Anke Pfeil, dabei auch zahlreiche Eltern aus umliegenden Grundschulen begrüßen. Da ELAN, ein vereinbartes Programm zwischen dem Hessischen Kultusministerium und dem Landeselternbeirat die Finanzierung der Veranstaltung übernommen hatte, konnte die Veranstaltung für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden; ein Umstand, der viel positive Resonanz erhielt.

Nach einer kurzen Vorstellung des ELAN-Programms durch Susanne Gärtner-Koske und einer Einführung in das Thema des Abends durch den Vorsitzenden des Kreiselternbeirats, Alexander Happel, verstand es Alia Pagin von der ersten Minute an, ihre Zuhörerschaft zu fesseln und mit Fakten und Informationen zu unterhalten. Pagin, unter anderem Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Frankfurt/ Frankfurt University of Applied Sciences, erläuterte eingangs, dass die Faszination, die die sozialen Netzwerke auf Kinder und Jugendliche ausübten, ihre Ursache in dem seit jeher bestehenden Grundbedürfnis nach Kommunikation, Zugehörigkeitsgefühl, Anerkennung und Selbstdarstellung hätten. Was man zu den Kinder- und Jugendzeiten der heutigen Eltern konsumiert habe, die „Bravo“ oder bestimmte Radio- und Fernsehsendungen, sei von den Möglichkeiten, die das World Wide Web biete, abgelöst worden. Auch in früherer Zeit habe die kollektive Nutzung des jeweils existierenden Medienangebots ein Zugehörigkeitsgefühl der Kinder und Jugendlichen untereinander geschaffen. Daran habe sich nichts geändert.

Anschaulich beleuchtete Pagin im Fortgang ihres Vortrages gleichermaßen Chancen und Risiken der Nutzung der digitalen Medien. Sie betonte dabei, wie wichtig es sei, dass Erwachsene Kinder bei der Nutzung der Medien begleiteten und Ihnen als Ansprechpartner dienten, gerade auch im Zusammenhang mit möglicherweise überfordernden Medieninhalten. Pagin wies dabei auch auf die Vorbildfunktion der Eltern hin und appellierte an diese, selbst einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Handy und den sozialen Netzwerken zu pflegen. So sollten auch diese selbst keine Inhalte ins Netz stellen, für die sich die Kinder später schämen könnten.

Zudem hielt Pagin etliche praktische Tipps für ihre Zuhörerschaft parat: So gebe es durchaus Alternativen zur Datenkrake Google-auch schon für Kinder und Jugendliche. Es sei wichtig, die Privateinstellungen bei Whatsapp und Facebook zu überprüfen und sich nur mit Menschen zu vernetzen, die man auch persönlich kenne. Abschließend beantwortete sie ausführlich zahlreiche Fragen, wies auf verschiedene Beratungsangebote und weiterführende Informationsmöglichkeiten hin und bot an, auch im Nachgang zu ihrem Vortrag für Fragen zur Verfügung zu stehen. Die positiven Rückmeldungen der Eltern im unmittelbaren Anschluss an die Veranstaltung freuten Schulelternbeirat und Schulleitung gleichermaßen und bestätigten die gemeinsame Einschätzung, dass das Thema Medienerziehung in der Elternschaft angekommen sei und als wichtig erachtet werde.


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