SPD: Stolz nominiert und keine Kaninchenjagd

Politik
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100 Prozent für Thorsten Stolz: Die SPD Main-Kinzig hat am Freitagabend wie erwartet den Bürgermeister von Gelnhausen zu ihrem Kandidaten für die Landratswahl am 5. März 2017 nominiert. 186 Parteimitglieder waren nach Rodenbach gekommen, 184 nahmen an der geheimen Abstimmung teil, alle stimmten für Stolz. „Ich bin überwältigt“, erklärte der 37-Jährige nach den Glückwünschen und versprach: „Ich werde euer Vertrauen nicht enttäuschen.“



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Der SPD-Unterverbandsvorsitzende Christoph Degen hatte es gleich zu Beginn der Mitgliedervollversammlung auf den Punkt gebracht: „Wir werden mit einer ganzen Portion Stolz in den Wahlkampf gehen.“ Dass der jetzt entgegen der Pläne der Sozialdemokraten zwei Monate länger dauern wird, war hingegen kein Thema. Deutlich zu spüren hingegen, dass die SPD sich klar in der Favoritenrolle sieht, auch wegen der vielen Eigentore der CDU in den vergangenen Monaten. Der größte politische Konkurrent war nur am Rande ein Thema, der dicksten Seitenhieb haute der Bundestagsabgeordneter Dr. Sascha Raabe raus: „Wir sind kein Jagdverein wie die CDU, wir jagen keine Kaninchen.“

Das hat Thorsten Stolz in der Tat nicht vor, vielmehr verriet er bei seiner Vorstellung erste Maßnahmen, die er nach seiner Wahl in die Tat umsetzen will. Dazu gehört beispielsweise ein Förderprogramm, um die Ortskerne in den Kommunen zu stärken oder auch ein Präventionsrat mit Beteiligung von Schulen, Jugendhilfe und Polizei, um der religiösen Radikalisierung von jungen Menschen entgegenzuwirken. „Wir stellen jetzt die Weichen für den Main-Kinzig-Kreis im Jahr 2030“, stehen Haushaltskonsolidierung, Stärkung von Ehrenamt und Wirtschaftskraft sowie die Themen Verkehrsinfrastruktur und Innere Sicherheit ebenfalls auf seiner Agenda. Außerdem will er jährlich ein Kreisfamilienfest unter dem Motto „der Landkreis zum Anfassen“ veranstalten, um die Identifikation der Bürgerschaft mit dem Main-Kinzig-Kreis zu fördern und zudem in den ersten 100 Tagen alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister besuchen. Er selbst sieht sich als Mannschaftsspieler, „ich kämpfe um jede einzelne Stimme und werde einen fairen und sachbezogenen Wahlkampf führen“, so seine Ankündigung. Knapp 35 Minuten redete er zu den Genossinnen und Genossen, die anschließend mit stehenden Ovationen ihre Unterstützung ausdrückten.

Wir sehr sich die SPD in der Favoritenrolle sieht, brachte Amtsinhaber Erich Pipa zum Ausdruck: „Nur wir selbst können uns noch besiegen“, kündigte er allerdings an, auch nach Ende seiner Amtszeit am 17. Juni 2017 weiter gegen den „braunen Sumpf“ zu kämpfen. „Diese Leute gehören nicht in unsere Gesellschaft“, war erneut deutlich zu spüren, dass ihm die zahlreiche Drohbriefe in den vergangenen Monaten, die letztlich dazu geführt haben, dass er nicht erneut angetreten ist, zugesetzt haben.

In die Jubelarie für Stolz klinkten sich auch die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler („Thorsten beherrscht die Klaviatur der leisen, aber auch der lauten Töne“), der Hanauer Bürgermeister Claus Kaminsky („Thorsten ist jung, aber erfahren“) und der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion und Rodenbacher Rathauschef Klaus Schejna („Du bist hungrig auf den Job, du wirst ein Landrat werden mit Leidenschaft“) ein, mahnende Wort gab es nur von Alt-Landrat Karl Eyerkaufer: „Der Main-Kinzig-Kreis ist kein grundlegend sozialdemokratischer Landkreis, rein in die Vereine, Organisationen und Verbände und immer die Ortsvereine dabei“, so sein Wahlkampftipp. Dass Stolz die fast 30-jährige Tradition von SPD-Landräten fortsetzen wird, glaubt aber auch er: „Thorsten ist ein Glücksfall für den Kreis und unsere Partei.“

Einziger Wermutstropfen an dem Abend war vielleicht, dass der in Anspielung auf den kommunalen Rettungsschirm des Landes Hessen, unter dem Stolz die Gelnhäuser Stadtfinanzen wieder auf gesündere Beine gestellt hat, von Neubergs Bürgermeisterin Iris Schröder überreichte Regenschirm nicht rot, sondern schwarz war. Allzu oft wird er den aber wohl nicht brauchen: Nach seiner Sommertour mit 50 Terminen steht bis zum Wahltermin im März jetzt erst einmal ein langer Wintermarathon bis zum Wahltermin für ihn an.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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