Jusos: Junge Union auf rechtem Auge blind

Einen Schwerpunkt bilde dabei die „Aufklärung gegen den Linksextremismus“, weil gegen den Rechtsextremismus genug aufgeklärt werden würde. Die Jusos Main-Kinzig zeigen sich über diese Äußerung schockiert.

Hierzu der stellvertretende Juso-Kreisvorsitzende Sven Hinterschuster: „Die Junge Union soll mal einen Blick in die amtliche Kriminalstatistik werfen. Die Zahl der politisch motivierten Straftaten in Hessen betrug im Jahr 2016 insgesamt 1666 Fälle. Davon waren 840 Fälle rechtsextremistisch und 317 linksextremistisch motiviert. Wir würden uns wünschen, dass die junge Union sich endlich eingesteht, dass nicht nur jeder Extremismus abzulehnen ist, sondern dass vor allem gegen den Rechtsextremismus mehr Aufklärung und Prävention zu betreiben ist. Offensichtlich ist die JU hier auf dem rechten Auge blind.“

Der Juso-Kreisvorsitzende und Kreistagsabgeordnete Vinzenz Bailey erinnert hier an einen prominenten Fall: „Wir haben nicht vergessen, dass aus der rechten Ecke wiederholt Morddrohungen gegen Landrat Erich Pipa erhoben wurden, weil er sich nach Recht und Gesetz für die Unterbringung von Flüchtlingen im Main-Kinzig-Kreis eingesetzt hat. Dieser Vorgang ist einmalig und hat deutlich gezeigt, wie subversiv einzelne rechtsextremistische Täter unsere ganze Gesellschaft zersetzen können. Die NSU-Morde, bei denen sich Gewaltakte gegen Menschen richten, sind da nur ein weiteres Beispiel. Was wir brauchen, ist ein breites, überparteiliches Bündnis für Vielfalt und gegen jeden Extremismus. Das gegenseitige Aufwiegen nützt den Menschen im Kreis nichts. Sie wollen, dass politisch motivierte Straftaten besser verfolgt werden. Zu entsprechenden Gesprächen sind wir mit allen demokratischen Jugendorganisationen im Kreis bereit.“