Umweltpreis des MKK geht an Imkerverein Sinntal

Sinntal
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Träger des Umweltpreises 2016 ist der Imkerverein Sinntal. Dieser Empfehlung des Ausschusses für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Umwelt und Landwirtschaft hat der Kreisausschuss am Dienstag (15.11.) zugestimmt.



Ein Termin für die Preisübergabe wird in den nächsten Tagen bekanntgegeben.

Der Imkerverein hatte sich in einem Feld von 13 Bewerbungen durchgesetzt und wird den mit 5.000 Euro dotierten Preis erhalten. In den vergangenen Jahren konnten die Sinntaler Mitglieder mit einem konsequenten Nachwuchsförderungs- und Ausbildungsprogramm der Überalterung und dem zahlenmäßigen Rückgang der Imker erfolgreich entgegenwirken. So entschied der Vorstand im Jahr 2011, einen „Lehrbienenstand“ anzulegen, was zunächst einen finanziellen Kraftakt bedeutete. Für den Verein und die Entwicklung der Imkerei im Ostkreis sollte sich die Entscheidung als richtig erweisen. Die Mitgliederzahl stieg binnen fünf Jahren um gut die Hälfte an, von 44 auf 67 Imker. Zudem interessierten sich auch Frauen und Mädchen für das bis dato rein von Männern ausgeübte Handwerk.

„Für die Profession der Imker wie auch die Zukunft der Tier- und Pflanzenwelt hat der Imkerverein Sinntal mutige und richtige Schritte eingeleitet“, erklärte Umweltdezernentin Susanne Simmler. „Wir wissen, vor welchen Herausforderungen Imkervereine stehen und durch welche Krankheiten und Umwelteinflüsse Bienenvölker bedroht sind. Die Sinntaler Imker gehen hier mit einem starken Beispiel voran. Der Preis für den Verein steht aber auch stellvertretend für die Imker in anderen Teilen des Kreises.“ Simmler verwies auf insgesamt wieder steigende Imkerzahlen im gesamten Main-Kinzig-Kreis.

2012 konnte in der Gemarkung Sterbfritz durch den Verein ein außerhalb liegendes Gartengrundstück gepachtet werden. Hier wurde es möglich, vereinseigene Bienenbeuten aufzustellen, an denen Jungimker unter Anleitung erfahrener Kollegen das Imkern erlernen konnten und können. Jede Woche donnerstags wird sich während der Saison nachmittags getroffen, um die „Vereinsbienen“ zu betreuen.

Neben interessierten Jungimkern ist es dem Imkerverein Sinntal auch wichtig, erfahrene Imker zu überzeugen, ihre Kenntnisse weiterzugeben. Insofern sorgt die Vereinsaktivität für generationenübergreifende Umweltarbeit. Schon nach einer Saison bewegen sich Neu- und Jungimker sicher im Feld der Völkerkontrolle, des Schwarm-Verhinderns, Honig-Schleuderns, Wachs-Schmelzens, Königinnenzucht, Varroamilbenbekämpfung, Wabenkunde und Bienenkunde. Das Wissen können die in Sinntal Ausgebildeten dann sogleich zu Hause anwenden. Zum Ende eines Bienenjahres erhält jeder Jungimker ein vereinseigenes Volk, mit dem er beginnen kann oder auch seinen Bestand vergrößern. Alleine 2016 konnten wieder fünf Jungimker am Lehrbienenstand ihr Handwerk erlernen. Als neue Projekte hat sich der Imkerverein die Weiterentwicklung des Lehrbienenstands durch die Anlage einer ganzjährig blühenden Blumenwiese vorgenommen.


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