Notunterkunft in Hanau: Christen fühlen sich bedroht

Politik
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Aus der Notunterkunft für Flüchtlinge in der August-Schärttner-Halle in Hanau sind in der vergangenen Woche acht Christen nach Rodenbach umgesiedelt worden. Die sieben Männer und eine Frau haben sich unter mehreren hundert Moslems anscheinend nicht wohlgefühlt und berichteten laut einer Dolmetscherin von Bekehrungsversuchen seitens der Flüchtlinge islamischen Glaubens.



Kreispressesprecher John K. Mewes bestätigt auf Anfrage, dass für diese Personen ein neues Quartier gesucht wurde, weist aber Berichte über eine mögliche Bedrohungslage zurück.

Die acht Syrer sind seit Mitte der vergangenen Woche in einem ehemaligen Pfarrhaus in Rodenbach untergebracht. Zuvor hatte die Dolmetscherin auf Facebook von einem Gespräch mit den Flüchtlingen berichtet. Demnach würden diese acht Christen von anderen Flüchtlingen terrorisiert und beschimpft werden, sie könnten nachts nicht schlafen und hätten Angst um ihr Leben. Daher würde immer zwei nachts wachehalten und die Frau könnte nur in männlicher Begleitung ins Bad gehen, weil sie ansonsten belästigt werden würde. Die Dolmetscherin schrieb in einer Facebook-Gruppe von einer „unerträglichen Situation“ für die acht Syrer, die mit einem getragenen Kreuz ihren christlichen Glauben offen nach außen zeigen würden: „Sie haben alle gesagt , wenn sie das gewusst hätten, wären sie lieber in Syrien geblieben.“

Dass Flüchtlinge aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit in der Notunterkunft in Hanau einer Bedrohung ausgesetzt sind, ist laut Kreispressesprecher Mewes allerdings nicht der Fall. Er spricht von einem „subjektiven Empfinden“ der acht Syrer, was angesichts ihrer langen Flucht auch erklärbar sei. „Diese Menschen sind traumatisiert und haben Angst“, bestehe in der Notunterkunft in Hanau allerdings keine reale Gefahr. Eine räumliche Trennung nach Religionen sei in der Halle nicht möglich, zumal eine entsprechende Religionszugehörigkeit auch gar nicht abgefragt werde. In der Notunterkunft seien rund um die Uhr Dolmetscher im Einsatz, damit die Menschen dort Ansprechpartner in ihrer Landessprache hätten, entsprechendes Sicherheitspersonal sorge für einen möglichst reibungslosen Ablauf.

Um die acht Christen aus der für sie offenbar unerträglichen Situation zu erlösen, sei mit Unterstützung eines Notfallseelsorgers der Umzug in das ehemalige Pfarrhaus nach Rodenbach organisiert worden. „Wir sind sehr sensibel und lassen keine Bedrohungen zu“, sei das laut Mewes allerdings keine Reaktion auf etwaige Gefahren für diese Personen in der Notunterkunft.


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