Freude und gute Laune im Überfluss

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„Es ist schon sehr erstaunlich, was die Jugendlichen in zweieinhalb Tagen auf die Beine gestellt haben“:



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Am Ende des Konzertabends war das Publikum des Lobes voll ob der Darbietungen auf der imaginären Bühne im Schlossgarten-Saal der Karl-Rehbein-Schule (KRS). Rund 40 junge Schülerinnen und Schüler der Paul-Hindemith-Musikschule Hanau (PHM), die mit der KRS im musikalischen Bereich eng kooperiert, präsentierten vor proppenvollem Saal mit Elan und Spielfreude in verschiedenen Formationen über jede Altersgrenzen hinaus das Ergebnis des eine Woche zuvor abgehaltenen Band-Workshops der PHM.

Insbesondere die hohe musikalische Qualität war es, die das Publikum überzeugen konnte. So werden die jungen Musiker von erfahrenen und ausgebildeten Dozenten der PHM während des Workshops angeleitet und begleitet – mit dem Ergebnis, dass sich das anfängliche Lampenfieber rasch verflüchtigt und die Jugendlichen ganz selbstsicher und souverän ein zweistündiges Rock-Feuerwerk abbrennen und dabei nichts anbrennen lassen. Immer mit einem Lächeln präsentieren die einzelnen Bands rund 15 Songs, die in ihrer Zusammenstellung kaum unterschiedlicher sein könnten: Das reicht vom Jazz-Klassiker bis hin zum Latin-Pop, von Rock ‚n‘ Roll bis Deutsch-Rock.   

Ziel des PHM-Band-Workshops ist es unter anderem, Schülerinnen und Schüler ab zehn Jahre aus allen Fachbereichen zusammen zu bringen und ihnen das gemeinschaftliche Musizieren über alle Grenzen hinaus zu ermöglichen. Dabei werden Besetzungen sowohl aktuelle Hits als auch Klassiker der Rockgeschichte zum Klingen gebracht. Je nach Können und Neigung der Teilnehmer ergeben sich hier die unterschiedlichsten Besetzungen, etwa bei dem Ben E. King-Klassiker „Stand by me“, wenn plötzlich die Background-Sängerinnen noch ihre Violinen auspacken und den Solopart übernehmen. Oder etwa „Rehab“ von Amy Winehouse, das stilecht von einer knackig spielenden Bläser-Sektion samt einstudierter Choreographie untermauert wird. So ist es auch die Vielfalt der zum Einsatz kommenden  Instrumente, die diesen Band-Workshop auch so einmalig erscheinen lässt.

Mit welchem Spaß die jungen Musiker dann noch zur Sache gehen, zeigen sie auch mit dem rockigen Elvis-Hit „Jailhouse Rock“, der den Saal rasch zum „Kochen“ bringt. Genauso sprühend vor Spielwitz, rhythmisch sehr pointiert und von einem hohen Intonationsvermögen geprägt kommt das französische Chanson „Je veux“ von Zaz daher – so locker und kross, wie ein ofenfrisches Baguette nur sein kann. Überhaupt ist es das interpretatorische Können der jungen Musiker, das man kaum so ausgeprägt erwartet. Es spricht für die gute Arbeit der PHM-Bandcoaches, die ihren Schützlingen an einem Wochenende nicht nur die Stilistik der einzelnen Stücke, sondern auch Ausdruck und Präsentation      näher gebracht haben. Das zeigen auch insbesondere die jungen Sängerinnen, die an diesem Abend nicht nur einfach hinter dem Mikro stehen, sondern ihre Musikalität mit ganzem Körpereinsatz demonstrieren. Schade nur, dass sich die Jungs nicht hinters Mikro trauen.

Wie es sich dann anhört, wenn das Publikum einen Song „komponiert“, zeigen die Teilnehmer aus dem PHM-Fach „Digitale Musikproduktion“ in der Pause. Der Ton hervorgelockt aus einem Flaschenhals wird zu einer Melodie moduliert, das Klopfen auf die Brust wird zur Bass-Drum, ein Rascheln mit Papier dient zum Sound einer HiHat: In rund 20 Minuten wird mittels digitaler Technik ein neuer, ganz eigenwilliger Song kreiert.  

So gibt es am Ende minutenlangen Applaus für die jungen Musiker, die sichtlich stolz auf der Bühne stehen und sich nicht lange für eine Zugabe bitten lassen: „Je veux“ – „ich will Liebe, Freude, gute Laune“ lautet die deutsche Übersetzung der ersten Refrain-Zeile des Zaz-Hits – Freude und gute Laune gab es an diesem Abend im Überfluss. Man darf sich jetzt schon auf den kommenden Band-Workshop der PHM Anfang Februar 2018 freuen.

Foto: Die jungen Musiker des diesjährigen Band-Workshops der Paul-Hindemith-Musikschule brachten sowohl in großer Besetzung (Bild) als auch mal als kleines Ensemble den Schlossgarten-Saal zum Kochen und überraschten somit ihr Publikum mit einem professionellen und leidenschaftlichen Auftritt. Foto: Privat                 


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