Heiße Dusche dank Sonnenkollektoren auf dem Hallendach?

Politik
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Erfüllt gleich drei Wünsche auf einmal! Was vor vielen Jahren mal ein bekannter Slogan für eine Nascherei war, gilt für den Sport bis heute – denn auch er steht für mindestens dreierlei: Gesundheit, sozialen Zusammenhalt und Integration.



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Auch Srita Heide weiß um die Bedeutung des Sports. Die CDU-Politikerin, die zur Wahl am 5. März kommenden Jahres als Landrätin kandidiert, hat bei ihren zurückliegenden Stippvisiten im Main-Kinzig-Kreis das Thema immer wieder auf der Agenda. „Ich werde von vielen Menschen darauf angesprochen. Sie zollen den Sportvereinen großen Respekt für ihre Leistungen, wünschen sich freilich, dass sich die Kommunalpolitik noch stärker engagiert. Das kann ich gut verstehen, denn optimal ist die Situation nicht.“ Also lag es nahe, sich mit Vorstandsmitgliedern des Sportkreises Main-Kinzig direkt auszutauschen. Heide ließ sich dabei nicht nur über den Stand der Dinge informieren, sondern hatte auch schon Verbesserungsvorschläge im Gepäck.

Großes Engagement der Sportvereine
Die 578 Sportvereine im Main-Kinzig-Kreis zählen 135.000 Mitglieder. Damit ist jeder dritte MKK-Bürger Teil der organisierten Sportgemeinschaft. Und auf einen weiteren wichtigen Punkt macht Sportkreis-Vorsitzender Stefan Bahn aus Limeshain aufmerksam: „Hinter den Sportvereinen steckt ein unglaubliches Engagement – wir sprechen von gut 10.000 Ehrenamtlichen, die viel Zeit und Energie in die Vereinsarbeit stecken.“ Der Sportkreis ist als lokale Gliederung des Landessportbundes quasi der Dachverband der Sportvereine. Für sie versteht er sich als Interessenvertreter, Ideengeber und Dienstleister. Er berät beispielsweise bei Baumaßnahmen oder Vereinsfusionen, kümmert sich um die Aus- und Fortbildung von Trainern und Betreuern, um Sicherheitsfragen oder den „Öko-Check“ und unterstützt bei Förderfragen. Auch die Mitglieder des Sportkreis-Vorstands arbeiten ehrenamtlich, unterstützt lediglich von zwei 450-Euro-Kräften. Finanziert wird der Dachverband aus Mitteln des Landessportbunds und den Mitgliedsbeiträgen der Vereine – „zu wenig, um große Sprünge zu machen“, sagt Bahn. Das kann man gut nachvollziehen, wenn man sich die bescheidenen Räumlichkeiten im Nebengebäude des Schlosses Philippsruhe in Hanau ansieht. In anderen Landkreisen gibt es eine zusätzliche Co-Finanzierung durch den Kreis. „Das halte ich für eine gute Lösung. Als Landrätin werde ich mich auf jeden Fall dafür einsetzen, dass auch unserem Sportkreis Kreismittel zur Verfügung stehen.“ Das Geld dürfte gut angelegt sein, denn in der Tat übernimmt der Sport eine wichtige Funktion. Der Gesundheitsaspekt ist weithin bekannt und wächst an Bedeutung in einer Zeit, in der viele Menschen übergewichtig sind und ihre Arbeits- sowie Freizeit sitzend vor einem Bildschirm verbringen. „Ohne unsere Sportvereine mit ihrem Breitensportangebot wären die Krankenkassenbeiträge und Zuzahlungen noch viel höher“, so Jürgen Jung aus Nidderau, Sportkreis-Referent für Umwelt und Infrastruktur.

Soziale Rendite
Und dann ist da noch die soziale Rendite, was die Landratskandidatin so formuliert: „Sportvereine sind mit ihren vielschichtigen Aktionsfeldern vom Kindergarten bis zum Seniorenheim, von Bildung und Erziehung bis zum Umweltschutz und internationalen Begegnungen zu einem bedeutenden gesellschaftlichen Stabilitätsfaktor geworden.“ Hinzu kommt das aktuelle Thema Integration: „Sportvereine bieten soziale Heimat für Jung und Alt. Sie integrieren Migranten, unterstützen Leistungsschwache und fördern Leistungsstarke“, fasst Stefan Bahn zusammen. Und weil es eben nicht nur um den Muskel-, sondern auch um den gesellschaftlichen Aufbau geht, stellt die Christdemokratin klar: „Die in unserem Kreis kluge Regelung, den Vereinen die kreiseigenen Sportstätten zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung zu stellen, werde ich als Landrätin unbedingt fortsetzen.“ Weniger klug findet sie freilich, dass der letzte Sportstättenentwicklungsplan aus den Anfangsjahren dieses Jahrhunderts stammt und es dadurch um den Zustand vieler Einrichtungen nicht zum Besten bestellt ist. Besonders schüttelt sie den Kopf über die Tatsache, dass vielerorts in den Sommermonaten aus Kostengründen aus den Duschen nur kaltes Wasser kommt. „Natürlich ist mit Steuergeldern zu haushalten. Doch wenn das zu einer solch absurden Situation führt, müssen halt pfiffige Ideen her statt nur einfallslos auf die Sparbremse zu treten. Wie wär’s denn zum Beispiel mit Sonnenkollektoren auf dem Turnhallendach für eine kostenneutrale heiße Dusche?“, so der spontane Vorschlag von Srita Heide. „Zumindest könnte man das oder eine ähnliche Lösung von der Kreiswerke-Tochter Naturenergie Main-Kinzig GmbH prüfen lassen.“

Werterhaltung kreiseigener Immobilien
Und es geht, ganz nebenbei, nicht nur um den Sport, sondern auch um betriebswirtschaftliche Aspekte: „Immobilieneigentum muss man pflegen, um den Wert zu erhalten. Das weiß jeder ökonomisch denkende Mensch“, so die Christdemokratin, die auf eine erfolgreiche Karriere als Unternehmerin und Firmeninhaberin zurückblicken kann. „Was man heute an Instandhaltung spart, muss man Jahre später zwei- oder dreifach ausgeben. So muss auch ein Landkreis rechnen!“ „Hinzukommt, dass der Sport einem Wandel unterworfen ist“, sagt der stellvertretende Sportkreis-Vorsitzende Florian Dinges aus Gelnhausen. War beispielsweise die „Stuhlgymnastik“ vor vielen Jahren höchst populär, gibt es das heute fast gar nicht mehr. Tennis hat seine Hochs und Tiefs, „Stand-up-Paddeling“ ist der neue Brüller. Darauf müssen die Sportvereine ihr Angebot einstellen, in neue Gerätschaften investieren und Trainer schulen. Daher sind sich der Sportkreis und die Landratskandidaten einig, dass unbedingt ein neuer Sportstättenentwicklungsplan her muss. Es gibt also viel zu tun in Sachen Sport im Main-Kinzig-Kreis. Bei der Landratskandidatin Srita Heide hat dieser Punkt jedenfalls höchste Priorität.

Foto (von links): Srita Heide (CDU-Landratskandidatin), Stefan Bahn (Sportkreis-Vorsitzender), Brigitte Senftleben (Referentin Sportentwicklung, Demografischer Wandel), Jürgen Jung (Sportkreis-Referent Umfeld und Infrastruktur), Florian Dinges (Stellvertretender Sportkreis-Vorsitzender), Sieglinde Weber (Stellvertretende Sportkreis-Vorsitzende).


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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