Der Fischer und seine Frau: Märchenspiel im Steinauer Amtshof

Steinau
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„Meine Frau die Ilsebill will nicht so, wie ich wohl will!“ Jeder kennt diesen Stoßseuszer des Fischers, wenn seine Frau noch mehr von dem wundersamen Butt haben will, den ihr Mann gefangen und wieder freigelassen hatte.

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Der Fischer teilt die immer größer und unmöglicher werdenden Wünsche seiner Frau nicht, beugt sich aber trotz wachsender Angst ihrem Willen. Je maßloser Ilsebills Wünsche werden, desto mehr verschlechtert sich das Wetter. Die See wird erst grün, dann blauviolett, dann schwarz, und immer heftiger wird der Sturm. Als sie schließlich fordert, wie der liebe Gott zu werden, wird sie wieder zurück in die armselige Hütte versetzt, den Pisspott, in dem sie am Anfang gelebt haben.

Mancher Spruch aus dem Märchen, das in der Sammlung der Brüder Grimm die Nummer 19 trägt und in plattdeutscher Sprache überliefert ist, wurde zum geflügelten Wort und als Ilsebill bezeichnet zu werden, das mag wohl kaum eine Frau…, eingegangen ist der Name der Protagonistin auch in die Psychologie, jemand der den „Ilsebill-Weg“ geht, der nimmt, durch seine Maßlosigkeit, geradewegs den Weg ins Verderben. Natürlich handelt es sich bei dem Handlungsstrang um eine moralisierende Parabel, es geht darum,  dass Maßlosigkeit damit bestraft wird, alles zu verlieren. Zeitgenossen verstanden das Märchen, das seit 1812, also seit der ersten Ausgabe in der Sammlung der Brüder Grimm zu finden ist, aber auch als Satire auf den maßlosen Eroberungswillen Napoleons.

Das Märchen wurde, wie auch ein anderes, bei den Brüdern Grimm in plattdeutscher Sprache überliefertes Märchen, nämlich das Von dem Machandelboom, von dem Maler Philipp Otto Runge (1777 – 1810) aufgezeichnet, der aus Wolgast an der Ostsee stammte. Auch wenn das Meer in diesem Märchen eine entscheidende Rolle spielt und Steinau nur die Kinzig als Gewässer vorweisen kann, das Märchen ist in diesem Jahr das Motto des Märchensonntags, der am 7. August stattfindet. Am Märchensonntag und auch an den davor liegenden Wochenenden (23. und 24. Juli, 30. Und 31. Juli) heißt es wieder „Theater im Museum“. Der bekannte Schauspieler und Regisseur Kurt Spielmann hat den Märchentext in ein amüsantes Theaterstück verwandelt und jeweils um 17.00 Uhr (Märchensonntag 12.00 Uhr, 14.00 Uhr und 16.00 Uhr) ist seine Version der Geschichte von Ilsebill und ihrem Mann im Amtshof zu erleben. Wie immer sind es Darstellerinnen und Darsteller aus Steinau und der Umgebung, die die Rollen verkörpern. Karten gibt es jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn an der Tageskasse. Erwachsene zahlen 5,00 Euro, Kinder zahlen 3,00 Euro. Am Märchensonntag ist der Eintritt im Gesamteintritt erhalten, aber auch da müssen Eintrittskarten vor dem Amtshof eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn abgeholt werden.


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