Erinnerung an Opfer des NS-Völkermordes an Sinti und Roma

Politik
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Anlässlich des 81. Jahrestags des ‘Auschwitz-Erlasses‘ gedenkt die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten Main-Kinzig (VVN-BDA MKK) der Opfer des Völkermordes an Sinti und Roma.



Horst Koch-Panzner, Vorsitzender „Der Völkermord an den Sinti und Roma wird bis heute oft nicht nur ‘vergessen‘, sondern auch aktiv negiert – ein erinnerungspolitischer Frevel. Die Verantwortung der Politik und der Gesellschaft ist es, an die NS-Verbrechen an Sinti und Roma, ihre jahrhundertelange Ausgrenzung, an Verfolgung und Gräuel zu erinnern. Es geht aber nicht nur um die Geschichte. Es geht auch um den Kampf gegen Diskriminierung in der Gegenwart. Es ist mehr als Zeit, dass gesellschaftlich akzeptiert wird, dass Sinti und Roma zu unserer Gesellschaft, unserer Geschichte, unserer Kultur gehören. Auf Grundlage solcher anthropologischen Gutachten wurden zehntausende im deutschen Reichsgebiet lebende Sinti und Roma in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt. Die meisten von ihnen wurden dort ermordet. Hunderttausende Sinti und Roma wurden von ‘Einsatzgruppen‘ der SS vor allem in Ost- und Südosteuropa erschossen. Gesellschaftliche Ausgrenzung, Diskriminierung, Rassismus und Antiziganismus hatten dem NS-Genozid an den Sinti und Roma den Weg bereitet. Auch heute sind Angehörige der Minderheit alltäglich Diskriminierung ausgesetzt. Wir appellieren, endlich gleiche Rechte und einen wirksamen Schutz vor Verfolgung, Hetze und Diskriminierung für die Sinti und Roma zu schaffen.“

Horst Koch-Panzner abschließend: „Auf unseren Straßen in Deutschland herrscht heute wieder ein Klima, in dem Sinti und Roma und Jüdinnen und Juden wieder Schutz in der Anonymität suchen, während nationalistische und rechtsextreme Kräfte offen auf die Straße gehen und in den Parlamenten ihren Antiziganismus und Antisemitismus verbreiten. Sie haben keinerlei Respekt vor dem Rechtsstaat und unserer Demokratie. Es bereitet mir große Sorge, dass dieser Hass ein solches Ausmaß annimmt und auch Fälle von Übergriffen und Gewalt sich wieder häufen. Dieses Klima und diese Entwicklungen schüren Ängste in der Minderheit. Unsere ganze Gesellschaft ist gefragt, dem entgegenzutreten. Das Wissen unserer Gesellschaft um den Holocaust an 500.000 Sinti und Roma und sechs Millionen Jüdinnen und Juden ist eine Verpflichtung für unsere gesamte Gesellschaft und damit unseren Rechtsstaat. Wir müssen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und Frieden stärken und dürfen solche Hetze nie wieder akzeptieren. Damit schützen wir nicht nur Sinti und Roma. Letztendlich ist der Schutz von Minderheitenrechten ein Eintreten für den Schutz der demokratischen Grundrechte aller Menschen.“

 


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