Im Main-Kinzig-Kreis droht Armut im Alter

Politik
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Wenige Tage vor der Bundestagswahl warnt der DGB Südosthessen vor steigender Altersarmut.



Im Main-Kinzig-Kreis verdienten Ende vergangenen Jahres 27.285 Beschäftigte und damit fast ein Drittel der gut 86.000 Beschäftigten (Vollzeit, ohne Auszubildende) weniger als 2.500 Euro brutto im Monat. Das geht aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor. Ein Bruttoeinkommen oberhalb dieser Grenze ist jedoch notwendig, um nach 40 Beitragsjahren nicht in die Grundsicherung zu fallen.

Ursache für dieses Problem ist nach Einschätzung des DGB die Absenkung des Rentenniveaus auf 43 Prozent. Nach geltendem Recht soll das sinkende Rentenniveau durch private Altersvorsorge ausgeglichen werden. DGB Regionsgeschäftsführerin Ulrike Eifler hält das für völlig unmöglich: „Man kann nicht einerseits den Niedriglohnsektor ausweiten und andererseits von den Beschäftigten verlangen, privat vorzusorgen.“

Letztlich habe vor allem die Politik der Agenda 2010 den Arbeitsmarkt gewaltig in Unordnung gebracht. „Wir haben heute den größten Niedriglohnsektor in ganz Europa. Natürlich wirkt sich das auch auf das Rentenniveau aus. Geringer Verdienst, geringe Rente“, sagte Eifler. „Hinzu kommt: Mehr als die Hälfte aller jungen Arbeitnehmer bekommen einen befristeten Arbeitsvertrag. Wer sich aber von Befristung zu Befristung hangeln muss, durchlebt immer wieder kürzere Episoden von Arbeitslosigkeit. Unter diesen Bedingungen 45 Versicherungsjahre zusammenzubekommen, ist fast unmöglich“, sagte Eifler.

Für die Gewerkschafterin zeigten gerade diese Zahlen, dass sich die Arbeitsmarkt- und die Rentenpolitik ändern müssten. Dazu gehöre die Stabilisierung des Rentenniveaus ebenso wie ein Ende von Befristung und Niedriglohn. „Am kommenden Sonntag können wir alle zur Wahl gehen und die Parteien wählen, denen wir die Lösung dieser Probleme am ehesten zutrauen“, sagte Eifler. Entscheidend sei aber, was nach der Wahl passiere. „Für eine andere Politik müssen wir auf die Straße gehen und Druck machen. In Frankreich organisieren die Gewerkschaften Widerstand und Protest gegen die geplanten Eingriffe ins Arbeitsrecht. Veränderung hat zur Voraussetzung, dass wir uns gemeinsam für eine andere Politik einsetzen“, sagte Eifler und hofft auf eine Fortsetzung der Rentenkampagne durch die Gewerkschaften.


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