Kinzigtalbahn: Variante VIII ist aus dem Rennen

Politik
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Das Dialogforum zum Aus- und Neubau der Bahnstrecken zwischen Hanau, Würzburg und Fulda hat erneut getagt.



Bei der 11. Sitzung des Forums, die in Bad Soden-Salmünster stattfand, stellte die Deutsche Bahn die Ergebnisse der noch ausstehenden Untersuchungen im Variantenvergleich vor.

Hierzu gehörte unter anderem die letztendliche Ausgestaltung der Variante VII. Sie wurde in den letzten Wochen dahingehend angepasst, dass sie nicht mehr durch das Abbaugebiet von Kali & Salz führt, da das Setzungsrisiko in diesem Bereich als zu hoch eingeschätzt wurde. Zwischen Ürzell und Neuhof führt die Variante VII nun nicht mehr nördlich an Flieden vorbei, sondern umfährt Flieden südlich und ist im Bahnhof Flieden in Bündelung mit der Kinzigtalbahn. Die neue Variante VII schneidet bei der Bewertung in Summe sogar besser ab als die vorherige Version der Variante, da unter anderem eine verkehrliche Verknüpfung mit der Bestandsstrecke in Flieden möglich wird.

Ebenfalls präsentierte die Deutsche Bahn die vollständigen Schallbewertungen der einzelnen Varianten. Hier stand die komplette Betrachtung mit Schallschutz noch aus. Es zeigt sich, dass sich die Reihung der Varianten bei der Bewertung mit Schallschutz im Vergleich zur Betrachtung ohne Schallschutz nicht ändert. Gegenüber heute kommt es bei allen Varianten in jedem Fall zu einer deutlichen Lärmminderung im gesamten Suchraum, auch wenn es in einzelnen Bereichen zu Lärmerhöhungen kommt.

Die Mitglieder des Dialogforums beschäftigten sich weiterhin mit den Ergebnissen der Überprüfung des sogenannten Vorschlag VIII. Hinter diesem verbergen sich verschiedenste externe Optimierungsvorschläge für einen bestandsnahen Ausbau, insbesondere solche des unabhängigen Ingenieurs Ingmar Gorissen. Die Untersuchungen ergaben, dass der Vorschlag VIII in einigen Details zwar besser, aber nicht wesentlich anders als die ähnlich verlaufende Bündelungsvariante V zu bewerten ist. In der Gesamtschau schneidet der Vorschlag VIII jedoch schlechter ab. Als kritisch wird insbesondere bewertet, dass der Vorschlag ein stadtbildprägendes Bauwerk in Bad Soden-Salmünster erfordern würde, um die Autobahn und die Bahnstrecke zu bündeln und gleichzeitig die bestehenden Straßenverbindungen zu erhalten. Nicht zuletzt aufgrund der sehr viel längeren Bauzeiten und vor allem dem hohen Anteil siedlungsnaher Baustellen gelangt dieser Vorschlag damit nicht in die engere Auswahl des Variantenvergleichs. Die umfassende Überprüfung des Vorschlags VIII wurde u.a. vom Main-Kinzig-Kreis gefordert.

In den kommenden drei Wochen werden die Ergebnisse des Variantenvergleichs abgewogen und die Vor- und Nachteile im Detail betrachtet. Das Ergebnis dieses Abwägungsprozesses will die DB in der nächsten Sitzung des Dialogforums am 3. Mai vorstellen. Bereits im März trafen sich die Mitglieder des Dialogforums zu einem ganztägigen Planungsworkshop, um die bisher vorliegenden Untersuchungsergebnisse mit der Deutschen Bahn zu diskutieren. Die zahlreichen, zum Teil sehr ins Detail gehenden Fragen sind in einer Dokumentation festgehalten, die auf der Webseite des Projekts zum Download bereitsteht. In einem zweiten Planungsworkshop Mitte April haben die Mitglieder des Dialogforums die Möglichkeit, sich erneut intensiv mit den vorliegenden Bewertungsergebnissen zu beschäftigen und offene Fragen im direkten Gespräch mit dem Projektteam der Deutschen Bahn zu klären.


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