A66 komplett gesperrt: Polizei auf Gangsterjagd

Blaulicht
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Die Jagd nach Einbrechern und Autodieben im Main-Kinzig-Kreis geht weiter: In der Nacht zum Freitag sperrte die Polizei die A66 zwischen Steinau und Schlüchtern komplett und leitete den gesamten Verkehr, der aus Richtung Gelnhausen kam, auf den Parkplatz „Hundsrücker Berg“ um. Dort wurden über 200 Fahrzeuge samt Insassen kontrolliert, um auch auf „größere Kaliber“ vorbereitet zu sein, sicherten schwer bewaffnete Beamte die Kontrollstelle ab. „Wenn die Leute ins Bett gehen, schlagen die Autodiebe zu und der Verlust des Wagens wird dann erst am Morgen bemerkt“, erklärte Polizeipressesprecher Rudi Neu das nächtliche Großaufgebot. Und auch die Route in Richtung Osten wurde bewusst gewählt, viele geklaute Fahrzeuge werden direkt ins Ausland gebracht.



Den ersten Treffer landete die Polizei bereits kurz nach dem Aufbau der Kontrolle um 22 Uhr: Beim Fahrer eines Pkw mit Gothaer Kennzeichen wurde beim Alkohol-Schnelltest über ein Promille gemessen, auch sein Beifahrer hatte deutlich zu viel intus. Da die ebenfalls im Auto sitzende Frau keinen Führerschein hatte, durfte der Wagen nicht weiterfahren. Für alle ging es mit dem Taxi zunächst weiter in Richtung Fulda.

Schicker Sportwagen, goldglänzende Armbanduhren und dazu noch mehrere tausende Euro Bargeld dabei: Mit vier jungen Männern beschäftigte sich die Polizei ganz besonders genau, durchsuchte intensiv den Wagen, kontrollierte sogar, ob die Handys möglicherweise geklaut waren. Zwischendrin gab’s teils hitzige Diskussionen mit den Beamten, die dadurch noch neugieriger wurden. Gefunden wurde allerdings nichts, die Männer rauschten wieder ab und feierten sich dabei selbst. Nach der Kontrolle eines Kastenwagens schlug dann die Fahndungsdatenbank der Polizei Alarm: Ein transportiertes Fahrrad war 2014 in Bayern als gestohlen gemeldet worden, das Pärchen aus Flensburg durfte dennoch weiterfahren. Allerdings ohne Fahrrad, das mussten sie auf dem Rastplatz zurücklassen. Weitere Ermittlungen sollen nun klären, wie sie in den Besitz des Diebesgut kamen.

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Insgesamt kontrollierten die zirka 70 Polizistinnen und Polizisten in dieser Nacht 203 Personenwagen, 20 Lastwagen und 322 Personen. Neben zahlreichen geringen Ordnungswidrigkeitsverstößen wurden bei den Kontrollmaßnahmen drei Fahrten unter Drogeneinfluss sowie eine unter Alkoholeinfluss geahndet. Bei zwei Fahrzeugführern wurde ein Verstoß gegen das Waffengesetz festgestellt. Ein Fahrer hatte eine Steinschleuder verbotener Weise mitgeführt, der Andere war ein Sportschütze, der seine Waffenbesitzkarte zu der dazugehörigen Pistole nicht dabei hatte. Allerdings wurde das Dokument umgehend nachgeliefert, so dass die Waffe noch in der Nacht wieder freigegeben werden konnte. Weiterhin mussten zwei Personen ihre Fahrt an Ort und Stelle beenden, weil sie nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis waren. Ebenso stellten die Polizisten fünf Mal einen Verstoß gegen die Sozialvorschriften fest. Bei einem Fahrzeugführer wurde ein Verstoß gegen das Kraftfahrzeugsteuergesetz geahndet. Vier Personen wurden wegen Aufenthaltsermittlungen gesucht.

Einsatzleiter Christian Pfister äußerte sich bereits nach drei Stunden zufrieden mit dem Verlauf der Großkontrolle, nach dem Abbau um 4 Uhr morgens zog er ein positives Resümee: „Wenn auch in dieser Nacht kein Autodieb in das Netz der Polizei ging, stand mit der zweiten  großangelegten Kontrolle innerhalb einer Woche die Verunsicherung von Ganoven im Vordergrund. Dieses Ziel wurde sicherlich erreicht. Für die nächsten Wochen sind bereits weitere Kontrollen geplant". Die Kontrollmaßnahme war Bestandteil der Sommerkampagne 2016 des Hessischen Innenministeriums zur Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen und des Diebstahls hochwertiger Autos. Wie aktuell das Thema ist, zeigte sich auch während der Kontrolle: Kurz nach Mitternacht rauschten drei Polizeiwagen mit Blaulicht in Richtung Schlüchtern ab, von dort war gerade ein Einbruch in ein Gewerbebetrieb gemeldet worden.


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