Das „Theater Schöne Aussichten“ (Thesa) in Dietzenbach wird am 13. und 14. Oktober 2017 um 20 Uhr Schauplatz eines außergewöhnlichen Musikabends sein.
Zum ersten Mal treten zwei der weltbesten Tango-Interpreten auf der Gitarre, Miguel Pesce aus Buenos Aires und Pablo Campora aus Montevideo, gemeinsam auf. Sie folgen damit einer Einladung des Gründauer Autors Peter Völker, der mit beiden befreundet ist. Mit ihrem Auftritt in Dietzenbach überwinden die beiden Musiker eine gewisse kreative Konkurrenz ihrer jeweiligen Kulturen und Städte bezogen auf den Tango, bemerkt Völker. Er wird den Abend auch moderieren. Der Eintritt kostet 20,80Euro. Beide Musiker befinden sich im Herbst 2017 auf Einzeltourneen durch europäische Großstädte. Der Kartenvorverkauf hat über die Homepage des Thesa (www.thesa.de) begonnen.
Das Gitarrenspiel von Pablo Campora und Miguel Pesce bewegt sich nach Angaben Völkers stets an der Grenze zwischen der akademischen und der folkloristischen Gitarre; zwischen dem Konzertgitarristen und dem Gitarrenspieler; zwischen dem beabsichtigten und dem improvisierten Spiel. Auch die stilistische Ausdrucksweise und die Art, jede Saite zu zupfen, seien grenzüberschreitend. Sie bereicherten das volkstümliche Spiel. In dieser über Grenzen gehenden Musiksprache lebe die wirkende Kraft des Spiels und nicht in der Raffinesse der sauberen Technik. „Sie lebt im Pulsschlag jeder einzelnen Interpretation, sie lebt in der temperierten Stimmung, die von der akustischen Reinheit der Technik abweicht, sie lebt im Sturm der linken Hand, dem Erbe der Gitarre und damit im ganzen Süden“ zitiert Völker die beiden Interpreten.
Miguel Pesce
In Dietzenbach wird Miguel Pesce ein neues Album präsentieren, auf dem der Künstler die große musikalische Tradition seines Landes heraufbeschwört. Sein großer Respekt für Tradition und seine unermüdliche Suche nach dem speziellen Klang jedes Akkords und dem Rhythmus der populären Musik seines Landes sind nach eigenen Angaben grundlegend für sein künstlerisches Schaffen, heißt es in einer Programmankündigung. Pesce absolvierte das „Conservatorio Juan José Castro von Lucila“, wo er bei Maestro Victor Villadangos studierte. Sein Studium schloss er in den Richtungen Tango und Jazz an der School of Popular Music von Avellaneda ab. Zunächst gemeinsam mit anderen argentinischen Musikern veröffentlichte er zwei CD, auf denen sie so namhafte Künstler wie Juan Falu und Silvia Iriondo als Gastmusiker versammeln konnten.
Derzeit lehrt Pesce Gitarre an Institutionen der Direktion für Bildnerische Erziehung in der Provinz Buenos Aires. In den letzten Jahren spielte er Solokonzerte und in Tango-Gruppen in Deutschland, der Schweiz, Belgien, Frankreich, Luxemburg, Griechenland, Dänemark, Holland, Italien und Uruguay. http://www.miguelangelpesce.com.ar/
Pablo Campora
Uruguay ist ein kleines Land in Südamerika mit knapp drei Millionen Einwohnern, eingekeilt zwischen Brasilien und Argentinien. Das Land hat einige bedeutende klassische Gitarreninterpreten hervorgebracht und hat eine eigenständige weltrenommierte Gitarrentradition. Pablo Campora versteht sich selbst als Botschafter dieser Tradition und des lateinamerikanischen Repertoires für klassische Gitarre. Er hat viele Jahre in Köln gelebt. Schwerpunkt in seinem neuen Programm wird die “Milonga” sein. Dieser Musikstil mit tiefenWurzeln in der Folklore, ist nicht nur die “Mutter” des Tango, er hat auf anderen Wegen auch seinen Platz im klassischen Repertoire eingenommen, erläutert Campora. Mit diesem Repertoires habe die Gitarre ein Feld gefunden auf dem sie ihre Klangbreite und ihre enorme Vielfältigkeit an Klangfarben unter Beweis stellen darf. Campora war vor einigen Jahren schon einmal Gast im Rahmen der Uruguay-Wochen des Kunstvereins Meerholz.