Märchenhafte Farbklänge von Jürgen Kadow

Steinau
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Was sind Märchenbilder? Zeigen sie nur die Handlung der Geschichte, oder zeigen sie mehr?

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Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Künstler Jürgen Kadow in Form eines Gemäldezyklus zu Märchen der Brüder Grimm, der ab dem 22. April im Museum Brüder Grimm-Haus zu sehen ist.

Ursprünglich war die Märchensammlung der Brüder Grimm nicht illustriert. Sie war als wissenschaftliche Ausgabe gedacht und das Bebildern war nicht im Interesse der Brüder Grimm. Jacob Grimm war der Ansicht, dass sich jeder Leser seine eigenen Bilder zu den Märchen im Kopf machen könne. Als Wilhelm Grimm im Jahr 1825 bei seinem Bruder Ludwig Emil sieben Illustrationen für die Kleine Ausgabe der Märchensammlung bestellte, führte dies zu heftigen Diskussionen unter den Brüdern. Sollte etwa die Hexe einfach als alte Frau dargestellt sein, oder als furchteinflößendes Wesen? Wilhelm wollte puristische Bilder, während sein Bruder Ludwig Emil hingegen die unheilbringende Aura einer Hexe samt Katze und Eule darstellen wollte.

Jürgen Kadow hat sich bei seinen Märchenbildern für ähnliche Vorstellungen wie Ludwig Emil entschieden. Mittels bestimmter Techniken zeigt er, wie viele Ebenen ein Märchenbild hat. Der 1954 in Roth bei Nürnberg geborene Künstler beschäftigte sich bereits während seines Meisterstudiums an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg mit der Funktion von Farbe im Bild. Er sieht es als seine Aufgabe, in seinen Bildern Farbe nicht nur zum Abbilden von Gegenständen zu  benutzen, sondern als selbstständiges Element zu behandeln, das eigene Räume beansprucht.

In Kadows Werken lassen sich die einzelnen Schritte des Entstehungsprozesses nachempfinden. Die Verwendung von Ölfarbe, die sich mit Wasser vermalen lässt, sowie die besondere Schichttechnik verleihen seinen Werken eine hohe Transparenz. Auf diese Weise baut er ein in sich wachsendes Leben auf, dessen Farbnuancen sich in monochromer Stille zusammenfügen. Dabei entwickeln sich leise Formen, die in ihrer Einfachheit eine poetische Selbstverständlichkeit entfachen.

Jürgen Kadow schafft so Bilder, die den Betrachter in eine neue geheimnisvolle Welt eintreten lassen. „Ich möchte keine Geheimnisse lüften, sondern mit meiner Kunst neue erschaffen”, beschreibt Jürgen Kadow seine Arbeit. Seine Bilder vermitteln eine Atmosphäre mystischer Stille und beeindrucken vor allem durch ihre Anmut und Ästhetik. Seine Werke werden bei Ausstellungen in Galerien und auf Kunstmessen weltweit, unter anderem in Japan und den USA, präsentiert.

Mit einem Gemäldezyklus, der 2017 vollendet wurde, beschäftigte sich der Künstler nun auch mit den Märchen der Brüder Grimm. In den Werken gelingt es ihm, besondere Aspekte der Geschichten einzufangen: Das Wunderbare, das Zauberhafte, aber auch das Anarchische, das die Märchen der Brüder Grimm ausmacht. Gleichzeitig vermittelt er aber auch den zarten und poetischen Reiz des Märchens. Andererseits bildet Kadow skurrile, bizarre und unheimliche Aspekte der Erzählungen ab.

So entstanden unverwechselbare Bilder, die dem Betrachter durch herrliche Farbklänge die Freiheit der eigenen Vorstellungskraft nicht etwa nehmen, sondern zum Weiterfantasieren einladen.

Die Ausstellung „Märchenbilder“ mit dem Gemäldezyklus von Jürgen Kadow ist vom 22. April bis 20. Mai 2018 täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr im Museum Brüder Grimm-Haus Steinau geöffnet. Die Eintrittskarte, inklusive Besuch der Dauerausstellung, kostet 6 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Weitere Informationen unter www.brueder-grimm-haus.de.


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