Viele Fragen zur geplanten Sommerbühne in Wächtersbach

Wächtersbach
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Die Wächtersbacher Grünen haben dem Magistrat einen Fragenkatalog zur geplanten Sommerbühne vorgelegt.

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Zugleich wurden die Fragen an die Presse weitergeleitet. VORSPRUNG listet die Fragen nachfolgend im Wortlaut auf.

Fragen zum Naturschutz
1. Die Rhododendren, der Tulpenbaum und andere Bepflanzungen sind weit mehr als einhundert Jahre alt. Aus unserer Sicht bedeutet das, dass im Schlosspark gar nichts gebaut werden kann. Falls Sie dort dennoch ein Bauwerk realisieren wollen: Wie können Sie gewährleisten, dass die entstehenden Schäden reversibel sind und die besonders sensiblen Bereiche nicht tangiert werden? Welche Ausgleichmaßnahmen sind geplant?
2. In den Hängen am Parkrand nistet der bedrohte Waldkauz (Vogel das Jahres 2017); welche Maßnahmen würden Sie zu seinem Schutz ergreifen?
3. Der Park, seine Fauna und seine historischen Gebäude sind Nistplätze für Fledermäuse. Welche Maßnahmen sind zu deren Schutz geplant?
4. Wer trägt Sorge für den entstehenden Müll und die Abwässer?
5. Welches Parkleitkonzept ist vorgesehen?

Fragen zum Benutzerkonzept
1. Die Bühne soll nach Aussage der Kreisverwaltung kulturtreibenden Vereinen und Gruppen des Main-Kinzig-Kreises, Firmen und Messebetreibern aus aller Welt, politischen Organisationen, Künstlern und so weiter von März bis Oktober zur Verfügung stehen. Wer regelt nach welchen Kriterien die Nutzungsrechte? Wie soll die Bühne bespielt werden? Welches Konzept gibt es hierfür? Welche Veranstaltungen sollen auf der Bühne stattfinden? Unter welchen Konditionen können gewerbliche Nutzer die Bühne und den umliegenden Park nutzen?
2. Wer koordiniert unterjährig die Anfragen? Wer regelt den Ticketverkauf? Wer betreibt das Marketing, damit die Bühne auch (zumindest) zeitweise mit 600 Personen ausgelastet ist?
3. Die Stadtverwaltung Wächtersbach hat ja erste Erkundigungen eingeholt und zum Beispiel mit Frau Heide Burmann vom KUKI in Schlüchtern telefoniert. Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, damit eine Sommerbühne in Wächtersbach zu keiner Konkurrenz  für die Kulturtreibenden in Bad Orb, in Bad Soden-Salmünster und last not least in Schlüchtern mit dem KUKI werden würde?
4. Die Bühne soll von März bis Oktober betrieben werden. Das bedeutet, dass ein Teil der Technik mobil betrieben werden muss. Welche Konzepte sind hierfür vorgesehen?
5. Wenn wir einen Vergleich mit dem KUKI betreiben: dort werden innerhalb der Saison pro Woche für den Backoffice-Betrieb etwa 200 Arbeitsstunden pro Woche geleistet. Zum Großteil ehrenamtlich. Wer ist dafür in Wächtersbach vorgesehen?
6. Bisher ist der Park für jedermann frei zugänglich. Veranstaltungen, die eine Einlasskontrolle entweder zur Sicherheit (Fußballübertragungen und ähnliches) oder zum Kartenabriss erfordern, müssen großräumig eingezäunt sein. Welches Konzept ist hier vorgesehen?
7. Können Veranstaltungen, die in der Vergangenheit im Park stattgefunden hatten (z.B. das Fest der Kulturen, das die Pfadfinder federführend auf die Beine gestellt hatten), weiterhin durchgeführt werden?

