Tiefenbetrachtung der wirtschaftlichen Situation

Gemeinsame Ideen für den Wirtschaftsstandort Main-Kinzig entwickeln: die Steuerungsgruppe des „Reallabors Main-Kinzig-Kreis“ um Wirtschaftsdezernent Winfried Ottmann, Claudia Wesner (Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales), Dr. Christa Larsen und Marcel Schwartz (je Goethe-Universität, Stirnseite von links).

Politik
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Die Arbeit im „Reallabor Main-Kinzig-Kreis“ im Rahmen des Landesprojektes „Regionales Transformationsmonitoring als Grundlage für eine evidenzbasierte Fach- und Arbeitskräftesicherung in Hessen“ kommt weiter voran: Mit der Förderung durch das Hessische Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales und mit wissenschaftlicher Begleitung durch die Goethe-Universität Frankfurt am Main werden am Beispiel des Main-Kinzig-Kreises Folgen des Wirtschaftswandels intensiv analysiert und zugleich Lösungsstrategien entwickelt.



Dazu haben sich Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft, der Gewerkschaften, der Bereiche Jobvermittlung und Qualifizierung sowie der Main-Kinzig-Kreis, auf dessen Initiative hin, zusammengetan. In der ersten Projektphase geht es derzeit um eine Tiefenbetrachtung der wirtschaftlichen Situation, getrennt nach Wirtschaftsbereichen. Die ersten Ergebnisse der branchenspezifischen Betrachtung durch das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt und unter Beteiligung der ressortübergreifenden Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen im Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales ließen beim jüngsten Treffen aufhorchen: Sind die Zukunftsaussichten insbesondere für kleinere Betriebe düster?

„Es ist zweifellos so, dass sich die Wirtschaft auf den Fachkräftemangel als dauerhaftes und immer größer werdendes Problem einstellen muss“, sagte Wirtschaftsdezernent Winfried Ottmann (CDU). Mehr noch, das gesuchte Fachpersonal müsse immer komplexere Fähigkeiten mitbringen: in den Bereichen Digitalisierung, Produktion, Nachhaltigkeit und Interaktion. Während große Unternehmen bis hin zu Weltmarktführern andere Möglichkeiten der Akquise und Qualifizierung haben, liegen da für kleine und mittlere Unternehmen oft im Besonderen die Herausforderungen, finanziell wie personell. Unter anderem um sie müsse man sich von außen gezielter kümmern, so Ottmann.

„Das hohe Engagement des Main-Kinzig-Kreises bei der Bewältigung der Fachkräftesicherung in der laufenden Transformation und die aktive Mitwirkung der Akteure sind keine Selbstverständlichkeit. Von den Erfahrungen und Erkenntnissen des Projektes erhoffen wir uns wertvolle Hinweise auch für andere Regionen in Hessen“, so Claudia Wesner, die allen Anwesenden für die Bereitschaft dankte, an dem Projekt teilzunehmen und ihre Expertise einzubringen.

In der jüngsten Steuerungsrunde des Reallabors ging es etwa um die Chemie- und Pharmabranche, die Automotivzulieferer, die Logistik- und die Baubranche. Das IWAK der Goethe-Universität charakterisierte jeweils den Wirtschaftsbereich, die äußeren Faktoren, die ein künftiges Wachstum beeinflussen sowie das Anforderungsprofil der gesuchten Fachkräfte. Die Mitglieder der Steuerungsgruppe fügten ihre lokale Expertise aus Sicht der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite hinzu und sorgten so für ein detaillierteres Feintuning. Der Fokus soll auch bei den angestrebten Lösungsstrategien auf diesen ausgewählten Branchen liegen.

Die Grundlage für die wissenschaftliche Analyse des IWAK bildeten zuvor Gespräche mit Wirtschaftsunternehmen und Experten, verfügbare Wirtschaftsdaten sowie die Auswertung von Jobprofilen. „Die Betrachtung ist zwar branchenspezifisch erfolgt, der Bedarf an bestimmten Kompetenzen hat sich aber über Branchengrenzen hinweg in einigen Teilen geglichen“, fasste Ottmann zusammen. Im nächsten Schritt sollen im Reallabor Lösungsprojekte entwickelt werden, die sich an diesen Kompetenzbedarfen orientieren. Die eher die einzelne Branche betreffenden Themen werden aber ebenso ausgewertet und entsprechende gezielte Hilfestellungen geprüft. Dazu werden die Beteiligten, von Gewerkschaften und Unternehmerverbänden über Jobvermittlern bis hin zu Qualifizierungsstellen, nun ihrerseits konkrete Maßnahmen entwickeln und zielgerichtet Vorschläge zusammenstellen, betreffen sie nun Aus- und Fortbildung von Beschäftigten oder eine spezifische Beratung von Unternehmen.

Neben den Treffen in den Gruppen des Reallabors sucht die Wirtschaftsförderung des Main-Kinzig-Kreises in den kommenden Wochen auch das Gespräch mit weiteren Interessierten. Eine Plattform dazu wird die Messe Wächtersbach sein. Eine weitere folgt am 12. Juni mit dem „Forum 2030“ in Bad Soden-Salmünster. Das „Forum 2030“ ist der neue Titel des Kongresses, der bis zum vergangenen Jahr noch „eMOKON“ hieß, seinen einstigen Schwerpunkt E-Mobilität aber längst um die Aspekte Digitalisierung und eben Transformation der Arbeitswelt erweitert hat.

Zeitliches Ziel des Reallabors ist es, bis Mitte des Jahres ein erstes Maßnahmenbündel zusammenzustellen. Der Weg dorthin wie auch die Umsetzung in der Folgezeit wird wissenschaftlich im Auftrag der Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen durch das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur begleitet. Letztlich geht es auch darum, übertragbare Erkenntnisse für andere Teile des Landes zu generieren.

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Gemeinsame Ideen für den Wirtschaftsstandort Main-Kinzig entwickeln: die Steuerungsgruppe des „Reallabors Main-Kinzig-Kreis“ um Wirtschaftsdezernent Winfried Ottmann, Claudia Wesner (Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales), Dr. Christa Larsen und Marcel Schwartz (je Goethe-Universität, Stirnseite von links).


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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