„Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“

Von links: Andreas Weiher, Jan Frederik Beyer, Lea Kircher, Brigitte Machnitzke, Lisa Gnadl, Oliver Peetz. Fotografin Natalie Stoll

Wächtersbach
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Jede dritte Frau wird in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalttaten. Das Frauenhaus in Wächtersbach ist dann eine wichtige Anlaufstelle.

Anzeige
Anzeige


Die Landtagsabgeordnete und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Lisa Gnadl besuchte daher gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Weiher (SPD), dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Jan Frederik Beyer und dem ehrenamtlichen Stadtrat Oliver Peetz (SPD) das Frauenhaus in Wächtersbach, um mit den Mitarbeiterinnen Brigitte Machnitzke und Lea Kircher des Vereins Frauen helfen Frauen e.V. über die Arbeit des Vereins und die aktuellen Entwicklungen im Bereich Gewalt gegen Frauen in den letzten Jahren auszutauschen. 

Das Frauenhaus in Wächtersbach bietet seit 1992 Frauen und ihren Kindern einen sicheren Zufluchtsort. „Frauen aus allen sozialen Schichten und mit verschiedensten Hintergründen nutzen unser Angebot. Unsere 24 verfügbaren Plätze sind aktuell vollständig belegt. Sobald ein Platz frei wird, wird dieser meistens innerhalb eines Tages neu vergeben, da der Bedarf leider sehr groß ist“, berichtet Mitarbeiterin Lea Kircher.

Ein großes Ziel des Teams des Frauenhauses ist die Stärkung der präventiven Arbeit, denn „Prävention kann vorbeugend wirken und Gewalt verhindern, bevor sie auftritt. Besonders an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen gibt es eine erhöhte Nachfrage, der wir gerne nachkommen würden. Um unser Angebot weiter auszubauen, müssen die personellen Ressourcen aufgestockt werden. Die Finanzierung über Spenden, die Landesförderung und die kommunale Unterstützung reicht nicht aus, um hierfür mehr Personal einzustellen“, erklärt Mitarbeiterin Brigitte Machnitzke.

Auch Bürgermeister Andreas Weiher wünscht sich eine bessere Finanzierung der Arbeit: „Obwohl Frauen aus allen Kommunen des Main-Kinzig-Kreis und darüber hinaus im Frauenhaus in Wächtersbach Hilfe erfahren, ist der finanzielle Anteil der Stadt Wächtersbach größer als der umliegenden Städte und Gemeinden. Dabei ist die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und sollte nicht auf den Schultern von Wenigen lasten.“ Froh sei man über das Engagement des Landkreises, der auch die Sanierung und den Neubau stark unterstützt habe.

Dankbar sei man auch über das Angebot der gemeinnützigen Gesellschaft für Arbeit und Qualifizierung aQa GmbH. Für viele Frauen sei das Programm „Karrierestart mit Kind“ eine hervorragende Möglichkeit, um eine Ausbildung oder Weiterbildung zu besuchen, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Auch das Angebot, einen Führerschein zu erwerben, werde genutzt. Für viele Frauen bedeute dies mehr Selbstständigkeit im Leben.

„Seit vielen Jahren kämpfen wir als SPD im Hessischen Landtag für eine bessere Finanzierung der Frauenhäuser durch das Land, auch mit dem Hinblick auf die Stärkung der präventiven Arbeit und der Entlastung der Kommunen. Ich freue mich daher sehr, dass wir unsere Forderungen bei den Koalitionsverhandlungen mit der CDU durchsetzen konnten und die finanzielle Stärkung im Koalitionsvertrag fest verankert haben“, berichtet Lisa Gnadl.

Die Landtagsabgeordnete Gnadl nutzte die Gelegenheit ebenfalls, um dem Verein eine Spende zu überreichen und Mitglied im Verein zu werden. „Ich habe mich in diesem Jahr ganz bewusst dazu entschieden, keine großen Portokosten für meine alljährliche Weihnachtspost auszugeben, die Weihnachtspost stark zu reduzieren und stattdessen das Geld zu spenden. Mit meiner Spende möchte ich die wichtige und unersetzliche Arbeit des Teams des Vereins Frauen helfen Frauen e.V. Wächtersbach unterstützen und meine Dankbarkeit gegenüber dem Engagement der Mitarbeitenden zum Ausdruck bringen“, erklärt die SPD-Landtagsabgeordnete abschließend.

fraunwbachgnadl az

Von links: Andreas Weiher, Jan Frederik Beyer, Lea Kircher, Brigitte Machnitzke, Lisa Gnadl, Oliver Peetz. Fotografin Natalie Stoll


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de