Salesianer aus Sannerz auf Sizilien vor Ort

Sannerz
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Die anhaltenden Zahlen von Flüchtlingen und Asylsuchenden sind in Deutschland deutlich gesunken.



Die brennende Frage nach Lösungen in der europäischen Flüchtlingskrise hält aber weiterhin an. Es sind im Moment die vielen Bootsflüchtlinge, die in Italien an der Küste von Rettungsbooten aufgegriffen und dann an Land in Sicherheit gebracht werden. Grund genug für die Gemeinschaft der Salesianer Don Bosos aus Sinntal-Sannerz sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen und notwendige Folgerungen für die Arbeit und die Diskussion in Deutschland zu suchen. Ziel dieser Fahrt waren Einrichtungen der Salesianer Don Boscos in Catania, San Gregorio und Palermo. Alle diese Hilfsprojekte werden getragen von der salesianischen Familie Siziliens und arbeiten auch in Zeiten von großer Krise nach den Grundsätzen der Pädagogik Don Boscos. Ein erstes Ziel war der Besuch der Einrichtung „metaCometa“, einem Hilfeverbund von Familien, die neben den eigenen Kindern auch junge  Menschen und Kinder in Notsituationen bei sich aufnehmen. Die Familien leben in Gütergemeinschaft und richten so den Alltag nicht so sehr an der eigenen Familie aus sondern am Projekt. Der Initiator und Salesianische Mitarbeiter Salvatore Adamo SMDB erklärt: „Meine Frau und ich wussten vor 25 Jahren nicht was wir tun, die Zeit hat aber gezeigt, es ist genau das was die Kinder notwendig haben.“ Bei metaCometa werden vor allem Kinder aufgenommen, deren Eltern auf der Überfahrt von Afrika nach Europa im Meer ertrinken oder  durch die Strapazen versterben. Dabei wird auf eine gesunde Mischung zwischen afrikanischen Kindern und Kindern aus Italien geachtet.

Weiter erklärt Salavtore Adamo: „Wir können auf der Welt nicht globalen Frieden schaffen, wir schaffen das was wir können, ein Stück Frieden, ein Stück Heimat. Mehr Integration geht fast nicht.“ Weiter ging der Austausch dann mit dem Projekt der Salesianer Don Boscos in San Gregorio, das sich v.a. älteren jugendlichen Bootsflüchtlingen widmet. Der dortige Einrichtungsleiter und Salesianer Prof. Michele Viviano erklärt: „Wir haben drei Stunden Vorlaufzeit. Noch bevor die Boote im Hafen anlegen werden wir angerufen, dann holen wir Jugendliche ab, kümmern uns um die medizinische Erstversorgung und betreuen sie psychologisch.“ Auch in San Gregorio wird großer Wert auf die Mischung zwischen jungen Flüchtlingen und jungen Italienern gelegt. Professor Viviano: „Jedes Projekt das durchgeführt wird hat mindestens zur Hälfte italienische Teilnehmer, egal ob Tanzprojekte, Fußballtuniere oder gemeinsames Kochen.“ Ganz anders stellt sich die Situation in Palermo dar. Hier leben seit hunderten von Jahren Muslime und Christen miteinander in einer Stadt. Flüchtlinge prägen die Stadt schon seit vielen Jahren und es ist besonders die Hauptaufgabe der Salesianer Don Boscos im Projekt „Santa Chiara“ die zweite oder  dritte Generation der geflüchteten Familien zu betreuen. Eine Realität, die sicherlich in wenigen  Jahren auch in Deutschland aktuell sein wird.

Foto: Die Gemeinschaft der Salesianer Don Boscos von Sannerz und von San Gregorio Prof. Michele Viviano SDB (2. von rechts), P. Christian Vahlhaus SDB (3. von rechts) und Provinzial P. Giuseppe Ruta SDB (4. von rechts).


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