Fragen zur Finanzierung
1. Kultur gehört zu den weichen Wirtschaftsfaktoren und muss sich nie eins zu eins rechnen. Davon sind wir überzeugt. Dennoch müssen wir gewährleisten, dass wir unseren Pflichtaufgaben weiter nachkommen können und haben zuletzt die Kitagebühren, die Friedhofsgebühren und eine Grundsteuer erhöht. Hanau zum Beispiel bleibt nach Verrechnung mit Subventionen und so weiter immer noch ein jährliches Defizit von mehr als 63.000 € im Jahr. Welche jährlichen Kosten sind durch den Betrieb einer solchen Bühne zu erwarten? Wie hoch ist das erwartete Defizit?  An welcher Stelle soll dieses Defizit durch entsprechende Einsparungen gegenfinanziert werden?
2. In welcher Höhe müssen sich die Vereine an den entstehenden Kosten für den laufenden Betrieb beteiligen?
3. Damit eine kulturelle Einrichtung Strahlkraft für ihre Stadt entwickeln kann und für eine persönliche und wirtschaftliche Belebung sorgen kann, muss sie als Marke etabliert und für viele Jahre sehr stark subventioniert werden. Welche Gelder sind hier vorgesehen?
4. Die Mitarbeitenden der  Verwaltung arbeiten – wie der Bürgermeister mehrfach klarstellte – bereits an der Grenze der Belastbarkeit. Sollen neue Stellen geschaffen werden? Wenn ja, wo – in welchem Fachbereich? Oder sollen Stellen in der Messe GmbH geschaffen werden? Wie sollen diese Stellen finanziert werden? 
5. Trotz Überdachung bleibt eine Sommerbühne ein "Schönwettergeschäft". Welche Maßnahmen sind zur Überbrückung  von Schlechtwetterperioden vorgesehen?
6. Bereits die Prüfung des Projektes ist mit Kosten verbunden. Wie hoch werden diese ausfallen und wer trägt diese?

Fragen zum parlamentarischen Ablauf
1. Ich zitiere: "Es wird die Bereitschaft der Stadt Wächtersbach unterstützt, eine solche „Sommerbühne“ im Bereich des Schlossparks für diverse kulturelle Veranstaltungen zu planen, zu errichten und in eigener Verantwortung zu betreiben." Wer hat diese Bereitschaft wann wem gegenüber wie formuliert? Oder anders gefragt: Wie hat unser Bürgermeister von dem Projekt erfahren? Wie sah der Bewerbungsablauf aus? Wer hat sich sonst noch beworben? Welche Bewerbungsunterlagen hat die Stadt Wächterbach eingereicht? Wann wurden diese Unterlagen bei wem eingereicht und wann und wo können die Bürger diese Unterlagen einsehen?
2. Falls Der Kreistag darüber am 5.Mai befindet und falls die Beschlussvorlage so umgesetzt wird, wird das Stadtparlament über das weitere Vorgehen beraten und abstimmen. Falls sich Wächtersbach gegen das Projekt entscheidet, was geschieht  mit den bereitgestellten 1,8 Millionen?
3. Nach welchen Kriterien fiel die Wahl für Wächtersbach und gegen evtl. andere Standorte? Warum wurden nur fünf Städte in die Vorauswahl genommen und warum diese?
4. Wächtersbach betreibt ein Bürgerhaus. Wächtersbach plant einen kleinen Veranstaltungsaal im Schloss. Wächtersbach hat viele Möglichkeiten zum Betreiben von mobilen Bühnen. Welches Konzept gibt es, dass die Bühne  nicht zur innerstädtischen Konkurrenz wird?
5. Die geplante Bühne wäre im Grundriss so groß wie das Schloss. Sie ist in der Betrachtung ihrer Auswirkungen auch fast ebenso komplex. Wächtersbach steht  mit der Sanierung des Schlosses, dem Ankauf des Brauereigeländes und mit der Weiterentwicklung der Innenstadt bereits vor drei sehr großen Herausforderungen. Diese Mammutaufgaben sind nicht isoliert zu erfassen. Eine mögliche Sommerbühne hätte massive Auswirkungen auf alle drei Themenfelder. Aus unserer Sicht kann deshalb das Thema Sommerbühne gar nicht isoliert betrachtet werden. Welches Vorgehen ist geplant, um die verschiedenen Themenstränge in einem großen Gesamtkonzept sinnvoll zusammenzuführen?


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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