SPD Main-Kinzig: Degen bleibt Vorsitzender

Politik
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Christoph Degen bleibt Vorsitzender der SPD Main-Kinzig. Auf der Mitgliederversammlung am Samstag im Gelnhäuser Stadtteil Hailer wurde der Landtagsabgeordnete mit 97 Prozent wiedergewählt. Degen geht damit in seine dritte zweijährige Amtszeit. Nach dem Eklat beim zukünftigen Koalitionspartner CDU und dem Sturz des dortigen Vorsitzenden präsentierten sich die Sozialdemokraten in einem sehr geordneten Zustand.



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„Wir sind die treibende politische Kraft im Main-Kinzig-Kreis“, sagte Landrat Thorsten Stolz zu den knapp 120 erschienen Mitgliedern in der Jahnhalle und ging anschließend nur mit wenigen Worten auf die Querelen bei den Christdemokraten ein. Es sei klug gewesen, sich mit öffentlichen Kommentierungen zurückzuhalten, „das muss die CDU unter sich regeln“. An den bisherigen Koalitionsplänen ändere sich nichts, die Unterzeichnung des bereits ausgehandelten Vertrages wurde allerdings ausgesetzt, bis die Christdemokraten wieder eine neue Führungsspitze haben.

Somit gilt in diesem Jahr die volle Konzentration auf die Landtagswahl im Oktober: Die SPD hofft vor allem im Wahlkreis 40 von Schöneck bis Freigericht auf das Direktmandat, Christoph Degen muss nach dem Abschied von Hugo Klein hier gegen Neustarter Max Schad von der CDU antreten. Mit Jutta Straub schickt die SPD im Wahlkreis 41 (u.a. Hanau, Maintal und Erlensee) ebenfalls eine neue Bewerberin ins Rennen, im Wahlkreis 42 (Gelnhausen bis Schlüchtern) bewirbt sich Heinz Lotz erneut um das Direktmandat. „Wir wollen die CDU endlich nach 20 Jahren in Wiesbaden ablösen“, sprach Degen von einem „Landesgroßvater“ Bouffier, der zwar seine Verdienste habe, aber auch als „Skandal-Ministerpräsident Nummer eins“ in die Geschichte eingehen werde.

So richtig hitzig wurde es auf Mitgliederversammlung aber höchstens aufgrund der Außentemperaturen, der Diskussionsbedarf der Mitglieder lag nahezu bei null. Dabei gibt es derzeit im Main-Kinzig-Kreis so viele Sozialdemokraten wie schon lange nicht mehr: Der Schulz-Hype hat unterm Strich für ein Plus von 150 gesorgt, mit knapp 3.700 hat die SPD damit derzeit so viele Mitglieder wie zuletzt 2013. Ausgerechnet der Mitgliederbeauftragte Vinzenz Bailey musste sich dennoch als Einziger auf dem Parteitag Kritik gefallen lassen, Landratskandidatin Straub wünschte sich mehr Transparenz und Informationen in Sachen Mitgliedergewinnung.

Die könnte es dann in der neuen Zeitung geben, die die SPD zukünftig auflegen will. Zunächst sollen die Mitglieder digital vierteljährlich informiert werden, SPD-Geschäftsführer Maik Zimmer schließt aber nicht aus, dass auch die ein oder andere Printausgabe erscheinen wird, wenn sich beispielsweise ein Ortsverband dafür interessiere. Allerdings müssten zuvor noch die Kosten geklärt werden, derzeit wird ein Redaktionsteam gebildet.

Ohne Überraschungen verliefen schließlich die Vorstandswahlen: Oliver Haberkost, Karin Linhart und Susanne Simmler wurde auf ihren Stellvertreterpositionen hinter Degen bestätigt, neu im Team ist Kerstin Schüler, die Claudia Dorn (beide aus Gelnhausen) ablöste. Wieder auf eine führende Position kehrt der ehemalige Vorsitzende Dr. André Kavai zurück, der nun als Schatzmeister in die Fußstapfen von Karl Netscher tritt.


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