Selbstüberschätzung der GRÜNEN gibt Anlass zu Sorge

Wächtersbach
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Die jüngsten Äußerungen der Fraktionsvorsitzenden der GRÜNEN und der CDU zu den Entwicklungen im Zusammenhang mit der Schlosssanierung und dem Stadtumbau verursachen bei den Mandatsträgern der SPD tiefe Sorgenfalten.

Anzeige


Während Fraktionsvorsitzende Eva Bonin für die GRÜNEN in Anspruch nimmt, die Vergabe des Stadtplaners zum Stadtumbau maßgebend durch einen offenen Brief beeinflusst zu haben, legt die CDU gesteigerten Wert auf die Feststellung, dass es Dr. Peter Tauber gewesen sei, der die Vergabe von Fördermitteln zur Sanierung des Schlosses veranlasst hat, so wie es von Bürgermeister Andreas Weiher in seiner Ansprache bei der symbolischen Grundsteinlegung auch vorgetragen wurde.

Die Reaktionen auf diese Äußerungen in der Presse lösen bei den SPD-Mandatsträgern trotzdem unterschiedliche Reaktionen aus. Es reicht von einem herzhaften Lachen bis hin zu heftiger Empörung. Als grenzenlose Selbstüberschätzung wird die Äußerung von Eva Bonin bezeichnet, die der Überzeugung sei, der offene Brief an den Magistrat habe die Entscheidung des Magistrats wesentlich beeinflusst, den Auftrag für die Planungsleistung Stadtumbau in Wächtersbach an die Rittmansperger Architekten GmbH zu vergeben. Andere wiederum sind erbost, dass die GRÜNEN durch den offenen Brief Druck auf die Magistratsmitglieder ausüben wollten, die Entscheidung in diesem europaweiten Ausschreibungsverfahren in eine bestimmte Richtung zu lenken. Die Magistratsmitglieder der SPD legen Wert auf die Feststellung, dass sie ihre Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen und vor allem unter Berücksichtigung der Vergaberichtlinien getroffen haben. „Eva Bonin scheint die Tragweite ihrer GRÜNEN-Propaganda nicht bewusst zu sein,“ so Magistratsmitglied Harald Bayer „Denn sollte eine Einflussnahme stattgefunden haben, müsste man das Verfahren wiederholen.“ Fraktionsvorsitzender Harald Krügel führt dieses Verhalten der GRÜNEN auf die Unerfahrenheit der Fraktionsvorsitzenden im Umgang mit diesen Verfahren zurück. Die Pressemitteilung erweckt den Eindruck, als ob die GRÜNEN allein über die Kompetenz für Stadtentwicklung und die damit verbundene Planung verfügen.

Die Äußerungen der CDU-Fraktionsvorsitzenden zum Besuch der Bundestags-abgeordneten Bettina Müller auf der Schlossbaustelle macht einige der langjährigen Mandatsträger regelrecht zornig. Günther Gärtner hatte in einem Leserbrief den Anspruch geltend gemacht, dass alleine die Bemühungen von Dr. Peter Tauber zu der Bewilligung der Zuschüsse für den Schlossumbau geführt haben. Das führt in den Reihen der SPD-Mandatsträger zu erheblicher Verärgerung, da gerade im Vorfeld der Entscheidung um die Schlosssanierung die SPD-Fraktion heftig kritisiert wurde. Der SPD wurde vorgeworfen, sie würde die zukünftigen Generationen in unzulässiger Weise belasten und die wirtschaftliche Zukunft der Stadt Wächtersbach aufs Spiel setzen. Weite Teile der CDU hatten bei den wichtigen Entscheidungen den Vorlagen des Magistrats zum Schloss-Projekt ihre Zustimmung verweigert. „Die CDU hat hier eigentlich nichts zu suchen“ stellte Oliver Höhn während der Feierlichkeiten zur Grundsteinlegung fest. „Die Weichen sind gestellt, der Zug ist in Bewegung“ beurteilt Stadtverordneter Rainer Krätschmer die Situation. „Der Erfolg hat viele Väter. Der Misserfolg ist ein Waisenkind,“ stellt Fraktionsvorsitzender Harald Krügel schmunzelnd fest. „Das ist doch keine Überraschung, dass jetzt alle an der Entwicklung teilhaben wollen.“

Hierin sieht Bürgermeister Andreas Weiher und der Fraktionsvorsitzende der SPD allerdings auch eine große Chance. Nachdem die CDU beim Kauf des Brauerei-geländes zugestimmt hat, wird es bei der Entwicklung des Planungsgebietes Altstadt hoffentlich mehr Gemeinsamkeiten geben als Differenzen. Unter der Leitung des renommierten Architekturbüros Rittmannsperger können sich im Rahmen der Bürgerwerkstatt die Altstadtbewohner und weitere Interessensgruppen einbringen und damit Wächtersbach voranbringen. Bürgermeister Andreas Weiher und Erster Stadtrat Oliver Peetz stellen gemeinsam abschließend fest: „Das soll das gemeinsame Ziel sein – Wächtersbach fit machen für die Zukunft!“


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de