Kompetenzteam „Migranten in Arbeit“ spricht Projekte ab

Politik
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Das Kompetenzteam „Migranten in Arbeit“ hat sich erneut in großer Runde getroffen und laufende und neue Integrationsprojekte im Main-Kinzig-Kreis besprochen.



„Es tut sich sehr viel, das auf Arbeitsebene zwischen allen Beteiligten dieses Teams schon in den letzten anderthalb Jahren auf den Weg gebracht worden ist und weiterentwickelt wird. Dennoch ist es wichtig, dass wir gemeinsam regelmäßig größere Linien und Vorhaben gemeinsam abstimmen“, erklärte Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler in ihrer Begrüßung. Nach einer kurzen Vorstellung der aktuellen Situation durch die Kreisverwaltung ging Michael Krumbe, Vorstand des Kommunalen Centers für Arbeit – Jobcenter – und Soziales (KCA), auf die Entwicklung im SGB II-Bereich ein. Dabei dankte er der Verwaltung, dass der Übergang der Asylbewerber und Flüchtlinge reibungslos verlaufe, die mit ihrem positiven Bescheid in die Zuständigkeit der Jobcenter wechseln.

Die Industrie- und Handelskammer sowie die Kreishandwerkerschaften berichteten davon, dass ihre Unternehmen unter teils erheblichem Fachkräftemangel litten. Eine aktuelle IHK-Umfrage unterstreiche dies, nach der dieser Mangel mit 50 Prozent unter den befragten Unternehmen ein „Allzeithoch“ erreiche. Gleichzeitig gebe es in einzelnen Fällen noch immer Vorbehalte und Unklarheiten, was die bürokratischen Anforderungen zur Einstellung von Flüchtlingen angehe.

Susanne Simmler wies darauf hin, dass das KCA gezielt für Unternehmen, die ein Praktikum anbieten oder weitere Fragen haben, Unterstützung und Informationsmaterial bereithalte. An zentralen Stellen der IHK und der Kreishandwerkerschaften sollen in Kürze „Schnellinformationen für Arbeitgeber“ bereitstehen. „Es geht darum, schnell und leicht nachvollziehbar die Schritte aufzuzeigen, um einen jungen Mann oder eine junge Frau in einen Betrieb zu vermitteln“, so Simmler.

Eines der größten hessenweiten Integrationsprojekte, „Leben – Arbeit – Sprache“ (LAS), haben das KCA und die gemeinnützige Gesellschaft für Ausbildung, Qualifizierung und Arbeit (AQA) im Sommer gestartet. Die ersten LAS-Gruppen beendeten vor wenigen Tagen ihren dreimonatigen Unterricht, mit aus Sicht von KCA und AQA positiven Ergebnissen. „Mit LAS haben wir für viele Menschen die Integration in den Arbeitsmarkt beschleunigen können“, erklärte Simmler, die jeweils Aufsichtsratsvorsitzende von KCA und AQA ist. „Dennoch gibt es noch eine Reihe von Punkten, an denen wir die Übergänge zwischen den Maßnahmen und dem Arbeitsmarkt vereinfachen können.“

Harald Sattler, der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Hanau, stellte das Projekt „FIM“ („Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen“) vor. Mit „FIM“ soll die Zeit sinnvoll gestaltet werden, in der die Flüchtlinge auf die Anerkennung ihres Asylantrags warten. Gefördert werden damit über öffentliche Träger arbeitsfähige, nicht erwerbstätige Leistungsberechtigte.

Eine Grundqualifikation für jede Berufsaufnahme sind gute Deutschkenntnisse. In der Hinsicht berichtete Vera Mala von den Bildungspartnern Main-Kinzig über die Entwicklung der Deutsch- und Integrationskurse im Kreisgebiet. Die Unterrichtseinheiten in Summe konnten binnen zweier Jahre teils verdoppelt werden, nicht zuletzt durch die Kreisinitiative für Deutschkurse im vergangenen Jahr. So gebe es heute im Main-Kinzig-Kreis flächendeckend Kursangebote, wobei sich Ehrenamtliche wie Hauptamtliche in ihrer Arbeit ergänzten. „Unser Ziel ist es, jedem Neubürger schnell und einfach die Möglichkeit zu geben, Deutsch zu lernen und sich in unserem Alltag alleine zurechtzufinden“, erklärte Simmler.

Das Kompetenzteam „Migranten in Arbeit“ hat sich Anfang 2015 auf Einladung der Ersten Kreisbeigeordneten Susanne Simmler gegründet mit dem Ziel, Asylbewerber und Flüchtlinge schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dieser Gruppe gehören der Main-Kinzig-Kreis, die IHK, die Kreishandwerkerschaften, die Agentur für Arbeit, das KCA, die AQA sowie die Bildungspartner Main-Kinzig an.

Foto: Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (Stirnseite, Mitte) begrüßte die Mitglieder des Kompetenzteams „Migranten in Arbeit“ im Main-Kinzig-Forum.


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