Schweres Unwetter am Dienstagnachmittag im Main-Kinzig-Kreis: Zahlreiche Keller liefen voll, Straßen waren überflutet. Als dann fast schon alles vorbei war, brach in Gelnhausen ein Verkehrschaos aus. Die A66 mussten wegen Überflutungen gesperrt werden. Die Autobahn wurde kurz nach 20 Uhr in Fahrtrichtung Fulda von der Anschlussstelle Gründau-Lieblos an bis nach Gelnhausen-Ost komplett von Feuerwehr und Polizei dicht gemacht.
Unmengen von Wasser drückten vom Schandelbach in Höhe der Ausfahrt Gelnhausen-West auf die Fahrbahn, teilweise bis zur Mittelleitplanke. Abpumpen war für die Feuerwehr unmöglich. Wie lange die A66 gesperrt werden musste, war zunächst nicht absehbar. 36 Einsätze vermeldete die Feuerwehr Gelnhausen binnen fünf Stunden im Stadtgebiet.
Besonders schlimme Auswirkungen hatten die Regenmassen auch in der Gemeinde Freigericht: Kanaldeckel wurden hochgespült, die Straßen standen teilweise zentimeterhoch unter Wasser. Am Kalksteinbruch in Altenmittlau drohte ein Damm zu brechen, die Feuerwehr versuchte bis in die Abendstunden zu verhindern, dass der Schlamm in die Keller der angrenzenden Häuser läuft. Aus Wächtersbach wurden am späten Abend extra noch Sandsäcke angefordert. In Linsengericht-Altenhaßlau musste zeitweise die Autobahnunterführung gesperrt werden, zudem meldeten Hausbesitzer vollgelaufene Keller. In Hasselroth wurde im Feuerwehrgerätehaus in Gondsroth eine Einsatzzentrale eingerichtet, von wo aus die Unwettereinsätze im Gemeindegebiet gesteuert wurden. Die ersten Unwettermeldungen kamen am Dienstag aus dem westlichen Teil des Main-Kinzig-Kreises: In Hanau schlug ein Blitz in einen Dachstuhl ein, auch die bereits arg gebeutelten Bürger in Mittelbuchen waren wieder betroffen. Aus Maintal wurden ebenfalls zahlreiche Einsätze gemeldet. Was das Unwetter im Main-Kinzig-Kreis angerichtet hat, wird sich erst bei einer Bilanz am Mittwoch zeigen.
