Zugleich wehren sie sich dagegen, dass Religionen oder eben diese blutige Attacke instrumentalisiert werden. „Wir treten ein für ein friedliches Zusammenleben und einen friedlichen Dialog der Religionen, in unserer Region und in der Welt, für Meinungs- und Glaubensfreiheit und die Achtung der Menschenwürde“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung.
Am Mittag hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung für einige Minuten die Arbeit niedergelegt und der Opfer in Frankreich gedacht. Dazu aufgerufen hatten Landrat Erich Pipa, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Kreisbeigeordneter Matthias Zach. Pipa verlas dabei die Eckpunkte der gemeinsamen Erklärung im Hof des Main-Kinzig-Forums. Die Verwaltungsmitarbeiter demonstrierten ihre Solidarität mit der Zeitungsredaktion in Form von Schildern und in die Luft gereckten Bleistiften als Symbol für die ermordeten Karikaturisten und das leicht zerbrechliche Gut der Pressefreiheit.
Neben den Kreispolitikern haben mit Bernd Böttner, dem Generalvikariat des Bistums Fulda, Hakan Akbulut und Iryna Pisarevska Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche sowie des Islam und des Judentums die Erklärung unterzeichnet. Sie unterstreichen damit nicht zuletzt die Bedeutung des Satzes: „Wir stellen uns gegen die Angriffe und Einschüchterungsversuche von Terroristen und Extremisten, die den Islam und andere Religionen instrumentalisieren; die Unverletzlichkeit des Menschen, seiner Würde und seiner Orientierung ist in allen Religionen zentral.“
„Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der ermordeten Journalisten und Polizisten in Frankreich“, erklärte Landrat Pipa im Rahmen der Gedenkveranstaltung vor Hunderten Verwaltungsmitarbeitern am Montag. „Entschieden sagen wir auch: Meinungs- und Glaubensfreiheit sind hohe Güter unserer Demokratie, die wir gemeinsam verteidigen und für die wir gemeinsam einstehen. Wir wehren uns aber auch dagegen, wenn dieser Anschlag von Extremisten dazu missbraucht wird, Hass und Ressentiments zu streuen.“
Die Erklärung im Wortlaut:
„Wir verurteilen den Anschlag auf das französische Satiremagazin 'Charlie Hebdo', bei dem zwölf Menschen starben, als einen barbarischen Akt und brutalen Mord an den Journalistinnen und Journalisten dieser Zeitschrift sowie an Polizistinnen und Polizisten, in dem Zusammenhang auch die Geiselnahme in dem jüdischen Einkaufszentrum. Dieser Anschlag richtet sich gegen das Recht auf eine freie Meinungsäußerung und gegen die Pressefreiheit. Es ist auch ein Angriff auf die Würde des Menschen, die Freiheit des Glaubens und die Werte unserer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft. Wir stellen uns gegen Hass und Ressentiments. Wir stellen uns gegen die Angriffe und Einschüchterungsversuche von Terroristen und Extremisten, die den Islam und andere Religionen instrumentalisieren; die Unverletzlichkeit des Menschen, seiner Würde und seiner Orientierung ist in allen Religionen zentral. Wir treten ein für ein friedliches Zusammenleben und einen friedlichen Dialog der Religionen, in unserer Region und in der Welt, für Meinungs- und Glaubensfreiheit und die Achtung der Menschenwürde.“
Foto: Landrat Erich Pipa beim Verlesen der Erklärung zu den Terroranschlägen in Paris.
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