Kinzigtalbahn: "56 Kilometer Tunnel - so viele wie bei Stuttgart 21"

Politik
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Dipl.-Ing. Ingmar Gorissen, der sich mit einer eigenen Variante (VIII) an den Plänen für den Ausbau der Kinzigtalbahn zwischen Gelnhausen und Fulda beteiligt hat, meldet sich nach der Entscheidung für die Variante IV zu Wort. In einer Mail, die an politische Entscheider, die Bürgerinitiativen sowie die Presse ging, kritisierte er die Entscheidung. Nachfolgend die Mail im Wortlaut.



"Welch Trauerspiel: Man hat sich am 15. Juni zwischen 'ungenügend" und 'mangelhaft' für 'mangelhaft' entschieden. Bezüglich FFH Wirtheim und Stausee wird versucht, zu ignorieren, dass es nicht geht. Domke (Anm. d. Red.: Projektleiter Reinhard Domke von der DB Netz AG) hatte wenige Tage zuvor die überwiegend viel bessere Variante VIII kurzzeitig niederringen können mit Tricks, und a: Niedrighalten der verkehrlich-betrieblichen Pluspunkte, und b: den großen Herausforderungen in Bad Soden-Salmünster, nicht im Verlauf davor/dahinter. Was nun - alles okay im langen tiefen Tunnel? 56 Kilometer Einzeltunnel würden gebaut - etwa so viel wie im Gesamtbereich Stuttgart 21 - so etwas wollte nach Stuttgart 21 eigentlich doch keiner mehr.

Werden jetzt endlich die Schubläden aufgezogen, was das Abwenden der Tunnel- und verkehrlichen Katastrophe ab Schlüchtern angeht? Wie soll das Kunststück geschafft werden, im Norden wegzukommen vom Bau eines zweitlängsten Bahntunnels Deutschlands, wenn wir weiter uneinig sind? Die Politiker im Bereich Fulda und dort (fast) alle BIs sind zufrieden. Weitsichtiger ist da schon der MKK. Kann man die Bundestagsabgeordneten und Landrat Stolz als Verbündeten gewinnen?

Es kann nicht sein das Domke nach über einem Jahr die seinerzeit schlechter bewertete Ostumfahrung Stausee ausgräbt, als Kombi-Variante, immer noch nicht aber die Kombination mit der VIII - beide liegen in gleicher Nähe zur Vorzugslinie. Ich forder daher weiter einen Vergleich mit der Kombi-Variante, mit VIII, und zwar in der seit Wochen bekannten Art: zunächst Wirtheim etwa wie VIII, dann Übergang zu IV, dann Westumfahrung Stausee (mit optimierter Geschwindigkeit), dann VIII.

Wenn Domke innerhalb der nächsten Wochen die (fast 10 km lange) 'Ostumfahrung' noch genauer betrachten will, dann gehört dazu auch die Bündel-Trasse an der A 66 (VIII). Das muss in den nächsten Wochen parallel laufen sonst ist "der Zug dafür abgefahren". Die werden im weiteren Sommer ihre dicken Vorzugs-Planordner nicht mehr abändern. Den Politikern und meisten BIs im Raum Fulda ist das alles egal. Entscheidend ist nun ob die Experten/die kritischen Geister nun mal endlich an einem Strang ziehen, und nicht wie bisher "an drei Enden". Und: Kann man die Bundestagsabgeordneten und Landrat Stolz als Verbündeten gewinnen?

Ich bin gerne bereit, die Westumfahrung Stausee/WSG II in den nächsten 10 Tagen gleisgeometrisch so zu konstruieren, dass dort a: gut 200 km/h möglich werden, b: bei Minimierung Tunnel, c: mit dichter Anlehnung an die Kinzig-A 66-Brücke/bestmöglichem Kur-Schutz, und d: mit möglichst günstigem (flachen) weiteren Anstieg - wenn ihr kritischen Geister endlich mal aus euren Löchern kommt, was a: Steinau-Verbindungskurve (Frankfurt-Anbindung Schlüchtern) und b: Bronzell angeht. Seit Monaten scheint es niemanden zu interessieren dass a: die Züge dort erst 'hinter' Schlüchtern ab/auffahren (also nicht von/nach Frankfurt) könnten, und das b: sie schon 16 km vor Fulda geschwindigkeitstechnisch und betrieblich zum Rohrkrepierer werden.

Wie auch schon angedeutet, muss die Verbindung Wirtheim - zwischen 'VIII' und dann 'IV' - an mehreren Stellen gleisgeometrisch dringend verbessert werden - sonst sind manche Schutzgüter/Kurvenradien zu kritisch - und dann wird Stolzenburg dies allein deswegen killen. Für diese Aufgabenstellung muss man sich mal endlich zusammen raufen. Andernfalls wird Domke die IV überall nur 5 m links und rechts optimieren, ein paar Tümpel als Kompensation vorschlagen und das wars dann."


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