Bienen, Dämonen und hessischer Blues

Wächtersbach
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Fantasy, ein zeitlich dreigeteilter Roman, hessische Schmankerl – es war eine große Bandbreite, der sich der fünfte Literatur-Stammtisch am zurückliegenden Dienstag abend in der Wächtersbach Gaststätte Kikeriki widmete.

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Fritz Feit, einer der Initiatoren des monatlich stattfindenden Treffens für Buchliebhaber, las dabei ebenso Episoden vor wie Marga Eisenbacher und Stephan Siemon. Knapp zwei Stunden ließen sich die Gäste in die Welt von Dämonen, Bienen und hessischer Lebensart entführen.

Den Auftakt machte Fritz Feit mit dem Fantasy-Roman „Die großen Kriege“ aus den Shannara-Chroniken von Terry Brooks. „Ich mag Fantasyromane, obwohl viele Menschen damit nichts anfangen können“, leitete Feit seinen Beitrag ein. „Fantasy ist für mich ein Ausdruck von etwas, was man sich vorstellen, aber was man nicht greifen kann." In dem ausgewählten Text lassen Dämonen Menschen in unmenschlichen Lagern für sich arbeiten – das Ziel der „Ritter des Wortes“ ist es, diese Lager zu zerstören. Dabei bedienen sie sich magischer Kräfte – „und die sind auch nötig gegen die übermächtigen Mutanten“, wie Feit betonte. Von einer weltweiten Bedrohung, Kinderbanden, Invasionen wussten die ausgewählten Textstellen zu berichten. „Nach Dem „Herrn der Ringe“ ist das für mich die schönste Fantasy-Saga, die geschrieben wurde. Die Geschichte ist total beängstigend, aber es steckt auch eine große Hoffnung darin“, zeigte sich Feit begeistert. „Das erinnert mich an 1984 von Orwell“, fiel Ronald Willms dazu ein, während Marga Eisenacher von einer Lektüre zu berichten wusste, bei der ihr erst nach einem Drittel des Buches klar wurde, dass es sich um einen Fantasy-Roman handelt. Bis zum nordischen (Aber-)Glauben in Island, der bis heute die Funktion eines „Elfenbeauftragten“ ermöglicht, erstreckte sich die anschließende Diskussion.

Um „Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde drehte sich eine weitere Buchvorstellung, die Marga Eisenacher zu Gehör brachte. Gleich drei Zeitstränge werden in dem Roman verfolgt – eine in der Zukunft, eine in der jüngsten Vergangenheit, eine dritte Mitte des 19. Jahrhunderts. „In allen drei Familien gibt es Probleme, alle drei Familien haben mit Bienen zu tun. Und erst zum Abschluß wird man merken, was diese Menschen über die Jahrhunderte hinweg miteinander verbindet“, machte Eisenacher Lust darauf, den aktuellen Bestseller zu lesen. Der englische Biologe William, der Imker George aus Ohio /USA und die Arbeiterin chinesische Tao stehen im Mittelpunkt des Buches, dessen Inhalt Gespräche über das Thema Bienensterben, Monokulturen in Amerika und den Einsatz von Umweltgiften provozierte. Erwähnung fand aber auch der Titel „Wald“ von Doris Knecht, den Eisenacher als Alternativbuch für ihren Beitrag zur Abstimmung stellte.

Einen humorvollen Ausklang fand der Abend bei drei humoristischen Episoden, die der Mundartdichter und Liedermacher Rainer Weisbecker in seinen Büchern verewigt: Scherzhaft „widmete“ Stephan Siemon die erste Geschichte Fritz Feit als ausgewiesenem Fußballfreund, handelt „Die Entscheidung“ doch von einem eben solchen, der seine Liebe eher der Eintracht als der Ehefrau widmete. „Rainers Herz gehört dem Blues“, erläuterte Siemon seine zweite Wahl „Wie ich mir´s Paradies vorstell“. Mit „Du capito“ nimmt Weisbecker das Thema „multikulti“ auf die Schippe – passend zu einem stimmungsvollen Ausklang.

Der nächste Literaturstammtisch findet am Dienstag, 13. März, wiederum um 20 Uhr im Kikeriki statt. Wer selbst einen Text vortragen möchte, ist dazu herzlich eingeladen.


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