Erfolgreiches erstes Ausbildungsjahr bei „Sannerz integriert“

Sannerz
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Awet, Johannes, Abdullah, Kassim, Teklit und Fishaye sind ziemlich ausgepowert, doch insgesamt glücklich und zufrieden.



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Das erste Jahr in der Ausbildungswerkstatt Holz im Jugendhilfezentrum Don Bosco Sannerz ist absolviert. Es war ein Wagnis für alle Beteiligten, die sechs jungen Geflüchteten auf eigene Kosten in Ausbildung zu nehmen. „Wir waren überzeugt, dass wir das schaffen können,“ erinnert sich Pater Christian Vahlhaus (Einrichtungsleiter), „aber vor allem haben uns die sechs jungen Menschen überzeugt.“

Die Jungs wohnten bereits in einer Wohnform im Jugendhilfezentrum, hatten einen Sprachkurs absolviert und besuchten im Anschluss das Berufsgrundbildungsjahr Holz an der Beruflichen Schule  in Schlüchtern. Sie haben ihr Ziel klar vor Augen, sie wollen Schreiner werden. Auf dem ersten Arbeitsmarkt waren sie nicht vermittelbar, denn der große Bedarf an Unterstützung im fachtheoretischen Bereich kann hier nicht aufgefangen werden. Für die Idee und das Wagnis, das die Einrichtung vor allem in finanzieller Hinsicht einging, gab es breite Unterstützung durch eine Vielzahl von Spendern und Zuwendungen von Stiftungen sowie zweckbestimmte Fördermittel. „Das hat uns viel Mut gemacht,“ bedankt sich der Einrichtungsleiter.

Rolf Weber, Werkstattleiter Holz, und seinem Team sind die Jungs ans Herz gewachsen. „Das sind so lebensfrohe, hilfsbereite junge Menschen, da macht der Einsatz doppelt Spaß,“ so Weber im Namen seines Teams. Einsatz ist gefordert und zwar deutlich mehr als ursprünglich vermutet. „Bei Erklärungen und Arbeitsanweisungen kommt es immer mal zu Missverständnissen,“ erläutert Michael Blum und führt weiter aus: „sie kommen aus einer anderen Welt und haben eine andere Denkweise, da lernen wir auch dazu.“ Von den Ausbildern ist viel Kreativität gefordert, um Funktions- und Bauweisen zu vermitteln. „Die Fachtheorie wimmelt von schwierigen Wörtern,“ ergänzt Heiko Schreiber, Leiter der Beruflichen Bildung und Lehrkraft an der Kinzig Schule. Er unterrichtet das erste Ausbildungsjahr und stieß schnell auf Knackpunkte in der Vermittlung. Schreiber organisierte Unterstützung in Form von assistierter Ausbildung über die  Agentur für Arbeit, auch erhalten die Jungs intensive Unterstützung bei der Führung der Berichtshefte und konnten an einem weiteren Deutschkurs an der Berufsschule teilnehmen, der über Hessen Campus angeboten wurde. „Wir brauchen zu allem viel mehr Zeit als üblich,“ erklärt Christian Kohl, der das Schreinerteam durch intensiven Stütz- und Förderunterricht bereichert.

„Wir wissen, dass Ihr es gut meint,“ sagt Fishaye, „doch manchmal sind wir wirklich müde und können nicht mehr lernen.“ Auch das gilt es zu beachten, die jungen Männer haben auch noch viele Erfahrungen von Krieg, Flucht und vor allem der Trennung von ihren Familien zu verkraften. Insgesamt kann das erste Ausbildungsjahr als erfolgreich bezeichnet werden. Erste Praktika mit hoher Zufriedenheit der Betriebe wurden absolviert, der intern durchgeführte Maschinenkurs dauert zwar zwei Tage länger, aber auch dieser wurde von allen bestanden. Achim Kress, Michael Blum, Christian Kohl und Rolf Weber sowie Marion Hourle vom Pädagogischen Dienst fassen ihre Eindrücke zusammen:  Manche Denkweisen und Einstellungen verstehen wir nicht und jede afrikanische Kultur scheint unterschiedlich zu sein.  Doch vor allem zwischenmenschlich sind die jungen Männer eine große Bereicherung für uns alle. Sie zeigen ihre Dankbarkeit durch Einsatz und sehr respektvollen Umgang. Das wiederum motiviert uns Alle!


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