Fundierte Informationen anstatt Schlagabtausch

Kreisvorstands-Sprecherin Angelika Gunkel konnte mehr als 40 Gäste begrüßen. Statt Schlagabtausch stand fundierte Information auf der Agenda. Traditionell soll der Aschermittwoch zur Umkehr und zur Neubewertung aufrufen. Gunkel sieht Anlass zur Neubewertung. Der eingeschlagene Weg der Ressourcenverschwendung sei ein Irrweg. Mit der Energiewende einher müssen eine Verkehrswende, eine Konsumwende und eine Agrarwende gehen, um den Planeten nicht weiter zu überfordern. Sie rief dazu auf, selbst aktiv zu werden. Unverpacktläden, Repair Cafés und Leihläden seien ein guter Anfang. Hier sei die Unterstützung durch die Grünen weiter gefragt. Gunkel bedauerte, dass die Zukunftsthemen bei den anderen Parteien nicht angepackt würden, diese stünden bedauerlicherweise für ein „Weiter so wie bisher“.

„Verbraucherschutz, Ernährung und nachhaltige, solidarische Landwirtschaft“ gehören auf beide Seiten der gleichen Medaille. Die GRÜNEN sind von Anfang an eine Umweltbewegung gewesen und schon immer für die Produktion gesunder Lebensmittel, wie sie auch an diesem Abend serviert wurden. Frische Grüne Soße mit Kartoffeln und Eiern aus ökologischer Landwirtschaft sind hessischer Genuss pur und gesund für Mensch und Natur. Grüne Soße war auch das Stichwort für die Referentin des Abends, Martina Feldmayer, die stellvertretende Vorsitzende der GRÜNEN Landtagsfraktion. Ihre Themen sind vor allem Ländlicher Raum und Landwirtschaft, Verbraucherschutz sowie Kultur und Medien. Martina Feldmayer referierte über die dringende Reform der Landwirtschaft und verwies darauf, dass die Anzahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe in Hessen in den letzten Jahren bei grüner Regierungsbeteiligung in Hessen deutlich angestiegen sei.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen sichere Lebensmittel, die verantwortungsbewusst erzeugt worden seien. Dass dies erfolgreich sei ließe sich daran ablesen, dass immer öfter zu Bio-Eiern gegriffen werde. Zum gesunden Essen gehöre auch, weiter auf Gentechnik zu verzichten. Eine große Aufgabe sei es weiterhin, den Pestizideinsatz zu verringern und das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat schließlich zu verbieten. Agrarwüsten müssten der Vergangenheit angehören, Blühstreifen und schonender Umgang seien dringend nötig, um die Artenvielfalt zu erhalten. Ebenso sei es wichtig, dem Insektensterben Einhalt zu gebieten.

Wichtige Bausteine für eine Agrarwende seien mehr Betriebe, die auf biologische Erzeugung umstellten und Tiere artgerecht hielten. Darüber hinaus sei die Aufklärung der Verbraucherinnen und Verbraucher ein wichtiges Thema. Oft seien die Informationen zu den Lebensmitteln unzureichend. Die Entscheidung für gesundes Essen müsse erleichtert werden.

In den Blick nahm Martina Feldmayer auch Kinder und Jugendliche. Eigentlich müssten alle Kinder erfahren, wie Lebensmitteln auf einem Bauernhof erzeugt würden. Sie macht sich dafür stark, unermüdlich für den Lernort „Bauernhof“ zu werben. Ein Vorzeigeprojekt solidarischer Landwirtschaft mit Einsatz für Kinder und Jugendliche als Lernort ÖkoHof sei der Betrieb von Rainer und Silke Vogel vom Hof Buchwald in Nidderau, die zu den Gästen des Abends gehörten.

Im Anschluss an den Vortrag von Martina Feldmayer entspann sich eine Diskussion darüber, wie insbesondere der Einsatz von Glyphosat zu stoppen sei. Während viele Kommunen und auch das Land auf eigenen Flächen möglichst auf das Mittel verzichten, sei der Einfluss zum Beispiel bei verpachteten Flächen nachträglich kaum durchsetzbar, daher werden die GRÜNEN auch weiterhin bei den Landwirten auf ein Umdenken und am besten den Umstieg auf ökologische Landwirtschaft hinwirken.