Die „Wahrheit“ über die Wölfe

Wächtersbach
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Ist der Wolf zurück in Hessen? In den letzten Jahren sind - zumindest vereinzelt - Exemplare im Spessart und der Rhön gesichtet worden.

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Am Ende konnten allerdings die meisten von ihnen erst dann zweifelsfrei identifiziert werden, nachdem sie von Autos überfahren an der Straße gefunden wurden.

"In letzter Zeit hatten sich nun – laut Bürgermeister Andreas Weiher – einige Menschen und Interessensgruppen besorgt geäußert, dass sich möglicherweise weitere Wölfe im Wächtersbacher Umland aufhalten könnten. So erfolgte im Namen der Stadt eine Einladung zu einem Vortrag des Diplom-Agraringenieurs Gerd Dumke unter dem Titel „Die Wahrheit über die Wölfe“. Um es kurz zu machen: Aus Sicht der Grünen Bürgerliste war dieser einseitige Vortrag gut dazu geeignet, die Sorgen der zahlreichen Zuhörer deutlich zu erhöhen oder deren Vorurteile zu bestärken. Dumke stellte den Wolf als übergroßes, gieriges Raubtier dar, das gemeinsam mit seinem Rudel über schutzlose Weidetiere herfällt und seinen angestammten Platz in Deutschland nie wieder zurückbekommen sollte", heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen Wächtersbach.

Und weiter: "Diese Sicht auf die „Wahrheit“ über die Wölfe ließ einige Zuhörer im Saal dann doch etwas verblüfft zurück. Unter ihnen befanden sich auch Dr. Marion Ebel, Wildbiologin – vielen im Kreis bekannt als die, die in der Fasanerie in Klein-Auheim mit den Wölfen heult – und Dr. Carsten Nowak, Leiter des Fachbereichs Naturschutzgenetik am Senckenberg-Institut. Dr. Nowak stellte noch während der Veranstaltung einzelne Aussagen des Referenten richtig, Dr. Ebel teilte ihre Eindrücke im Nachgang der Veranstaltung mit uns. So relativierte sie etwa die Aussagen Dumkes über die Größe der Tiere oder ihren tatsächlichen Beutebedarf. Vor allem machte Dr. Ebel deutlich, dass es in Deutschland ein sehr gutes Wolfsmanagement gibt. Herr Dumke versuchte, dieses ins Lächerliche zu ziehen und nannte es ein „Menschenmanagement“.

Das Wolfsmanagement Hessen, das kontinuierlich weiter entwickelt wird, bereitet die Grundlage für ein konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Wolf. Auch Weidentierhalter werden hier in ihrer Arbeit beraten und konkret unterstützt. Kommt es zum Beispiel einmal zu einem Übergriff auf Nutztiere, wird der entstandene Schaden ersetzt. Die bereit gestellten Gelder wurden bisher aber kaum genutzt, da bisher nur wenige Wölfe den Weg nach Hessen gefunden haben. Im Übrigen ist wohl gerade auch das Wächtersbacher Umland für Wölfe denkbar ungeeignet, um sich hier im Rudel anzusiedeln. Es wird hier voraussichtlich immer nur einzelne Wölfe geben, die dieses Gebiet durchstreifen.

So bleibt nach der Veranstaltung das Bedauern darüber, dass eine bereits in den sozialen Medien polarisierend und teilweise populistisch geführte Debatte durch eine solche Veranstaltung sicher nicht – wie in der Einladung angekündigt - versachlicht wurde."


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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