Kontrastreiche Begegnung

Musik
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Rund 400 Zuhörer warteten in der ausverkauften Christuskirche nach dem Schlussakkord einige Augenblicke gebannt, bis ohrenbetäubender Jubel losbrandete.



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Sie hatten ein außergewöhnliches Konzert erlebt, präsentiert von den Chören der Karl-Rehbein-Schule Hanau (KRS). Dirigent Frank Hagelstange hatte für das Extrakonzert neben den „normalen“ Schulkonzerten zwei Werke ausgewählt, die noch nie in Hanau zu hören waren: die „Misatango“ des argentinischen Komponisten Martin Palmeri und „Adiemus – Songs of Sanctuary“ des walisischen Komponisten Sir Karl Jenkins. Palmeri verbindet den altehrwürdigen lateinischen Messetext mit den Rhythmen des argentinischen Tangos, Jenkins ein klassisches Streichorchester mit afrikanischen Trommeln, wozu der Chor Laute einer vom Komponisten erfundenen „Weltsprache“ artikuliert.

Als eine Zuhörerin nach dem Konzert äußerte, sie hätte noch nie ein so spannendes Konzert gehört, meinte sie nicht nur die beiden Neuentdeckungen, sondern auch ihre ungewöhnliche Präsentation. In Hagelstanges Konzeption erklangen die Stücke nämlich nicht nacheinander, sondern in stetem Wechsel, was immer neue kontrastreiche Begegnungen ermöglichte. Ergänzt wurde das Programm außerdem durch sechs sehr unterschiedliche Texte, die einen Bogen von sehr kritischen Gedanken zum hoffnungsvollen „Friede sei ihr erst Geläute!“ aus Schillers „Lied von der Glocke“ schlugen.

Der 150-köpfige KRS-Chor war seiner Aufgabe mehr als gewachsen. Er bestach durch erstaunliche Präsenz sowie eine große dynamische Bandbreite und brachte sowohl die vertrackten Tangorhythmen als auch die Kunstsprache Jenkins‘ präzise und leidenschaftlich zum Klingen. Die Chöre der sechsten und siebten Klassen sorgten mit ihren hellen Stimmen für besondere Akzente in „Adiemus“. Da neben dem Mittelstufen- und Oberstufenchor auch der Chor der Freunde der KRS, der sich aus Ehemaligen, Eltern und Lehrern zusammensetzt, mitwirkte, standen Sänger zwischen elf und 75 Jahren auf dem Podium, ein beeindruckendes generationsübergreifendes Miteinander. Die Soloparts wurden von den beiden Schülerinnen Annabelle Müller und Josephine Oeß gesungen, deren Stimmen den großen Kirchenraum mühelos füllten.

Begleitet wurde der Chor vom Orchester der Freunde der Karl-Rehbein-Schule, das sich aus Mitgliedern des KRS-Sinfonieorchesters und Musikern aus der Region Hanau/Aschaffenburg zusammensetzte. Die Streichersoli übernahmen die Rehbeinschüler Alexander Kuhne (Violine) und Franziska Lach (Violoncello). Am Klavier war der ehemalige Rehbeiner Kasimir Sydow zu erleben, der Abiturient des Jahres 2014 studiert in Frankfurt Kirchenmusik. Besondere Sympathien gewann die ukrainische Musikerin Veronika Todorova, die mit ihrem Akkordeon bei der Tangomesse für Gänsehautmomente sorgte.

Musikpädagoge Daniel Ulb hatte das Perkussionsensemble der KRS für seinen schwierigen Part vorbereitet: die acht jungen Schlagzeuger bewältigen souverän ihre Einsätze in „Adiemus“.

Die Texte wurden von Schülern aus Kursen „Darstellendes Spiel“ vorgetragen, einstudiert von Christian Nabroth.

Foto: Ein außergewöhnliches Konzert in der Hanauer Christuskirche, präsentiert von den Chören der Karl-Rehbein-Schule Hanau (KRS): Dirigent Frank Hagelstange hatte für das Extrakonzert zwei Werke ausgewählt, die noch nie in Hanau zu hören waren: die „Misatango“ des argentinischen Komponisten Martin Palmeri und „Adiemus – Songs of Sanctuary“ des walisischen Komponisten Sir Karl Jenkins. Foto: Privat


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