Hessische Meisterschaft mit Olympiasieger und Weltmeister

Da die Meisterschaften mit einem elektrischen Zeitnahmesystem gemessen wurden, die es erforderlich machte, die 50 Meter Strecken jeweils von der Wendeseite zu starten, sahen sich die Sprinter zum Auftakt des Wettkampfabschnittes mit einer besonderen Herausforderung konfrontiert. Die Wassertiefe in Bad Soden liegt im Nichtschwimmerbereich gerademal bei 1,30 Metern. Für den Startsprung bedeutet dies besondere Konzentration und auch etwas Mut. Mit etwas Übung beim Einschwimmen war dies für die Aktiven aber letztlich kein Problem.

Fleißigster Medaillensammler war mit vier Jahrgangs-Meister-Titeln und drei Silbermedaillen David Billert. Zudem erreichte er in der Offenen Klasse Platz 2 über 200 Meter Schmetterling und im Finale über 100 Meter Schmetterling Platz 4. Egor Formuzal der sich bei vier gemeldeten Strecken für drei Finalläufe qualifizieren konnte, durfte zwei Gold- und zwei Silbermedaillen in der Jahrgangswertung entgegennehmen. Im Finale über die 100 Meter Freistil bestätigte er seine Vorlaufzeit und gewann Bronze. Niklas Poth konnte sich für drei Finals qualifizieren. Ein besonderes Kunststück war hier sicher der Vorlauf über die 50 Meter Schmetterling, den er alleine absolvieren musste. Obwohl er sich so nicht an seinen Konkurrenten orientieren konnte, schaffte er den Finaleinzug als Vorlauf-Zweiter. Für das Finale reichte es dann leider nur zum vierten Platz. Sein Bruder, der direkt von seinem Abiball nach Bad Soden gekommen war, erreichte zwei Jahrgangstitel auf seinen Paradestrecken den 50 und 100 Metern Rücken und einen dritten Platz über 50 Meter Freistil. Um noch genug Kraft für die Staffel zu haben, entschied er sich, das Finale über die 50 Meter Rücken abzumelden. Arne Schubert hatte sich eine ähnliche Konditionsaufgabe gestellt. Erst am Vorabend von seiner Abschlussfahrt zurückgekommen, konnte er über die 50 Meter Brust auf den zweiten Platz in seinem Jahrgang kommen. Die 200 Meter Brust beendete er auf Platz vier. Brustschwimmer Michael Wiens, der eine Silber und zwei Bronzemedaillen im Jahrgang gewinnen konnte, hatte sich neben seinen Hauptstrecken auch die 50 und 100 Meter Freistil und die 200 Meter Lagen gemeldet. Er bewies auch hier, dass er in seinem Jahrgang zu den Top-Ten gehört. Mit der Bronzemedaille im Finale über 50 Meter Brust stand er zum Abschluss der Veranstaltung dann sogar mit Weltmeister Marco Koch auf dem Siegertreppchen.

Mia Mattausch hatte für fünf Strecken gemeldet und durfte über 50 und 100 Brust jeweils Silber entgegennehmen. Luise Mans, die sich neben 50 Meter Schmetterling und 50 Meter Freistil mit den 200 Metern Schmetterling auch über eine der härtesten Wettkampfstrecke qualifiziert hatte, gab alles und wurde letztlich mit Bronze für ihren Kampfgeist belohnt. Für jeweils eine Sprintstrecke waren ihre Schwester Johanna Mans über die 50 Meter Schmetterling (Platz 15) und Jolina Thiel über 50 Brust (Platz 13) qualifiziert. Ole Heeger trat über die 50 Meter Schmetterling (Platz 4) an. Carl Monceyron startete über 50 Meter Schmetterling (Platz 5) und 100 Meter Freistil (11). Milan Alt, der die Hessischen Meisterschaften als Vorbereitung für die Altersklassen-Weltmeisterschaften in Fukuoka nutzte, trat über die 200 Meter Lagen an. Mit Platz 21 war er noch nicht zufrieden und wird nun die finale Vorbereitungsphase für Japan einläuten.

Trainerin Heike Heeger und Trainer Thorsten Barchet zeigten sich durchaus zufrieden mit den gezeigten Einzelleistungen. Für Sie waren aber sicher die Leistungen in den Staffelwettbewerben ein besonderes Highlight zum Saisonabschluss. Barbara Schaal und Antje Auhl waren hierfür extra angereist um ihre Mannschaft zu unterstützen. Zusammen mit Mia Mattausch und Luise Mans konnte Platz vier über 4 x 100 Meter Freistil erreicht werden. Ihre männlichen Kollegen Egor Formuzal, David Billert und die Brüder Yannik und Nikals Poth belohnten sich in einem tollen Rennen sogar mit Silber. Auch die Lagen-Mixed-Staffel durfte am Samstag Edelmetall entgegennehmen. Platz 3 hieß es nach einem Rennen, in dem die Mannschaft aus Frankfurt mit Chad Le Clos einen Olympiasieger und Marco Koch einem Weltmeister an den Start gebracht hatte.

Erfolgreich waren auch die Staffeln am Sonntag. In der Freistil-Mixed-Staffel und der abschließenden 4x100 Meter Lagenstafel der Männer erreichten die Quartette aus Gelnhausen jeweils Platz 3 und gehen nun, da die Beckenwettbewerbe der Jugendlichen für die Saison beendet sind, verdient in die Sommerferien.