Steinau: Uffeln distanziert sich von seltsamer Buch-Widmung

Steinau
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Eine Veröffentlichung auf Facebook rückt den Steinauer Bürgermeister Malte-Jörg Uffeln in die Nähe von Adolf Hitler und den Nationalsozialismus, der Rathauschef hat sich inzwischen von der Widmung anlässlich eines Buchgeschenks für den Hauptamtsleiter, der sich mittlerweile seit längerer Zeit im Krankenstand befindet, distanziert. „Ich bereue das, es war naiv“, bezeichnet er seine Zeilen heute als „nicht angemessen“. Und er erklärt auch: „Den Nationalsozialismus lehne ich strikt ab, Adolf Hitler war ein Verbrecher. So eine schreckliche Zeit darf es in unserem Land nie wieder geben.“

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Darum geht es: „Mein Sekretär! Ihnen, meinem treuen Paladin, in dankbarer Verbundenheit. Ihr Malte Jörg Uffeln „mF“ 20.04.2015“, lautet die Widmung. Das Buch mit dem Titel „Der Sekretär“ ist von Jochen von Lang und handelt von Martin Bormann, „der Mann, der Hitler beherrschte“ lautet der Untertitel. Was Kritikern sofort auffiel: Der 20. April ist der Geburtstag von Hitler, die Abkürzung mF“ könnte auch als „mein Führer“ verstanden werden. Und ein „Paladin“ wird in der Regel als „Gefolgsmann“ übersetzt.

Uffeln distanziert sich von dieser Deutung: Das Kürzel „mf“ habe er als „mein Freund“ verstanden, allerdings habe der Hauptamtsleiter auch ab und zu die Wortwahl „mein Führer“ für ihn gewählt – jedoch nur scherzhaft. Der Beschenkte sei ihm zur damaligen Zeit ein zuverlässiger Beamter gewesen, das sieht Uffeln heute anders: „Er hat sich als nicht loyal erwiesen, auch deshalb war die Widmung dumm und nicht angemessen.“ Auch für die Bezeichnung „Paladin“ hat er eine Erklärung: „Wir hatten fast ein ritterschaftliches Verhältnis“, lautet seine Übersetzung „Ritter“. Und er verweist darauf, dass der Autor ein anerkannter Historiker und das Buch frei verkäuflich sei.

Der Hauptamtsleiter sei ihm in der schwierigen Anfangsphase als Nicht-Steinauer ein wichtiger Weggefährte und Berater gewesen, inzwischen vermutet er einen Racheakt von ihm. Dabei habe es vor zwei Wochen beim Hessischen Städtebund in Mühlheim ein Schlichtungsgespräch gegeben, wonach er davon ausgegangen sei, dass für die Probleme gemeinsam eine Lösung gefunden werden könnte. Inzwischen sagt der Steinauer Bürgermeister: „Ich habe ihm absolut vertraut, das war ein Fehler.“

Eine Erklärung, woher das auf Facebook veröffentlichte Bild stammt, hat er nicht, auch nicht, warum es erst jetzt an die Öffentlichkeit kam. Aber er will seine Lehren daraus ziehen: „Ich werde in meinem Leben keine einzige Buchwidmung mehr schreiben.“

Foto: Screenshot Facebook


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