Passivhaus-Baugebiet Nidderau als Vorbild für Schöneck

Schöneck
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Da in Schönecks Kommunalpolitik die Berücksichtigung von Klimaschutz-Aspekten bei der Entwicklung von Baugebieten bislang nicht mehrheitsfähig ist, informierten sich Schönecks Grüne in der Nachbarstadt Nidderau, um vor Ort Anregungen aus der Umsetzung des erfolgreichen Passivhaus-Baugebiets Neue Mitte zu erhalten.



Warum das Passivhaus-Baugebiet für die Nidderauer Grünen ein wichtiges Anliegen ist, erläuterte Ortsverbandsvorsitzender Walter Heidrich: „Wie wir heute Häuser bauen, bestimmt deren Energiebedarf über Jahrzehnte. Zu keinem Zeitpunkt kann die Politik so einfach und kostengünstig Klimaschutz betreiben wie bei der Konzeption von Neubaugebieten. Ein Passivhaus hat einen Wärmebedarf von maximal 15 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter Wohnfläche, nur ein Drittel dessen was gesetzlich auch heute nach Energieeinsparverordnung noch zulässig ist.“ In Nidderau sei deshalb das Passivhaus-Baugebiet ein zentraler Baustein der rot-grünen Koalitionsvereinbarung. Doch auch die CDU habe dem Vorhaben zugestimmt. Die Verpflichtung des Bauherren zum Bau eines Passivhauses erfolge privatwirtschaftlich über den Kaufvertrag mit der Stadt Nidderau. Ärger habe es zwischenzeitlich wegen der hohen Kosten für eine Zertifizierung gegeben, weshalb Nidderau die Anforderungen an einen Nachweis reduziert habe. Der Verkauf der Grundstücke laufe gut.

Schönecks Fraktionsvize Wolfgang Seifried zeigte sich beeindruckt und hofft auf den Vorbild-Effekt auch für Schöneck: „Schön, dass wir ein so gut funktionierendes Vorbild direkt in der Nachbarschaft haben. Vielleicht reden die Vertreter von Schönecks großer Koalition mal mit ihren Parteifreunden in Nidderau. Unsere Vorschläge wurden zuletzt alle blockiert. Wissend, dass es speziell gegen die Passivhaus-Bauweise Vorbehalte gibt, hatten wir die ergebnisoffene Beratung in einer Ausschusssitzung unter Hinzuziehung externer Experten vorgeschlagen. Doch selbst diese Beratung wurde abgelehnt. Gerade angesichts der Rolle rückwärts in der Klimapolitik von Donald Trump können wir aber nicht die Hände in den Schoß legen und weiter 0815-Baugebiete planen.“


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