Kriminalität gar nicht erst entstehen lassen

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Der Präventionsrat für den Main-Kinzig-Kreis hat am Donnerstag, 14. Dezember, offiziell seine Tätigkeit begonnen.



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Im Rahmen der konstituierenden Sitzung im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen haben Landrat Thorsten Stolz, der Präsident des Polizeipräsidiums Südosthessen, Roland Ullmann, sowie die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und der Kreisbeigeordnete Matthias Zach die entsprechende Geschäftsordnung auf den Weg gebracht.

Weitere Mitglieder der so genannten Lenkungsgruppe sind neben der Kreisspitze und dem Polizeipräsidenten auch der Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz, Robert Schäfer, die Leitende Oberstaatsanwältin der Staatsanwaltschaft Hanau, Elisabeth Opitz, die Leiterin des Staatlichen Schulamtes im Main-Kinzig-Kreis, Sylvia Ruppel sowie der Leiter des Amtes für Sicherheit, Ordnung, Migration und Integration, Silvio Franke-Kißner. Die Polizei ist außerdem vertreten mit dem Leiter der Direktion Main-Kinzig, Claus Spinnler sowie mit Jürgen Schmatz als Leiter des Stabsbereiches Prävention.

Wie es in einer gemeinsamen Erklärung anlässlich der ersten Arbeitssitzung heißt, soll der Präventionsrat als Anlauf-, Informationssammelstelle und Netzwerk dienen. Er soll Impulsgeber für in die Öffentlichkeit wirkende Projekte sein und auf diese Weise einen Beitrag zu einem positiven Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger im Main-Kinzig-Kreis leisten. Dazu werden künftig bis zu fünf Arbeitsgruppen zu den Problemfeldern „Aggression und Gewalt“, „Sucht“, „Städtebau, Verkehr und Sicherheit“, „Schutz vor Alltagskriminalität“ sowie „Jugendkriminalität“ mehrmals im Jahr erörtern, welche Maßnahmen und Aktionen sinnvoll sind, um diese Ergebnisse dann der Lenkungsgruppe des Präventionsrates zu präsentieren.

„Wir wollen durch den neuen Präventionsrat schon die Entstehung von Kriminalität verhindern. Denn Strafverfolgung ist die eine, Delikte, die schon im Vorfeld verhindert werden sowie gezielte Aufklärung, die andere Seite der Polizeiarbeit. Und genau diese zweite Seite der Medaille wollen wir durch die künftige enge fachliche Zusammenarbeit gezielt stärken“, erklärten Polizeipräsiden Roland Ullmann und Landrat Thorsten Stolz übereinstimmend.

Der Präventionsrat sieht sich als Informationssammler und Impulsgeber, der auf der Basis von gesellschaftlichen Entwicklungen und erkannten Problemfeldern entsprechende Analysen erarbeiten lässt, um dann zielgenaue und vor allem praktikable Lösungen umzusetzen. Dabei soll der Alltag an Schulen, in der Justiz, bei der Polizei, bei der Integrationsarbeit und in einer Verwaltung in die Zusammenarbeit einfließen. „Alle Mitglieder dieser Fachgruppe kennen die Realität in ihrem Aufgabenfeld“, verdeutlicht der Landrat die Stärke des neuen Gremiums.

Wie Polizeipräsident Ullmann ergänzt, passt dazu das in den Städten Maintal und Hanau modellhaft gestartete neue Projekt KOMPASS (KommunalProgramm SicherheitsSiegel). Damit will das Hessische Innenministerium die Sicherheit durch die enge Kooperation von Land und Kommune sowie die gezielte Einbindung der Bürgerinnen und Bürger zur Lösung lokaler Herausforderungen weiter verbessern. Nach erfolgreicher Erprobung besteht die Möglichkeit der Projekt-Teilnahme aller Kommunen in Hessen und am Ende die Verleihung eines Sicherheitssiegels.“

Der Kreispräventionsrat wird bei seiner künftigen Tätigkeit die kommunal bereits vorhandenen Ansätze berücksichtigen und bei Bedarf neue Initiativen anstoßen. „Wir sind überzeugt, dass wir auf diesem Wege die bislang praktizierte gute Zusammenarbeit der im Kreis ansässigen Kommunen mit den Polizei- und Ordnungsbehörden ergänzen und unterstützen können“, betonen Landrat Thorsten Stolz, Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Kreisbeigeordneter Matthias Zach. Gemeinsam will die Lenkungsgruppe zunächst die ersten eigenen Handlungsschwerpunkte ermitteln.

Bereits im Rahmen der Vorbereitungen hatten die künftigen Mitglieder bereits mehrere mögliche Problemfelder benannt und im Entwurf der Geschäftsordnung verankert. Daraus wurden die möglichen Arbeitsgruppen abgeleitet. Nach ausgiebiger Erörterung hat sich das Gremium dazu entschlossen, zunächst eine besondere Aufmerksamkeit dem Bereich der Jugenddelinquenz zu widmen. In diesem Zusammenhang spielt das neue Haus des Jugendrechts, das derzeit in Hanau entsteht, eine wichtige Rolle. Hier arbeiten Polizei, Justiz und die Jugendgerichtshilfe der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises künftig noch enger zusammen.

Aufbauen wird der neue Kreispräventionsrat dabei unter anderem auf der bisherigen konsequenten Aufklärungsarbeit und zielgenauen Beratung der Polizei. „Schon heute arbeiten wir eng und vertrauensvoll mit den Schulen zusammen, um problembehafteten Schülern wirksame Hilfestellungen zu geben und ein Abgleiten in die Kriminalität zu verhindern“, erläutert Polizeipräsident Ullmann.

„Wir begreifen Sicherheit als gesamtgesellschaftliche Aufgabenstellung“, ergänzt dazu Landrat Thorsten Stolz. Denn Sicherheit fängt in den Köpfen an, bei der Suchtprävention, an den Schulen mit Aktionen gegen Gewalt, bei der gezielten Aufklärung zur Vermeidung von Einbrüchen oder bei der Planung von Baugebieten und öffentlichen Plätzen. Bislang standen vor allem die herkömmliche Polizeiarbeit und die Verbrechensaufklärung im Vordergrund. Aber ohne begleitende Bemühungen aller gesellschaftlichen Gruppierungen und gezielte Präventionsarbeit sei ein weiterer Rückgang der Kriminalität im Kreis nur schwer möglich, so die übereinstimmende Position der Lenkungsgruppe.

Foto (von rechts): Claus Spinnler (Leiter Polizeidirektion Main-Kinzig), Sylvia Ruppel (Leiterin Staatliches Schulamt im Main-Kinzig-Kreis), Robert Schäfer (Leiter Landesamt für Verfassungsschutz), Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, Kreisbeigeordneter Matthias Zach, Polizeipräsident Roland Ullmann, Elisabeth Opitz (Leitende Oberstaatsanwältin der Staatsanwaltschaft Hanau), Jürgen Schmatz (Leiter Stabsbereich Prävention) und Silvio Franke-Kißner (Leiter Amt für Sicherheit, Ordnung, Migration und Integration).


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