Schlägereien in Hanau und Gelnhausen: Zum Teil dieselben Männer

Blaulicht
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Zwischen den Massenschlägereien auf dem Barbarossamarkt in Gelnhausen am vergangenen Freitagabend und eine Woche zuvor in der Hanauer Innenstadt gibt es einen Zusammenhang. Die Polizei stellte anhand der Personalien fest, dass einige der Beteiligten aus Hanau bei beiden Auseinandersetzungen dabei waren. Unklar ist allerdings weiterhin, was die Anlässe für diese unfreundlichen Aufeinandertreffen waren.



In Hanau hatten sich am Freitag, 3. März, zirka 150 junge Männer zu einer Massenschlägerei verabredet. Mehrere Polizeistreifen schafften es mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei, die Gruppe mit Platzverweisen zu zerstreuen, von denen Teile am späten Abend aber immer wieder in der Innenstadt zwischen Freiheitsplatz und Congress Park angetroffen wurden. Mindestens ein Unbeteiligter wurde durch diese jungen Männer verletzt. Eine Erklärung für den ungewöhnlichen Menschenauflauf gibt es bislang nicht.

Deutlich heftiger ging es dann eine Woche später, ebenfalls an einem Freitag, in Gelnhausen zu. Mit dem Zug fuhren am 10. März zirka 30 junge Hanauer auf den Barbarossamarkt und prügelten sich dort auf dem Busbahnhof mit 70 gleichaltrigen Gelnhäusern. Wie diese Auseinandersetzung zustande gekommen ist, ist für die Polizei ebenfalls weiterhin unklar. Möglicherweise waren die Hanauer streitlustig in Richtung Barbarossastadt aufgebrochen und suchten sich dort ihre Gegner. Oder die Massenschlägerei war vorher verabredet.

Bei den Hanauern handelte es sich laut Polizeipressesprecher Henry Faltin um männliche Personen im Alter von 18 bis 20 Jahren, die zum Teil Deutsche seien, allerdings seien auch andere Nationalitäten darunter gewesen. Bei den Gelnhäusern soll es sich um etwa gleichaltrige Personen gehandelt haben, allerdings ist von ihnen bislang noch wenig bekannt. Ein 28-jähriger Mann aus Gelnhausen wurde mit einer Gehirnerschütterung und einem abgebrochenen Zahn ins Krankenhaus nach Schlüchtern eingeliefert, er geriet als Unbeteiligter zwischen die Fronten. Zudem wurde ein weiterer Gelnhäuser, der vom Alter zu den Hanauern passen würde, leicht verletzt. Die Polizei ermittelt derzeit wegen vier Körperverletzungsdelikten gegen unbekannt.

In Gelnhausen war es laut Polizei zunächst das vorrangige Anliegen der Polizei, die Gruppen zu trennen und die Hanauer wieder mit Platzverweisen in Richtung Heimat zu befördern. Auf dem Hanauer Hauptbahnhof wartete dann ein größeres Polizeiaufgebot auf die jungen Männer, um deren Personalien festzustellen. Dabei stellte sich heraus, dass diese bereits eine Woche zuvor kontrolliert worden waren. Faltin sprach von einer Art „Peergroup“, eine Definition für eine Gruppe von gleichaltrigen Menschen mit gemeinsamen Interessen sowie vergleichbarer Herkunft und ähnlichem sozialen Status. Auffällig ist auch, dass die jungen Männer laut bisherigen Erkenntnissen unbewaffnet in die Auseinandersetzungen gingen und sich nur der Gegenstände bedienten, die sie am Wegesrand fanden. In Gelnhausen sollen beispielsweise Stöcke zum Einsatz gekommen sein, von Flaschenwürfen ist ebenfalls die Rede.

„Unser Hauptaugenmerk liegt jetzt natürlich vor allem darauf, dass Unbeteiligte geschützt werden“, wurde laut Faltin an den folgenden drei Festtagen auf dem Barbarossamarkt die Polizeipräsenz deutlich erhöht. Und in den nächsten Tagen sollen vor allem Veranstaltungen genauestens begutachtet werden, die von Hanau aus gut mit dem Zug zu erreichen sind. Dass es ausgerechnet auf dem beliebten Fest in Gelnhausen zu dieser Massenschlägerei kam, hat auch die Polizei überrascht. „Wir haben dort in den vergangenen Jahren einen sehr positiven Trend wahrgenommen“, sei es außer den üblichen, meist alkoholbedingten Streitigkeiten zu keinen größeren Zwischenfällen gekommen.

Um die beiden Auseinandersetzungen aufklären zu können und um auch weitere zu verhindern, hofft die Polizei auf die Aussagen von Zeugen, die in Hanau und Gelnhausen etwas mitbekommen haben. Da die Beteiligten in solchen Fällen meist wenig redselig seien, kann laut Faltin jeder Hinweis oder jede Beobachtung wichtig sein. Die Ermittlungen haben die Kriminalpolizei in Hanau (Tel. 06181-100123) und in Gelnhausen (06051-8270) übernommen.


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