Sommerbühne: Grüne fordern Bürgerentscheid

Politik
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„Es ist nicht die Aufgabe des Kreistages, entgegen der kommunalen Selbstverwaltungsautonomie einen Standort für die in Wächtersbach geplante Sommerbühne zu bestimmen“, sagt der Fraktionsvorsitzende der Grünen Main-Kinzig, Reiner Bousonville. Deswegen werde die Grünen-Fraktion im Rahmen der Kreistagssitzung am 5. Mai einen entsprechenden Änderungsantrag stellen: „Die Standortfindung ist eine Aufgabe der Kommune selbst. Die Aufgaben des Kreises sollte hier die Schaffung des finanziellen Rahmens sein.“



Grund für den Änderungsantrag sei eine Formulierung in einem Beschlussvorschlag des Kreisausschusses, über den am 5. Mai abgestimmt wird. Dort heiße es unter Punkt 2: „Es wird die Bereitschaft der Stadt Wächtersbach unterstützt, eine solche Sommerbühne im Bereich des Schlossparks (…) zu betreiben.“ Dagegen stellt Bousonville fest: „Die Planungen im konkreten Bereich des denkmalgeschützten und aus naturrechtlichen Belangen erhaltenswerten Schlossparks stoßen aber bei der Bevölkerung auf massive Kritik, die der Kreistag nicht ungehört lassen sollte. Deswegen stellen wir den Änderungsantrag, den Passus ‚im Bereich des Schlossparks‘ zu streichen.“ Beim Bau einer Kulturstätte dieser Dimension sei ein geeigneter Standort nur zusammen mit der Stadtverordnetenversammlung und nur mit breiter Zustimmung der Bevölkerung und der Kulturtreibenden vor Ort zu finden, erklärt Bousonville. Noch vor der Kreistagssitzung werde sich die Fraktion mit Verantwortlichen aus Wächtersbach treffen, um sich selbst ein Bild von der Stimmung in der Bevölkerung und vom geplanten Standort zu machen. „Wir unterstützen den Vorschlag des Wächtersbacher Bürgermeisters Andreas Weiher, der im Rahmen einer Informationsveranstaltung am vergangenen Mittwoch die Möglichkeit eines Bürgerentscheids zur Sprache gebracht hat. Dies ist der richtige Weg, die Bürgerinnen und Bürger bei der Entscheidungsfindung mit einzubeziehen.“

Grundsätzlich begrüße die Kreistagsfraktion der Grünen das Vorhaben des Kreisausschusses, die Kulturförderung entsprechend dem Hanauer Vorbild zu unterstützen, die von Seiten der Vereine schon lange gefordert wurde: „Nach den Förderungen des Kreises für Sportstätten ist diese Maßnahme auch im Hinblick auf die weichen Standortfaktoren des Main-Kinzig-Kreises und die damit verbundene regionale Wirtschaftsförderung sinnvoll.“ Jedoch sei eine Entscheidung „über die Köpfe der Bevölkerung hinweg“ nicht der richtige Weg.

Deswegen ergänze die Fraktion in ihrem Änderungsantrag einen sechsten Punkt: „Sollte die Stadtverordnetenversammlung Wächtersbach das Projekt im Bereich des Schlossparks ablehnen und keinen geeigneten Standort finden, ist das Suchverfahren erneut zu eröffnen.“ Da der Initiator und der Zuschussgeber der Main-Kinzig-Kreis sei, hat der Kreistag bei der Vergabe der Mittel eine hohe moralische Verpflichtung: „Der kommen wir mit diesem Änderungsantrag nach“, so Bousonville abschließend.


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