Ruhe in Schöneck erfreut Grüne: Lieschen muss bald nicht mehr hupen

Schöneck
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Schönecks Grüne freuen sich, dass die Gemeindevertretung in ihrer jüngsten Sitzung dem grünen Beschlussvorschlag folgte, wegen der maroden Brücke über die Nidder auch gleich den Bahnübergang an der Kilianstädter Thylmann-Mühle zu schließen.



Die Entscheidung, für 100 Tausend Euro eine Furt zu bauen, kritisieren die Grünen dagegen und fordern, die Deutsche Bahn stärker in die Pflicht zu nehmen.

„Viele Bürger können aufatmen, denn bald werden sie nicht mehr durch das Warn-Hupen der Niddertalbahn am unbeschrankten Bahnübergang bis spät in die Nacht aus dem Schlaf geschreckt“, beschreibt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Wolfgang Seifried, den Nutzen der Schließung, die eine vernünftige Abwägung der vielfältigen Interessen sei, die an dieser Stelle aufeinanderprallen. Eine „Ideallösung“ sei wirtschaftlich nicht erreichbar. Denn eine volle Wiederherstellung der Brücke – die derzeit nur noch für Fußgänger begehbar ist – würde mit über 400 Tausend Euro zu Buche schlagen, eine Beschrankung des Bahnübergangs nochmals mit dem gleichen Betrag, von dem die Gemeinde ein Drittel, also etwa 130 Tausend Euro, zu bezahlen hätte.

Als keine gute Abwägung kritisieren die Grünen dagegen die Entscheidung zum Bau einer Furt. „Diese 100 Tausend Euro werden von allen Schönecker Bürgern aufgebracht, denen wir jüngst eine Erhöhung der Grundsteuer um 200 Prozentpunkte zugemutet haben. Die Furt bezahlen auch die durch die Schließung künftig verhinderten Spaziergänger und Angler. Für einen geringfügig höheren Gemeinde-Beitrag hätte stattdessen auch der Bahnübergang beschrankt werden können. Dann könnten die Spaziergänger und Angler den Weg weiter nutzen, und auch den lärmgeplagten Bürgern wäre geholfen. Nur die Landwirte müssten weiter ihre Umwege in Kauf nehmen“, argumentiert Seifried. Die Umwegersparung für wenige Landwirte sei den anderen Fraktionen offenbar wichtiger und teurer als die Naherholung von mehr Spaziergängern und Anglern, das Ruhebedürfnis von vielen Anwohnern und die Steuerlast aller Schönecker. Seifried moniert, dass sich damit die Landwirte durchgesetzt hätten, die ihre Interessen am emsigsten vertreten hätten.

Grundsätzlich halten auch die Grünen die Furt für einen kreativen Ansatz, stören sich aber vor allem an den Kosten, die der Allgemeinheit aufgebürdet werden. Einen Ausweg sehen die Grünen in einer Beteiligung der Deutschen Bahn. Diese sei die einzige Seite, die von den Entwicklungen ausschließlich profitiere. Es erhöhe sich die Betriebssicherheit und eine Langsamfahrstelle entfalle - ebenso wie die Anwohnerbeschwerden wegen des Hupens. Die Grünen fordern daher, Verhandlungen mit der Bahn aufzunehmen und würden sich freuen, wenn sie in einigen Wochen in der Zeitung lesen könnten: „Deutsche Bahn unterstützt Schließung des Bahnübergangs und beteiligt sich als Wegealternative an der Finanzierung einer Furt durch die Nidder!“ Das wäre auch gut für das Image des „Stockheimer Lieschens“ des für Schönecks Bürger zur Anbindung nach Bad Vilbel und Frankfurt unentbehrlichen, umweltfreundlichen Verkehrsmittels.


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