Die Aufführung des Zyklus findet am Samstag, dem 10. Oktober, um 19 Uhr in der Marienkirche (Am Goldschmiedehaus) statt. Der Eintritt ist frei, gebeten wird um eine Spende für die Kirchenmusik. Den liturgischen Rahmen begleitet Propst Bernd Böttner. Zu Gast ist die mittlerweile renommierte Sopranistin Marret Winger, die unter anderem bereits beim Schleswig-Holstein-Festival und in der Hamburger Großen Musikhalle aufgetreten ist und auch auf CD, vor allem als Sängerin von Hugo-Wolf-Liedern, bekannt wurde. Begleitet wird sie vom Pianisten Steffen Hartmann, ihrem bevorzugten Partner bei zahlreichen Liederabenden, der auch als Verleger und Musikwissenschaftler hervorgetreten ist.
Paul Hindemiths „Marienleben“ gilt in der Fachwelt als einer der bedeutendsten Liedzyklen und war eines der Lieblingswerke des Komponisten selbst. Neben einer frühen Fassung (1922) existieren noch weitere: die berühmte zweite Fassung (1948), die in Hanau zur Aufführung gelangen wird, daneben eine für Orgel und Sopran sowie eine weitere mit Orchesterbegleitung. Das Werk gilt als eines der musikalisch nuancenreichsten Hindemiths und findet sich im Repertoire vieler berühmter Sängerinnen.
Rainer Maria Rilke dichtete seinen Zyklus auf Schloss Duino (1912), wo auch seine berühmten „Elegien“ und „Sonette an Orpheus“ entstanden. Er zeichnet in fünfzehn psychologisch feinsinnigen Gedichten das Leben der Mutter Gottes nach, bisweilen in ungewohnter Perspektive.
Bereits um 18 Uhr sind die Zuhörer, ebenfalls in der Kirche, zu einer kleinen Einführungsveranstaltung eingeladen. Die bekannte Hanauer Sängerin und Musikpädagogin Gisela Bonhard-Röder (vom Vorstand der Hanauer Paul-Hindemith-Schule) wird einige wichtige Informationen zur Komposition geben. Darüber hinaus wird Erland Schneck-Holze, der langjährige Leiter der Theatergruppe der Hohen Landesschule, die Rilke-Gedichte in ihrer Originalgestalt rezitieren.
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