Netzentwicklungsplan 2025 gestoppt

Politik
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Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler zeigt sich erleichtert von der jüngsten Nachricht der Bundesnetzagentur, den Netzentwicklungsplan 2025 nicht fortzuführen.



Er hätte möglicherweise bedeutet, dass quer durch den Main-Kinzig-Kreis eine neue, große Stromleitung errichtet worden wäre, unabhängig von der weiterhin in der Planung befindlichen SuedLink-Trasse. „Auch diese Leitung war von Beginn an nichts weiter als das Ergebnis der Quengelei von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, der zwar Windstrom von der Nordsee nutzen, aber wie schon beim SuedLink so wenige neue Leitungskilometer wie möglich hinter seiner Landesgrenze akzeptieren wollte“, kritisiert die Kreisumweltdezernentin. „Es ist eine echte Chance für alle, wenn die Planungen überdacht und – bitteschön – beim nächsten Mal transparent an sachlichen und wirtschaftlichen Kriterien orientiert aufgezogen werden.“

In den vergangenen Monaten hatte Susanne Simmler bereits die Bürgermeister der betroffenen Städte und Gemeinden informiert und ein gemeinsames Vorgehen vorbereitet. Dabei erörterten sie die dichte Siedlungsstruktur im Kreisgebiet und die besonders schützenswerten Wald- und Auenbiotope, in die durch einen Trassenbau eingegriffen würde. In der vergangenen Woche nun brachte das Bundeskabinett mit einem Gesetzentwurf Neuregelungen für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf den Weg. In dem Zuge ist vorgesehen, das Verfahren zur Erstellung des Netzentwicklungsplans Strom (NEP) 2025 nicht fortführen zu lassen. Dementsprechend entfällt auch das Beteiligungsverfahren zum NEP 2025 und zum Umweltbericht, in dem der Main-Kinzig-Kreis und die Kommunen eine Stellungnahme abgeben sollten.

Aus dem Netzentwicklungsplan 2025 ging bislang hervor, dass als ein Bestandteil des Stromleitungsausbaus zwischen Nord- und Süddeutschland bestehende Trassen verstärkt werden sollen, entweder durch eine weitere Mastenreihe oder durch den Austausch jetziger Masten gegen deutlich größere. Davon betroffen war die durch den Main-Kinzig-Kreis führende 380-Kilovolt-Leitung Mecklar-Dipperz-Urberach, die wiederum die Kommunen Schlüchtern, Steinau, Birstein, Brachttal, Wächtersbach, Gründau, Gelnhausen, Hasselroth, Freigericht, Rodenbach, Großkrotzenburg und Hanau tangierte.

„Im Moment liegen uns keine Informationen vor, wie die weiteren Ausbaupläne aussehen“, sagt Simmler. Sie rät aber dazu, wachsam zu bleiben. Trotz der Ankündigung der Bundesregierung, den Anlagenausbau im Bereich der erneuerbaren Energie zu bremsen und zu deckeln, bleibe die Ertüchtigung von Stromleitungen eines der drängenden Themen in den nächsten Jahren. Auch die SuedLink-Trasse werde mittelfristig umgesetzt, wenngleich die Planungen durch den Vorrang von Erdverkabelung neu aufgelegt würden, wie die Umweltdezernentin weiter ausführt. Schließlich habe sich auch nichts an der Tatsache geändert, dass in Süddeutschland in den nächsten sechs Jahren mehrere große Kraftwerke außer Betrieb gesetzt würden.

„Die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg werden Strom aus anderen Regionen importieren müssen. Das ist für die Bürgerinnen und Bürger allerdings nur dann akzeptabel, wenn sich die Planungen an Wirtschaftlichkeit, geltendem Naturschutzrecht, einer kürzestmöglichen Trassierung und einer geringstmöglichen Belastung einzelner Regionen orientiert. Das war aufgrund des Einflusses bestimmter Ministerpräsidenten bisher leider nicht der Fall“, so Simmler.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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