Kühn und schwungvoll: Folkloristisches im Schlosskonzert

Musik
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Ein ausgezeichnet aufeinander eingespieltes Duo konzertierte am Sonntag, 26. März 2017 im zweiten „Büdesheimer Schlosskonzert“, der klassischen Konzertreihe der Musikschule Schöneck-Nidderau-Niederdorfelden, im Dorfgemeinschaftshaus Oberdorfelden.



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Michael Hahn, Violine und Rüdiger Klein, Klavier traten mit folkloristisch inspirierten Werken für ihre Besetzung auf.

Die von Belá Bartók 1915 für Klavier komponierten sechs „Rumänische Volkstänze“ in der durch ihn autorisierten Fassung von Zoltán Székely bildeten den Konzertauftakt. Bartók bereiste ab 1905 zur Erforschung der bäuerlichen Volksmusik des Königreiches Ungarn die ländlichen Gebiete ausgerüstet mit einem Phonographen zur Aufzeichnung. In Siebenbürgen fand er die Melodien der Tänze, die mit Titeln wie: „Tanz mit dem Stabe“, „Der Stampfer“ oder „Braul“ bezeichnet sind. Rüdiger Klein gab kleine Einführungen zu den Programmpunkten des Konzertes, so auch zur folgenden viersätzigen „Violinsonate“ des tschechischen Komponisten Leoš Janáček, die 1914/1915 zu Kriegszeiten komponiert, die Einflüsse des russischen Einmarsches verarbeitet. Während der erste Satz noch klassisch mit zwei Hauptthemen angelegt ist, führt das melodische Material in die russische Melodik.

Im zweiten Satz, einer ruhigen „Ballade“, entfaltet sich über flirrenden Akkordbrechungen des Klavieres die Melodie der Violine, die sich in immer höhere Lagen aufschwingt. Der dritte Satz ist geprägt durch sein volkstümliches Tanzthema. Im vierten Satz werden die alten Konventionen endgültig aufgebrochen, es folgt kein krönender Abschluss, nachdenkliches Klavierspiel wird zunächst von nervösen Violineinsätzen zerrissen, und die Sonate endet in zartestem Pianissimo. Nach einer kurzen Pause folgte der letzte Programmpunkt des Schlosskonzertes: Edvard Griegs Sonate No. 3, c-moll op. 45 für Violine und Klavier. Unter dem 1887 erschienenen Werk ist notiert: „Kühn und schwungvoll, hab’s gern so.“  Inspiriert durch Volksmelodien Griegs norwegischer Heimat zählt diese dreisätzige Violinsonate zu den Hauptwerken der Gattung. Während Michael Hahn als ehemaliges Mitglied des HR-Sinfonieorchesters zahlreiche Konzerte und Aufnahmen in aller Welt einspielte, widmet er sich nun der Kammermusik, sowie dem Aufbau des Streichorchester Taunus. Der musikalische Schwerpunkt von Rüdiger Klein liegt auf Klavierkammermusik mit Streichern, Bläsern und Sängern in verschiedenen Ensembles.

Beide Künstler bedankten sich für den herzlichen Applaus mit zwei Zugaben: Zunächst „La Carneval de Venise“ von Charles Dancla, in Thema und Variationen konnten „Mein Hut, der hat drei Ecken“ und „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ erkannt werden. Die zweite Zugabe komponierte Pablo de Sarasate, sie trug den Titel „Playera“. Der stellvertretende Musikschulleiter Christoph Möller dankte beiden Künstlern für ihr meisterliches Spiel und lud beide für die Zukunft erneut ein. Ein besonderer Dank ging an die Gemeinde Oberdorfelden und den Förderkreis Büdesheimer Schlosskonzerte für die Organisation.  Das nächste Schlosskonzert findet statt am 21. Mai 2017 um 17 Uhr. In der Büdesheimer Andreaskirche ist dann das „Trio Zeitsprung“ zu Gast.


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