Kassenärztliche Vereinigung scheitert bei Landarztversorgung

Politik
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„Die Aufgabe, Hessen mit genügend Landärzten zu versorgen, ist gescheitert“, kommentieren die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller und der Landtagsabgeordnete Heinz Lotz in einer ersten Stellungnahme eine Meldung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KV).



Demnach habe die für die Ärzteversorgung gesetzlich zuständige Vereinigung erklärt, sie könne das Problem des Ärztemangels nicht mehr alleine bewältigen.

Das trifft beim SPD-Landtagsabgeordneten Heinz Lotz auf offene Ohren. Er fordert bereits seit Jahren die Abschaffung der Kassenärztlichen Vereinigung. „Man braucht kein Genie zu sein, um sich ausrechnen zu können, wann welcher Arzt in Rente geht und wann folglich ein neuer Arzt gebraucht wird. Seit mittlerweile 10 Jahren mahne ich bei der KV den Ärztemangel auf dem Land an. Genauso lange erklären die mir, dass alles in allerbester Ordnung sei und sie alles im Griff haben. Diese Arroganz rächt sich nun, jedoch sind die Leittragenden nicht top bezahlten Manager der KV, sondern die Menschen vom Land, die unter dem Ärztemangel leiden“, ärgert sich Heinz Lotz, der sich gewünscht hätte, dass sich die KV mit ihrer Kritik an den hessischen Landräten und Bürgermeistern zurückgehalten hätte. Der hessische KV-Vorsitzende Frank Dastych hatte die Bürgermeister und Landräte mit den Worten „da draußen macht jeder, was er will“ dafür kritisiert, dass die Kommunen vor Ort oftmals nach eigenen Lösungen suchen, um etwas gegen den Ärztemangel zu unternehmen. „Die KV versagt auf breiter Linie und diejenigen, die versuchen den Schaden so gering wie möglich zu halten, werden auch noch kritisiert. Solche schlauen Ratschläge brauchen wir auf dem Land nicht“, so Lotz.

Auch für die Gesundheitspolitikerin Bettina Müller kommt diese Entwicklung nicht überraschend. Mit Interesse habe sie die 12 Forderungen der KV gelesen. Um mehr Ärzte auf das Land zu locken, fordert die KV eine Stärkung der ländlichen Infrastruktur. „Das sind alles tolle Vorschläge von der KV. Aber eines sei an dieser Stelle festgehalten: Die KV erhält jedes Jahr mehrere Milliarden Euro, um die ärztliche Versorgung sicher zu stellen. Das nun die Bürgermeister und Landräte die KV in einem Aktionsbündnis ehrenamtlich aus der Patsche helfen sollen kommt nicht in Frage. Gebt den Kommunen und Kreise den Sicherstellungsauftrag und das Geld dafür ihn umzusetzen. So lösen wir den Landarztmangel effektiver als mit der Kassenärztlichen Vereinigung“, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Müller.

Bettina Müller und Heinz Lotz sind sich einig: Um ein „Aktionsbündnis für das ländliche Hessen“ ins Leben zu rufen, habe sich die KV spätestens mit ihren Ausführungen dazu disqualifiziert.


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