Eingliederung von Menschen mit Behinderungen fördern

Politik
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Als Eigentümer des Integrativen Wohnparks in Erlensee mit insgesamt 61 barrierefreien Wohnungen ermöglicht die Selbsthilfe Körperbehinderter Hanau/Gelnhausen e.V. Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes und barrierefreies Leben.



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Über das Engagement des Vereins informierte sich Thorsten Stolz dieser Tage bei einem Treffen mit dem Vorsitzenden Uwe Schneider, seinem Stellvertreter Lothar Kempf und Geschäftsführer Michael Becker. Im Gespräch mit dem Landratskandidaten brachten sie die Ziele ihrer Arbeit auf den Punkt: „Wir wollen Barrieren in den Köpfen der Menschen abbauen und Umdenkprozesse in Gang setzen. Besonders in der Gestaltung öffentlicher Räume kommt es auf Barrierefreiheit an, denn das nutzt allen Menschen. Wir möchten die Eingliederung, also die Inklusion, von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft und den Abbau von Vorurteilen fördern“.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1973 setzt sich die Selbsthilfe Körperbehinderter Hanau/Gelnhausen für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen ein. Neben dem Integrativen Wohnpark in Erlensee betreibt sie einen Behindertenfahrdienst mit mehreren Spezialfahrzeugen, um Menschen Kontakte außerhalb ihrer Wohnungen zu ermöglichen. Als Gesellschafter der gemeinnützigen GmbH „SHK Service“ stellt die Selbsthilfe Körperbehinderter Hanau/Gelnhausen Assistenzen zur Integration behinderter Kinder an Regel- und Förderschulen und erbringt Leistungen im Ambulanten Betreuten Wohnen. „Derzeit betreuen wir rund rund 170 Kinder an 60 Schulen im gesamten Kreisgebiet. Mit unseren 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind wir ein kleines mittelständisches Unternehmen und zählen zu den größten Anbietern in der Region“, nannte Michael Becker Zahlen.

Die Vorstandsmitglieder der Selbsthilfe Körperbehinderter arbeiten zudem in Behindertenverbänden auf Kreis-, Bundes- und Landesebene mit und vertreten dort die Interessen behinderter Bürgerinnen und Bürger. Sie setzen sich dabei für eine vollständige Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ein, zum Beispiel für die Erhaltung des sozialen Umfeldes statt Heimunterbringungen sowie für die Umsetzung bestehender Gesetze bei der Gestaltung öffentlicher Räume und im Wohnungsbau. Zu den weiteren zentralen Forderungen zählt die Ausnutzung aller technischer Möglichkeiten für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, insbesondere im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Michael Becker wurde vor wenigen Wochen zum stellvertretenden Vorsitzenden des Behindertenrates im Main-Kinzig-Kreis gewählt. Uwe Schneider gehört dem Beirat ebenfalls an. „Der Weg der Inklusion wurde erfolgreich begonnen, aber es ist ein langer und steiniger Weg“, sagte er und erinnerte daran, dass die Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden viele Jahre nicht selbstverständlich war. „Wir hatten auch große Probleme, den ÖPNV barrierefrei zu gestalten. Auf manche Punkte mussten wir die Politik quasi mit der Nase stoßen“, berichtete der Vorsitzende von den großen Herausforderungen, vor denen die Behindertenverbände in den 80er und 90er Jahren standen. Vieles sei seitdem erreicht worden, speziell auch im Main-Kinzig-Kreis. „Wir haben seit vielen Jahren einen sehr guten Kontakt zum Landkreis“, konstatierte Uwe Schneider. So gab der Behindertenrat alleine in den vergangenen drei Jahren zu rund 300 Bauanträgen Stellungnahmen ab, die allesamt Berücksichtigung fanden. „Das ist keine Selbstverständlichkeit und zeigt, wie wichtig dem Kreis unsere Belange sind“, betonte er.

Thorsten Stolz bekräftigte diesen Kurs des Main-Kinzig-Kreises, den er als Kreistagsabgeordneter unterstützt und der im Fall seiner Wahl zum Kreisoberhaupt fortgesetzt und wo möglich noch verstärkt werden soll. „Zugang zum ÖPNV bedeutet Zugang zum sozialen öffentlichen Leben“, sagte der Landratskandidat. Deshalb gehört die Barrierefreiheit an allen Bahnhöfen im Landkreis zu den Kernforderungen seines Arbeitsprogramms zur Landratswahl. Hier nimmt er auch die Deutsche Bahn AG in die Pflicht, die spätestens im Jahr 2022 mit dem Bau des vierten Gleises zwischen Hanau und Gelnhausen beginnt: „Im Rahmen der Planungen darf die Bahn keinesfalls die durchgehende Barrierefreiheit an den Bahnhöfen aus den Augen verlieren. Hier darf sich die Deutsche Bahn auch nicht bei den „kleineren Bahnhöfen“ aus der Verantwortung stehlen.“ Er hoffe, die Deutsche Bahn AG trage so zu einem zeitnahen barrierefreien Ausbau aller Bahnhöfe im Kreis bei, sagte Thorsten Stolz und betonte: „Damit steht und fällt auch die Akzeptanz des Millionen-Projektes ‚Viertes Gleis’. Es lässt sich doch den Menschen überhaupt nicht erklären, dass ein Bahnhof barrierefrei ist und der folgende Bahnhof wieder nicht“.

Als eine der größten Herausforderungen in den nächsten Jahren bezeichnete der Landratskandidat abschließend den Bau von weiteren bezahlbaren und barrierefreien Wohnungen. „Der Druck auf dem Wohnungsmarkt vor allem im Westkreis ist enorm“, sagte er mit Blick auf steigende Mieten, die sich Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen kaum noch leisten könnten. Als Landrat wird Thorsten Stolz deshalb an das neue Förderprogramm des Main-Kinzig-Kreises anknüpfen, das den Bau bezahlbarer Wohnungen für kleinere und mittlere Einkommen in den nächsten Jahren mit insgesamt 7,7 Millionen Euro unterstützt.

Weitere Informationen zur Selbsthilfe Körperbehinderter Hanau/Gelnhausen finden Interessierte im Internet unter www.selbsthilfe-erlensee.de.

Foto: Gedankenaustausch im Integrativen Wohnpark der Selbsthilfe Körperbehinderter Hanau/Gelnhausen (von links): Lothar Kempf, Landratskandidat Thorsten Stolz, Michael Becker und Uwe Schneider.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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