Windkraftanlagen in Neudorf wieder mit hohem Verlust

Neudorf
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Aus den im Bundesanzeiger veröffentlichten Bilanzdaten zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2015 der Windpark Wächtersbach GmbH & Co KG ergibt sich, dass die drei Windkraftanlagen in Wächtersbach-Neudorf nach einem Verlust von über 620.000 Euro in 2014 auch im Jahr 2015 einen Verlust von exakt 364.123,69 Euro „erwirtschaftet“ haben.

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Das teilt der Dachverband (DV) „Gegenwind MKK/Naturpark Spessart“ in einer Pressemitteilung mit. Die Erträge aus dem Stromverkauf würden damit 15% unter den eigenen Erwartungen liegen, obwohl das Jahr 2015 mit überdurchschnittlich viel Wind in Hessen das beste Windjahr seit 2011 gewesen sei.

"Der Gesamtverlust der drei Windkraftanlagen in Wächtersbach-Neudorf  beträgt somit Ende 2015 bereits fast eine Million Euro, der gemäß Jahresabschluss in den Konzernabschluss des Mutterunternehmens Kreiswerke Main-Kinzig GmbH einbezogen wird. Zur Vermeidung einer drohenden Insolvenz aufgrund der hohen Verluste haben die Kreiswerke Main-Kinzig in 2015 der Betreibergesellschaft Windpark Wächtersbach GmbH weitere 500.000 Euro erlassen und in die Rücklagen eingestellt. Damit zeigen die Ergebnisse ganz deutlich die Unwirtschaftlichkeit von Windkraftanlagen in hessischen Mittelgebirgsregionen. Die jetzt schon aufgelaufenen Verluste von knapp einer Million Euro werden sich keinesfalls in den folgenden 18 Jahren bis zum Auslaufen der EEG Subventionierung ausgleichen lassen, sodass nach 20 Jahren ein Gesamtverlust von mehreren Millionen Euro zu erwarten ist. Da die Betreibergesellschaft Windpark Wächtersbach GmbH in den Konzernabschluss des Mutterunternehmens Kreiswerke Main-Kinzig einbezogen wird, muss der erwartete Verlust am Ende von den Stromkunden der Kreiswerke und/oder möglicherweise sogar von den Steuerzahlern des MKK bezahlt werden. Über ihre Beteiligung an der Naturenergie Main-Kinzig planen die Kreiswerke Main-Kinzig bereits das nächste  unwirtschaftliche  Projekt. In Flörsbachtal sollen zusammen mit der juwi Energieprojekte GmbH weitere elf Windkraftanlagen gebaut werden, bei denen jetzt schon klar absehbar ist, dass auch bei diesen Anlagen ein hoher Verlust anfallen würde", heißt es in der Pressemitteilung.

Zu den finanziellen Folgen für den Steuerzahler fragt Rolf Zimmermann, Sprecher des Dachverbands Gegenwind MKK/Naturpark Spessart: „Die Kreisverwaltung, allen voran Landrat Erich Pipa, ist aufgefordert der Bevölkerung zu erklären, warum man derartig leichtfertig und wissentlich Steuergelder verschwendet.“


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