Karnevalisten und Hexen haben die Macht übernommen

Wächtersbach
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Mit dem Lied frei nach der Melodie „es gibt kein Bier auf Hawaii“ – umgetextet auf „es gibt noch Sekt im Rathaus, es gibt noch Sekt“ lockten Bürgermeister Andreas Weiher und die Magistratsmitglieder die große Hexenschar samt WCV-Elferrat ins Rathaus.

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Der Magistrat zeigte keinerlei Abwehrhaltung – im Gegenteil, mit der Aufforderung gemeinsam zu trinken – machte Bürgermeister Weiher klar, er gibt die Regierung an die Faschingsnarren ab.

Im Magistratszimmer erwartete die bunte Narrenschar wie jedes Jahr Sekt und Selters, natürlich durften die obligatorischen Kreppel auch nicht fehlen. Und so ließen es sich alle in großer Eintracht schmecken, während Sitzungspräsident Nicky Kailing seine Forderungen lautstark vorbrachte: der WCV will im Rahmen des Stadtumbaus eine eigene Filiale in der Poststraße eingerichtet bekommen, als Zwischenstopp quasi für gestrandete Besucher des WCV-Casinos auf dem „langen“ Heimweg. Außerdem müsse im Schlossgarten eine Hopfenplantage installiert werden, damit das Bürgerbräu zukünftig mit heimischen Rohstoffen gebraut werden könne.

Der WCV brauche außerdem während der Kampagne unbegrenzten Zutritt im neuen Rathaus/Schloss um große Prunksitzungen (in Anlehnung an Mainz) im Schlosssaal abhalten zu können. Die „Trump’sche“ Mauer zwischen Mexico und USA müsse vom Magistrat verhindert werden, stattdessen solle eine zwischen Aufenau und Bad Orb errichtet werden. Nachdem die Rosa-Sitzungen derart erfolgreich verlaufen sind, fordert der WCV für Wächtersbach einen Christopher-Street-Day mit Staatsminister Michael Roth als  Schirmherr und Wilfried Wilhelm als Olivia Jones. Der Magistrat müsse sich außerdem bei der Bahn-Trassen-Diskussion dafür einsetzen, dass kein weiteres Gleis durch Wächtersbach gebaut werde, denn der einzige Zug durch Wächtersbach, quasi Trasse 11, dürfe der Fastnachtszug des WCV sein.

Die Forderungen wurden allesamt mit tosendem Applaus der großen bunten Hexenschar unterstützt – BGM Weiher kommentierte einige. So erklärte er, die freie Stelle im Rathaus habe man deshalb „so besetzt“, um dem WCV zu helfen. Jetzt würden er und die Stadt mit deren Forderungen dermaßen eiskalt erwischt. Außerdem gehe es in Wächersbach zukünftig weiter nach dem Motto: make Wächtersbach great again und nicht make Wächtersbach gay again.

Außerdem stellte er schlussendlich für sich und den Magistrat zufrieden fest: „er könne in aller Ruhe die Macht abgeben, „Schotter“ gäbe es keinen, der sei sowieso in der Altstadt schon verbaut, vom Geld sei also sowieso nichts mehr da. „Wenn ihr vom WCV noch was findet im Rathaus, sagt halt Bescheid“.


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