Heide: "Ich will eine Landrätin zum Anfassen sein"

Politik
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Srita Heide läutet den Endspurt im Landratswahlkampf ein: Die CDU-Kandidatin präsentierte am Freitag gemeinsam mit den Landtagsabgeordneten Michael Reul, Hugo Klein und Heiko Kasseckert ihr Konzept für die Amtsübernahme in der Kreisverwaltung nach der Wahl am 5. März.



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Was sich schon seit ihrer Nominierung Ende September zeigte, wurde auch hierbei deutlich: Die 48-Jährige stellt die Themen bislang in den Hintergrund, will sich mehr um die Menschen und ihre Bedürfnisse im Kreis kümmern. Heide: „Ich will eine Landrätin zum Anfassen sein.“

Wenn Srita Heide von einem Programm für die ersten 100 Tage spricht, kommt dann auch nicht das heraus, was man ansonsten auf der politischen Bühne hört. Sie will zunächst die Menschen im Landratsamt kennenlernen, alle Städte und Gemeinden bereisen, um auch dort mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu kommen. „Ich werde überparteilich arbeiten und nicht arrogant auftreten. Ich will das Leben, ihre Sorgen und die Themen der Menschen spüren. Man muss sich auch anpassen können als Landrätin“, formuliert sie es, der Landtagsabgeordnete Kasseckert drückt es so aus: „Sie versucht extrem, die Menschen zu verstehen.“ Nach einem derzeit „sehr politisch agierenden Landrat“ will sie einen neuen Führungsstil prägen, Heide selbst nennt es „mehr Kooperation, weniger Konfrontation“.

Ein Beispiel: „Der Ton in der letzten Kreistagssitzung hat mir gar nicht gefallen, das war schrecklich“, sagt sie dann einen Satz, der fast schon für die Geschichtsbücher geeignet scheint: „Ich will dem Kreistag die Würde zurückgeben.“ Dafür sei sie gesprächsbereit für alle demokratische gewählten Kreistagsabgeordneten – auch mit der AfD. „Ich spreche mit allen, aber ich muss nicht die Meinung von allen Teilen“, so ihre Strategie. Gründen will sie möglichst schnell einen „Rat der Generationen“ und einen Beirat „Politik und Wirtschaft“, außerdem will sie regelmäßig Bürgersprechstunden anbieten und ein kreisweites Konzept aufstellen, das den Auswirkungen des demografischen Wandels entgegenwirken soll.

Gar keinen Spaß verstehen die Christdemokraten beim Pakt für den Nachmittag: „Die Nachmittagsbetreuung der Kinder wird aus rein politischen Gründen im Main-Kinzig-Kreis blockiert, das Geld dafür ist vorhanden“, sind aus Sicht von Klein dabei die Eltern die Leidtragenden. Heide will das vom Hessischen Kultusministerium propagierte Bildungs- und Betreuungsangebot am liebsten sofort umsetzen. Reul, zugleich Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag, kündigte an, dass dieses Thema auf der nächsten Sitzung im Mai erneut auf die Tagesordnung kommt.

Und mit den Schulen will sich die „Landrätin“ noch intensiver beschäftigen: Einen dicken Stapel von Elternbriefen habe sie inzwischen auf ihrem Schreibtisch liegen, in denen sich vor allem über die Zustände der Räumlichkeiten beschwert werde. „Da werden zwei Räume saniert und die Toiletten nicht, das verstehen die Eltern nicht“, will sie aber nicht verraten, welche Schulen genau betroffen sind. Eine bessere Planung der Schulsanierungsmaßnahmen stehe in jedem Fall auch ganz oben auf ihrer Agenda. Direkt daneben: Die Videoüberwachung von den Schulbushaltestellen, an der Umsetzung dieses Wahlversprechens will sie sich auch messen lassen

Was auffällt im Gespräch mit den Spitzenpolitikern der CDU Main-Kinzig: Der Name von Amtsinhaber Erich Pipa fällt oft, der von SPD-Landratskandidat Thorsten Stolz zunächst gar nicht. „Pipa gibt Stolz keinen Raum, ob der dann wirklich so eine Durchsetzungskraft bei der SPD hat?“, fragt Kasseckert und verweist auf eine Veranstaltung in Langenselbold, bei der die Bürger Stolz gefragt hätten und Pipa für ihn geantwortet habe. Eine von einigen Sozialdemokraten bereits befürchtete Stichwahl ihres Kandidaten Stolz gegen AfD-Mann Walter Wissenbach, und eben nicht gegen Heide, hält Michael Reul  für eine Wunschvorstellung der SPD: „Das sagen sie nur, weil sie Angst vor einer Stichwahl gegen Srita Heide haben“, würde die SPD bei einem Duell gegen den AfD-Kandidaten darauf setzen, dass sich alle Demokraten hinter Stolz versammeln.

Allerdings verweisen Reul, Klein und Kasseckert darauf, dass „ihre“ Kandidatin ein völlig neues Profil biete und somit der Spannungsbogen vorhanden sei. Und auch Srita Heide selbst ist natürlich fest davon überzeugt, dass sie die neue Landrätin wird: „Die Menschen haben  verstanden, dass es diesmal eine ganz andere Wahl ist.“


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