Herr Lotz, Sie haben sich geärgert nach der Kreistagssitzung am Freitag.
Heinz Lotz: „Maßlos, ja.“
Warum?
Heinz Lotz: „Weil sich immer mehr abzeichnet, dass die CDU auf die AfD zugeht. Das war ganz deutlich bei den Statements des CDU-Fraktionsvorsitzenden Michael Reul zu verschiedenen Anträgen zu merken. Und das finde ich unmöglich.“
Glauben Sie denn, dass da im Hintergrund auch bereits Absprachen stattfinden?
Heinz Lotz: „Das kann ich nicht beurteilen, aber wenn ich das Abstimmungsverhalten bei der Kreistagssitzung im Dezember und jetzt am Freitag sehe, vermute ich, dass da zumindest miteinander gesprochen wurde.“
Was erwarten Sie denn für einen Umgang der CDU mit der AfD?
Heinz Lotz: „Ich erwarte momentan erst einmal gar nichts, ich hoffe, das ändert sich noch. Die CDU hat ja immer gesagt, dass sie grundsätzlich mit der AfD nicht zusammenarbeiten wird, das bildete sich aber aus meiner Sicht in den letzten beiden Kreistagssitzungen anders ab. Und da muss die CDU sich jetzt einmal dazu äußern. Entweder sagen sie, dass sie mit der AfD nicht zusammenarbeiten oder es läuft darauf hinaus, dass man vorneherein davon ausgehen kann, dass das einen Block gibt.“
Es fiel ja im Kreistag schon der Begriff „rechter Block“, wäre es das, was sie meinen?
Heinz Lotz: „So ungefähr, ja. Das ist jetzt aber nur mein ganz persönlicher Eindruck und kein Statement der SPD-Fraktion.“
Der Umgangston war ja sowieso ziemlich rau am Freitag im Kreistag. War das jetzt nur dem Landratswahlkampf geschuldet oder wird das ein Dauerzustand?
Heinz Lotz: „Das war glaube ich nicht nur dem Wahlkampf geschuldet, der Ton hat sich schon im Wesentlichen geändert seit der Kommunalwahl. Seit dem die neue Fraktion im Parlament ist, ist der Ton ein ganz anderer geworden. Aber ich habe noch die Hoffnung, dass sich das nach der Landratswahl am 5. März etwas beruhigen wird.“
Können Sie als erfahrener Parlamentarier etwas dazu beitragen, dass sich die Auseinandersetzungen wieder auf den politischen Bereich konzentrieren?
Heinz Lotz: „Auf dieser teilweise persönlichen Ebene kann das in jedem Fall nicht bleiben, denn dann wird jeder verlieren.“
Foto: Heinz Lotz (Mitte).
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