Wieder Ausnahmezustand in Teilen des Main-Kinzig-Kreises: Ein Unwetter zog am Freitagabend über das westliche Kreisgebiet, zahlreiche Feuerwehren mussten ausrücken, um die Schäden zu beseitigen. Personen kamen nach ersten Erkenntnissen nicht zu Schaden. Wie gefährlich die Einsätze dennoch für die Rettungskräfte waren, zeigen zwei Blitzeinschläge.
Im Bruchköbeler Stadtteil Oberissigheim krachte es in einem Dachstuhl gewaltig, Feuer brach glücklicherweise aber nicht aus. Laut Feuerwehr-Angaben kam es dennoch zu erheblichen Schäden am Gebäude. Kurz nach Mitternacht schlug ein Blitz dann in Schöneck-Büdesheim in einen Baum ein, wodurch ein Kleinfeuer entstand, das mit einem Schnellangriff gelöscht wurde. Anschließend kontrollierte die Büdesheimer Feuerwehr die Brandstelle in der Straße „Burghohl“ mit einer Wärmebildkamera auf weitere Glutnester.
Die ersten Alarmmelder gingen am Freitagabend gegen 21 Uhr los, „Wasser im Gebäude“ war das von der Leitstelle am meisten ausgegebene Stichwort. Wieder nicht verschont wurde der Hanauer Stadtteil Mittelbuchen, über den in den vergangenen Wochen schon einige Unwetter gezogen waren. Ab 21.16 Uhr war die Freiwillige Feuerwehr im Einsatz, erneut drohte der Bachverlauf an der Oberdorfelder Straße überzutreten. „Aufgrund der verbesserten Fließgeschwindigkeit des Bachverlaufes an der Kesselstädter Straße sank der Wasserstand zum Glück schnell wieder ab“, berichtet die Feuerwehr zudem, dass bis kurz vor Mitternacht noch mehrere Keller ausgepumpt sowie ein umgestürzter Baum beseitigt werden musste.
Im Hanauer Stadtgebiet wurde die Wehr Mitte zu mehreren Einsatzstellen gerufen. Neben vollgelaufenen Kellern waren hier auch einige Straßen überflutet. In der Nachbarstadt Maintal rückte zunächst die Stadtteilwehr Bischofsheim zu einem Unwettereinsatz aus, nachdem aber immer mehr Notrufe eingegangen waren, wurde Gesamtalarm ausgelöst und der Ausnahmezustand ausgerufen. Alle vier Stadtteilwehren waren anschließend mehrere Stunden im Einsatz, um alle Schäden zu beseitigen. Nur wenige Kilometer weiter in der Gemeinde Niederdorfelden war die Feuerwehr ebenfalls mit einigen vollgelaufenen Kellern beschäftigt.
Neben dem Blitzeinschlag hatte die Feuerwehr Bruchköbel noch fünf Keller auszupumpen. Im Kinzigheimer Weg riefen Anwohner die Feuerwehr, da durch den Wind mehrere Bauzäune auf die Fahrbahn gekippt waren. Ein Linienbusfahrer hatte das Hindernis zu spät erkannt und den liegenden Zaun bereits angefahren. Der Bus konnte seine Fahrt aber fortsetzen, berichtet die Feuerwehr.
