Bezahlbarer Wohnraum im MKK: FDP stellt Konzept vor

Politik
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Nachdem Landrat Erich Pipa bereits mündlich angekündigt hatte bezahlbaren Wohnraum schaffen zu wollen, liegt dem Kreistag nun eine Vorlage des Kreisausschusses zur Beschlussfassung am 03.06.2016 vor.



„Wir begrüßen den Vorstoß der Kreisverwaltung die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum im Main-Kinzig-Kreis zu fördern. Diese Forderung ist Bestandteil der Wahlprogramme nahezu aller Parteien, die im MKK angetreten sind. Diese Vorlage soll nun eine bislang fehlgeleitete Bau- und Flächenplanungspolitik von Kreis und Gemeinden korrigieren“, kommentiert Kolja Saß, Fraktionsvorsitzender der FDP im Kreistag, die Hintergründe der Vorlage. „Jahrelang wurden vornehmlich Einfamilienhausgebiete ausgewiesen und sehr hochwertiger und hochpreisiger Wohnraum im Mehrfamilienhausbereich geschaffen. Die Städte und Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis haben damit auf Zuzug von Menschen mit hohen Einkommen gesetzt um die Einkommenssteuerzuweisungen positiv zu beeinflussen“, konkretisiert Saß.

„Das kann man vieler Orts im Main-Kinzig-Kreis beobachten. Wo noch bis Ende der 90iger Jahre Mehrfamilienhäuser gebaut worden sind, wurden in jüngster Zeit direkt an diese Gebiete angrenzend nur noch Einfamilienhaus- und Doppelhaushälftenbebauung zugelassen“, beschreibt Alexander Noll, stellv. Fraktionsvorsitzender der Freien Demokraten, seine Beobachtungen. Auch die immer strengeren energetischen Anforderungen bei Bauvorhaben erschweren die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Wir Freien Demokraten setzen uns nicht nur auf kommunaler Ebene für eine sachgerechtere Planungs- und Baupolitik ein, sondern haben außerdem die Probleme in der aktuellen Landes- und Bundespolitik bereits identifiziert. Daher sind wir gegen eine ausufernde Einführung von neuen Bauvorschriften, sondern setzen auf Förderungen von energieeffizienten Bauvorhaben, wie es die KFW bereits exzellent betreibt, erklärte Dr. Ralf-Rainer Piesold das landes- und bundespolitische Konzept der FDP.

Jetzt folgt die Rolle rückwärts. Nach den Plänen der Kreisverwaltung sollen nun auf Gemeindegrundstücken bezahlbarer Wohnraum entstehen, der mit EUR 7,- kalt pro Quadratmeter bezahlt werden soll. Bauen sollen private Investoren, die bis zu EUR 28.000,- pro Wohnung vom Kreis dazu erhalten. „Das führt zu sehr großen Gebäudekomplexen und zielt ganz klar auf Gemeinden im westlichen Main-Kinzig-Kreis ab. Wir sprechen uns strikt gegen die Kasernierung von Menschen mit niedrigen Einkommen oder Handicaps aus. Wir möchten alle Menschen in die Mitte der Gesellschaft holen. Es kann nicht im Interesse der Allgemeinheit sein, dass man mit Steuergeld eine Ghettobildung begünstigt. Das Bestreben der FDP ist es, nicht schon bei der Adresse eines Menschen künstlich Vorurteile zu erzeugen “, fügt Patrick Ommert, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion ein.

„Die FDP-Fraktion wird daher einen Änderungsantrag zur Verwaltungsvorlage stellen, dessen Ziel es ist, dass jeder, der bezahlbaren Wohnraum schafft, auch die Förderung des Landkreises erhalten kann. Wir wollen, dass die Förderung nicht nur den Städten und Gemeinden vorbehalten bleibt. Das schafft eine breite Streuung im Main-Kinzig-Kreis und stellt eher sicher, dass der über Jahrhunderte gewachsene Charme der Städte und Gemeinden nicht durch standardisierte Einheitsbebauung zerstört wird. Außerdem stehen wir Freien Demokraten weiterhin zu unserer Forderung, bei der zukünftigen Flächenplanung eine gesunde Mischung zu finden“, schließt Kolja Saß.


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