CDU-Neujahrsempfang: 2017 soll alles besser werden

Politik
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Ein nachdenklicher Johannes Heger, ein überraschend zahmer Peter Tauber und eine flotte Srita Heide: Die CDU Main-Kinzig startete mit dem Neujahrsempfang am Samstagabend in Bad Orb ins Jahr 2017 und hofft auf bessere Zeiten nach dem skandalreichen vergangenen Jahr. „2016 war nicht immer einfach“, sagte der Kreisvorsitzende Heger ganz am Anfang und rief zum Schluss dazu auf, mit Optimismus den Blick nach vorne zu richten. Den wird vor allem Srita Heide brauchen, am 5. März tritt sie bei der Landratswahl für die Christdemokraten an.



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Es gab bisher nicht viele Möglichkeiten, die Hanauerin auf einer großen politischen Bühne zu erleben. Und die Chance in Bad Orb wollte sie offensichtlich nutzen. Gleich zu Beginn stellte sich als Landratskandidatin der CDU vor und machte mit der Nachbemerkung „ich stehe zu meinen politischen Wurzeln“ auch klar, dass sie sich gegen Mitbewerber Thorsten Stolz, der das SPD-Logo nicht in den Mittelpunkt seiner Wahlkampagne stellt, nicht kampflos geschlagen geben wird. Und da sie eben zumindest bis zur ihrer Nominierung so selten öffentlich aufgetreten ist, wusste man nach ihrer Rede auch nicht so recht, ob sie immer so selbstbewusst ist oder in den vergangenen Wochen bereits viel gelernt hat.

Ein Beispiel: Nach dem Satz „Warum mache ich das eigentlich?“ nahm sie das Mikrofon in die Hand, stellte sich neben das Rednerpult und sprach frei zu den Besuchern des Neujahrsempfangs. Das kommt natürlich immer besser an als das tröge Vorlesen einer vorbereiteten Rede. Bekannt ist auch: Wer die Zuhörer bei der Stange halten will, muss sie mit kleinen Anekdoten ab und an zum Lachen oder zumindest zum Schmunzeln bringen. Und so erfuhr man in Bad Orb von Heide auch, dass sie nach mittlerweile 23 Jahren in Deutschland eine bessere ostpreußische Weihnachtsgans mache als ihre Schwiegermutter. Manche Zuhörer fanden das witzig.

Politische setzte sie auf bereits bekannte CDU-Themen und ihren wirtschaftlichen Hintergrund: Den Pakt für den Nachmittag will sie im Kreis durchsetzen, eine gesellschaftliche Infrastruktur für junge Familien schaffen und sogar den EU-Austritt von Großbritannien nutzen und den Main-Kinzig-Kreis zu einer Marke aufbauen. „Heimat erhalten ohne auf die Vorteile des Fortschritts zu verzichten“, war einer dieser Sätze von Srita Heide, den man sicherlich noch öfters hören wird. Und sie will nicht auf Bund oder Land schimpfen, sondern „kreative, innovative Ideen haben, um aus den vorhandenen Ressourcen das Beste zu machen“. Nach dem Ende des offiziellen Teils des Neujahrsempfanges gesellte sie sich übrigens gleich in prominente Runde: Alt-Landrat Hans Rüger (CDU), Noch-Landrat Erich Pipa (SPD) und die CDU-Landratskandidatin Srita Heide – eine interessante Konstellation. Das gilt übrigens auch für so manche Beurteilungen ihres Auftrittes: Als bislang aussichtslose Kandidatin habe sie jetzt zumindest eine Außenseiterchance, urteilte anschließend ein Teilnehmer, der nicht ihr Parteibuch hat. Und noch sind es ja einige Wochen bis zur Wahl am 5. März...

Hauptredner auf dem CDU-Neujahrsempfang war Peter Tauber, der diesmal nicht als Bundestagsabgeordneter oder gar Gelnhäuser auftrat, sondern als CDU-Generalsekretär. Ein Stargast aus den eigenen Reihen ist ungewöhnlich, sein Auftritt wurde laut Kreischef Heger aber bereits ein Jahr zuvor vereinbart. Für Tauber sind solche Anlässe inzwischen Routine, 20 Reden halte er in diesem Jahr bundesweit bei derartigen Anlässen, dabei diesmal immer im Gepäck vermutlich Martin Luther, dessen flotten Sprüche er im Luther-Jahr auch am Samstag einstreute. Seine Botschaft: „Das ist das beste Deutschland, das es je gab“, seien aber inzwischen Töne vom linken und rechten Rand wahrzunehmen, die es so vor 10 oder 20 Jahre nicht gegeben habe. Aber so richtig deutlich wurde er nur bei der Rückschau auf die Ereignisse am 3. Oktober in Dresden: „Ein echter Patriot würde nie auf diese Art und Weise am Nationalfeiertag demonstrieren.“

Kaum hatte Tauber seiner Rede beendet, verschwand er gedanklich dann aber schon wieder in die große Bundespolitik. Via Twitter bekam er die Anfrage, ob die CDU denn keine Stellungnahme zum angekündigten Parteiaustritt von Dauer-Querulantin Erika Steinbach, die die CDU Main-Kinzig übrigens 2012 noch zu einer Podiumsdiskussion (Thema: „Christenverfolgung in unserer Zeit und was wir tun können“) unter seiner Leitung eingeladen hatte, geben wolle. Tauber antwortet noch direkt von Bad Orb aus auf seine Art und Weise: „Nö.“


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